Wenn FahrrÀder Mangelware werden
Fitnessstudios sind geschlossen, Sportvereine können nicht mehr trainieren und auch Individualsport ist rar: In Zeiten der Corona-Pandemie halten sich viele mit dem Rad fit. Das wirkt sich auf den Markt aus.
Vermutlich war es noch nie schwieriger als jetzt, ein Fahrrad zu kaufen: Seit FrĂŒhjahr 2020 ist die Nachfrage nach RĂ€dern aller Art wegen der Corona-Pandemie gestiegen und hĂ€lt an. Viele Hersteller weisen Lieferzeiten bis in den Herbst hinein aus, manche haben sogar die Preise deutlich erhöht.
Beim Fahrradkauf flexibel und schnell sein
Wenn man aufs neue Rad im Zweifel nicht warten will, bis es wieder Winter wird, helfen nur zwei Dinge: Möglichst flexibel und möglichst schnell sein, berichtet das "Mountainbike"-Fachmagazin. Zum einen gelte es, sich auch Modelle abseits groĂer oder angesagter Marken anzuschauen.
Ist dann ein Rad in der passenden GröĂe gefunden, sollte man nicht lange fackeln. "Lieferbarkeit und PreisgefĂŒge werden sich wohl in absehbarer Zeit nicht zu Ihren Gunsten verbessern", prognostizieren die Experten.
Fahrrad-Zulieferer kommen mit der Produktion nicht nach
Doch was steckt hinter den LieferengpÀssen und Preiserhöhungen? Zum einen ist die Fahrrad-Nachfrage so hoch, dass die Zulieferer in Asien nicht mehr mit der Produktion nachkommen. Oft könnten fast fertige RÀder nicht ausgeliefert werden, weil ein einziges Bauteil fehle. Ein Ende der Verzögerungen sei derzeit nicht absehbar.
Hauptgrund fĂŒr die Preiserhöhungen sollen derweil massive EngpĂ€sse beim Container-Transport sein, berichtet das Magazin. Fehlende Container in Asien und nicht ausreichende SchiffskapazitĂ€ten machten die Logistik-Branche offenbar zum Flaschenhals. Mit Auswirkungen auf die Kosten: Die Verschiffung eines Containers sei mittlerweile fĂŒnfmal teurer als noch vor der Corona-Krise.
Diese Mehrkosten werden dann im Zweifel auf die Preise fĂŒr Komponenten und RĂ€der aufgeschlagen. Diversen Hersteller-Statements zufolge bewegen sich die Preiserhöhungen im einstelligen Prozentbereich. Aber die Experten warnen auch vor schwarzen Schafen: Es gebe Hersteller, die besonders beliebte Bike-Modelle um ĂŒber 1.000 Euro im Preis erhöht hĂ€tten.