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Anschlagspläne in Essen: 16-Jähriger sah Massenmörder Breivik als Vorbild an


Anschlag an NRW-Schulen verhindert
Terrorverdächtiger sah Breivik in Manifest als Vorbild an

Von dpa, pb

Aktualisiert am 15.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Anders Behring Breivik, norwegischer Massenmörder (Archivfoto): Der Rechtsterrorist ist für den Essener Schüler ein Vorbild.Vergrößern des BildesAnders Behring Breivik, norwegischer Massenmörder (Archivfoto): Der Rechtsterrorist ist für den Essener Schüler ein Vorbild. (Quelle: Zuma Wire/imago-images-bilder)
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Am Donnerstag stürmt ein SEK-Kommando das Kinderzimmer eines 16-Jährigen in Essen – und verhindert so womöglich einen rechtsextremen Amoklauf. Offenbar enthält ein Manifest des Jungen verstörende Details.

Was geht im Kopf des 16-jährigen Schülers aus Essen vor, der an zwei Schulen einen rechtsextremistisch motivierten Anschlag geplant hatte? Hinweise könnte eine Art Manifest geben, das Ermittler in der Wohnung des Deutschen am Donnerstag entdeckt hatten.

Der "Spiegel" berichtet, dass der 16-Jährige den norwegischen Massenmörder Anders Behring Breivik als Vorbild aufführt – und auch mehrere Amokläufe, darunter auch die Amokläufe in Erfurt 2002 und Winnenden 2009, als "Inspirationen" für seinen nun vereitelten Plan ansieht. Überschrieben ist die elektronische Datei, in der das Manifest zu finden ist, laut "Spiegel" mit den Worten "DBG-Massaker" – wohl ein Hinweis auf das Don-Bosco-Gymnasium, das der 16-Jährige besucht hatte.

"Ich hoffe, ich erreiche mehr Kills" soll der Schüler demnach mit Bezug auf den Amoklauf an der Columbine Highschool im Jahr 1999 geschrieben habe. Der angebliche "Untergang der weißen Rasse", so steht es offenbar in dem Manifest, sei für ihn der Antrieb für den Anschlagsplan gewesen, heißt es in dem Bericht.

Am Freitag hatte die Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf Haftbefehl gegen den 16-Jährigen erlassen. Die Ermittler sind sicher: Der Schüler habe einen Anschlag auf die Menschen in dem von ihm besuchten Gymnasium vorbereitet – geplant für Freitag, den 13. Mai.

Terrorverdacht in Essen: Schüler sitzt in U-Haft

Ein Richter schickte den Jungen am Freitag in Untersuchungshaft. Der Haftbefehl der Generalstaatsanwaltschaft war unter anderem wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat beantragt worden.

Der Gymnasiast soll sich Gegenstände zum Bau von Bomben verschafft und solche hergestellt haben. Daneben soll er sich Waffen beschafft haben, berichtete die Generalstaatsanwaltschaft weiter. Nach einem Zeugenhinweis hatte die Polizei am Donnerstagmorgen die Wohnung der Familie des 16-Jährigen gestürmt und diesen festgenommen. Dabei sei umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden.

Die Polizei war bei ihm auf rechtsextreme Schriften und Materialien zum Bombenbau gestoßen. Sprengstoff und 16 Rohrkörper, einige präpariert mit Uhren und Nägeln, wurden sichergestellt, daneben noch ein selbst gebautes Gewehr und Armbrüste mit Pfeilen.

Ein Mitschüler hatte Alarm geschlagen

Nach einem Bericht der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" hatte der Tatverdächtige seinen "Abschied für immer" angekündigt und ein "Geschenk für alle". Gegen den Gymnasiasten war der Haftbefehl auch wegen Verstoßes gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz sowie wegen der Vorbereitung einer Sprengstoffexplosion beantragt worden. Ein Mitschüler hatte Alarm geschlagen: Der 16-Jährige habe ihm gesagt, er wolle in seiner Schule eine Bombe platzieren.

Die aktuelle und die ehemalige Schule des Schülers waren daraufhin mit Sprengstoff-Spürhunden durchsucht worden. Verdächtige Gegenstände wurden dabei nicht gefunden. Die Maßnahmen sind inzwischen abgeschlossen. Die Schule des Jugendlichen, das Don-Bosco-Gymnasium in Essen-Borbeck, blieb am Freitag weiterhin geschlossen.

Der Schulleiter des Gymnasiums, Pater Otto Nosbisch, hatte den Schüler gegenüber t-online am Freitag als "guten Schüler" beschrieben, der "Zweien und Dreien" geschrieben habe. Und weiter: "In keiner Weise hätte man rechtsextremistisches Gedankengut oder solche Pläne vermutet. Aber man kann natürlich nicht hinter die Menschen schauen."

Für den Direktor ist klar: "Wir sind dankbar, dass uns Schlimmeres erspart geblieben ist."

Verwendete Quellen
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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