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Autofahren in Herbst und Winter: Mit Motorbremse kann das Auto ausbrechen


Tipps für Autofahren im Herbst und Winter
Auch mit Motorbremse kann das Auto ausbrechen

Von dpa, SP-X, t-online
Aktualisiert am 08.11.2016Lesedauer: 4 Min.
Motorbremse richtig einsetzen heißt, behutsam mit den Gängen umzugehen.Vergrößern des BildesMotorbremse richtig einsetzen heißt, behutsam mit den Gängen umzugehen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Sinkende Temperaturen machen dem Material und der Technik des Autos zu schaffen. Mit unseren Tipps kommen Sie und Ihr Auto gut durch Herbst und Winter.

Motorbremse nur ganz behutsam betätigen

Vorsicht: Bei zu abruptem Motorbremseinsatz auf glatter Straße können die Autoräder blockieren. "Bei Vorderradantrieb geht es dann nur noch geradeaus, weil man nicht mehr lenken kann", warnt Vincenzo Lucà vom Tüv Süd. Bei einem Hinterradantrieb droht das Ausbrechen des Hecks.

Wenn das Auto keine Motorschleppmomentregelung (MSR) an Bord hat, steigt die Blockiergefahr. "Die MSR gleicht große Drehzahldifferenzen zwischen Antriebswelle und Motor aus", erläutert Lucà. Moderne Autos haben meist MSR an Bord.

Doch selbst wenn das Auto MSR hat, sollte die Motorbremse nicht überreizt werden. Bei plötzlichen Drehzahlsprüngen in Kombination mit glattem Untergrund kann es selbst bei Fahrzeugen mit solchen Systemen zu Instabilitäten kommen, sagt Helmut Klein vom ADAC-Technikzentrum in Landsberg.

Motorbremse: So geht es richtig

Dennoch: Es sei richtig und sinnvoll, die Motorbremse zu nutzen, betont Lucà. Wichtig ist jedoch, Schritt für Schritt die Gänge zu wechseln. "Man sollte nicht zurückschalten, um die Motorbremse als Bremsersatz zu nutzen", sagt Lucà.

Zudem sollte man gerade in niedrigen Gängen nicht allzu ruckartig vom Gas gehen. Die tieferen Gänge haben ein höheres Bremsmoment. Das kann überraschend stark zum Tragen kommen, wenn man ruckartig vom Gaspedal steigt.

Unter Umständen blockieren in dem Fall auf glatten Untergrund die Reifen, weil sie die Bremswirkung durch fehlenden Grip nicht auf die Straße bringen können.

Grundsätzlich sollte man behutsam zu Werke gehen - auch um die Technik zu schonen: "Hohe Drehzahlsprünge verschleißen die Kupplung", erklärt Lucà. Wenn die Drehzahl beim Zurückschalten so richtig stark nach oben hämmert, ist das nicht gut für die Kupplung, bestätigt Klein. "Eine solche Fahrweise gewöhnt man sich lieber nicht an." Denn neben der Kupplung kann auch der Antriebsstrang darunter leiden.

Bremstest auf ruhiger Landstraße durchführen

Einen einfachen Bremstest können Autofahrer auf einer ruhigen Landstraße selber durchführen: Zieht das Auto bei einer kräftigen Bremsung nach einer Seite, steht der Werkstattbesuch an. Der Fachmann sollte auch aufgesucht werden, wenn die Bremsen beim Verzögern quietschen. Dann könnten sich die Bremsbacken gelockert haben. Ein Schabgeräusch weist meist auf abgenutzte Beläge hin.

Nicht mit dicker Jacke ins Auto

Trägt die Winterkleidung zu dick auf kann sich der Autofahrer nicht richtig bewegen. Außerdem kann es zur so genannten Gurtlose kommen. Dabei liegt der Sicherheitsgurt (bei Fahrzeugen ohne Gurtstraffer) nicht mehr eng am Körper, weil sich darunter ein Hohlraum gebildet hat.

Bei einem Unfall schützt die Rückhaltesicherung dann nicht optimal. Das gilt auch für Kinder, die mit Jacke in ihrem Sitz angeschnallt sind.

