Einkommensvergleich Ab diesem Nettogehalt gelten Sie in Deutschland als reich
Ein neuer Gehaltsreport gibt Aufschluss darüber, was deutsche Manager im Schnitt verdienen. Wie verhält sich deren Einkommen zum Rest der Bevölkerung?
Deutsche Manager haben im vergangenen Jahr erneut mehr Geld bekommen, wie eine aktuelle Studie der Personalagentur i-potentials zeigt. Zwischen 2023 und 2024 haben die befragten Führungskräfte im Schnitt eine Gehaltserhöhung von 2,8 Prozent bekommen. Deren durchschnittliche Gesamtvergütung stieg damit auf 327.045 Euro im Jahr. Zum Vergleich: Der Durchschnittsverdienst der Deutschen liegt laut Statistischem Bundesamt bei rund 55.600 Euro im Jahr.
Im Süden mehr als im Osten
Laut der Studie sind die regionalen Unterschiede bei Managergehältern nach wie vor deutlich. So erhalten Führungskräfte in den traditionell wirtschaftsstarken Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern die höchsten Gehälter (durchschnittlich 328.947 Euro), während in den ostdeutschen Ländern die niedrigsten Gehälter (durchschnittlich 248.263 Euro) ausgezahlt werden.
Allerdings: Die Rolle der leistungsbezogenen Vergütungen hat zwischen 2023 und 2024 zugenommen, wie es in der Studie heißt: Während 2023 noch 78 Prozent des Gehalts aus Fixbeträgen bestand, waren es vergangenes Jahr demnach nur noch 66 Prozent. Das bedeutet: Die Manager werden stärker für den Erfolg des Unternehmens belohnt bzw. für den Misserfolg verantwortlich gemacht als früher.
Für die Studie wurden über 2000 Führungskräfte von i-potentials befragt.
Ab wann gilt man in Deutschland als reich?
Als einkommensreich gelten Arbeitnehmer aber schon viel früher: Nach einer Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln gelten Alleinstehende in Deutschland bereits ab einem Nettogehalt von 5.780 Euro im Monat als reich. Das entspricht fast 70.000 Euro netto im Jahr. Nach Berechnungen des IW erreichen nur vier Prozent der Menschen in Deutschland dieses Niveau.
Für eine vierköpfige Familie muss das Gehalt entsprechend höher liegen, um zur Oberschicht zu gehören. Dem IW zufolge erreicht eine solche Familie erst ab einem gemeinsamen Nettoeinkommen von 11.700 Euro im Monat die magische Grenze und gilt als reich. Das entspricht 140.400 Euro netto im Jahr.
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales definiert als einkommensreich, wer "über mehr als das Doppelte bzw. Dreifache des Medians der Nettoäquivalenzeinkommen der Gesamtbevölkerung verfügt". Dieser Definition zufolge gilt als reich, wer als Single mindestens 3.920 Euro netto im Monat hat.
Gehalt und Vermögen sind nicht gleich
Aber Achtung: Gehalt und Vermögen sind nicht gleichzusetzen. In der Studie ist ausschließlich von Gehalt die Rede, also dem Geld, das in der Regel monatlich aufs Konto kommt. Zum Vermögen zählen dagegen neben Finanzvermögen auf Konten oder in Aktienfonds auch Immobilien, Unternehmensbeteiligungen wie auch Rentenansprüche und Lebensversicherungen. Laut einer aktuellen Untersuchung der Deutschen Bundesbank besitzen die Deutschen im Schnitt 324.800 Euro an Nettovermögen.
- IW Köln: "Ab diesem Einkommen gilt man als reich"
- Bundesbank: "Vermögen und Finanzen privater Haushalte in Deutschland – Ergebnisse der Vermögensbefragung 2023"
- i-potentials.de: "C-Level-Gehaltsreport 2025"