Licht-Test machen lassen

Wenn die Sonne schon am späten Nachmittag untergeht, fällt der Beleuchtung am Auto eine wichtigere Rolle zu als in den Sommermonaten. Regelmäßig sollten Fahrzeugbesitzer selbst die Funktion aller Leuchten checken - dabei die Nebelschlussleuchte nicht vergessen und darauf achten, dass alle Lampengläser und Reflektoren klar sind.

Frostschutzmittel checken

Der Frostschutz in der Kühlflüssigkeit sollte für mindestens minus 25 Grad ausgelegt sein. Ausreichend Frostschutz gehört auch ins Wischwasser für die Scheibe. Die meisten Reiniger für den Wintereinsatz halten das Wasser bis minus 15 Grad flüssig. Wird es kälter, müssen wirksamere Konzentrate nachgefüllt werden.

Türdichtungen fetten

Zieht ein Scheibenwischer auch mit frischem Wischwasser Schlieren, könnten die Blätter zu alt sein und gehören ausgewechselt. Womöglich sind sie aber nur verdreckt. Wachs- und Fettreste können mit Alkohol von den empfindlichen Lamellen entfernt werden.

Die Gummitürdichtungen dagegen gehören gefettet, gerade wenn sie bei älteren Fahrzeugen schon etwas porös sind.

Die Behandlung mit Silikonspray oder einem Fettstift verhindert, dass Türen oder die Kofferraumklappe anfrieren und die Dichtungen beim gewaltsamen Öffnen einreißen. Präparate mit Graphit oder Silikon eignen sich auch als Frostschutz in den Türschlössern.

Batterieflüssigkeit jährlich überprüfen

Entladene Akkus sind laut dem ADAC die häufigste Pannen-Ursache im Winter. Moderne Bleizellen gelten zwar als wartungsarm. Wer aber auf Nummer sicher gehen will, lässt jährlich den Flüssigkeitsstand überprüfen.

Bei wartungsfreien Batterien ist das nicht möglich, dann hilft bei niedriger Spannung nur noch das Aufladen oder der Austausch. Zur Pflege empfehlen Experten, die Oberfläche der Batterie stets trocken und sauber zu halten.

"O bis O"-Regel bei Reifen

Sommerreifen verlieren mit fallenden Temperaturen an Grip. Bei knapp über null Grad verhärtet sich die Gummimischung der meisten Modelle. Deshalb gilt die "Von-O-bis-O"-Regel: Nach ihr sollten Winterpneus von Oktober bis Ostern am Fahrzeug montiert sein, um die Wetterlagen, bei denen Winterreifen vorgeschrieben sind, nach Möglichkeit abzudecken.

Auf Sturmböen gefasst sein

Der Herbst bringt nicht nur Regen und Nebel mit, sondern auch viel Wind und Stürme. Besonders auf Brücken oder Waldschneisen ist Vorsicht geboten, hier droht kräftiger Seitenwind. Fährt man nach dem Überholen eines Lkw aus dessen Windschatten, sollte man ebenfalls auf Seitenwind gefasst sein. Nur wer beide Hände am Lenkrad hat, kann schnell reagieren und gegebenenfalls gegensteuern.

Regelmäßig in die Waschstraße fahren

Streusalz, Split, Schmutz und Feuchtigkeit – diese aggressive Mischung greift Lack und Karosserie an. Deshalb empfiehlt es sich, auch in der kalten Jahreszeit das Auto regelmäßig zu waschen (inklusive Unterbodenreinigung), selbst wenn es nach wenigen Kilometern wieder dreckig ist.

Ausrüstung gehört ins Auto

Bereits im Herbst gehören einige Helfer ins Auto, die sich bei einem plötzlichen Kälteeinbruch als sehr nützlich erweisen können. Neben Eiskratzer, Schneebesen, Scheibenwischtuch und Starthilfekabel sind an Bord auch eine warme Decke und Handschuhe für den Pannenfall oder ganze Nächte im Stau bei Vollsperrungen sinnvoll.

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