Limo-Gigant baut Supersportwagen
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Verschränkte Arme, müder Blick – und doch: Adrian Newey baut die schnellsten Autos der Formel 1. Nun beflügelt er Kunden von Red Bull. Sofern sie es sich leisten können.
Seine Rennwagen gewannen zehn Fahrer- und zehn Konstrukteurs-Weltmeistertitel: Adrian Newey (63) formt die Autos des F1-Teams von Red Bull zu Serien-Siegern. Seit 40 Jahren ist das Ingenieurs-Genie in der Formel 1 erfolgreich. Man kann sagen: Von schnellen Autos versteht der Brite etwas.
Nun lud Newey nach Milton Keynes (80 km nordwestlich von London). Dort hat Red Bull Racing – die Rennsport-Abteilung des Brause-Konzerns – sein Hauptquartier. Und dort kündigte Newey gerade eine besondere Erfrischung von Red Bull an: nämlich ein Hypercar. So werden Autos bezeichnet, für die ein Wort wie "Sportwagen" eher eine Untertreibung wäre. Und das wenige, das bisher bekannt ist, scheint zu bestätigen: Der Begriff ist durchaus angebracht.
Der erste Privat-Renner von Red Bull wird RB17 heißen und damit die Namensgebung der Formel-1-Wagen übernehmen. Und es gibt noch mehr Gemeinsames: Das Auto wird so hyper, dass es nur auf Rennstrecken fahren darf. Es bekommt einen V8-Hybridmotor mit mindestens 1.100 PS. Sein Chassis wird aus einem ultraleichten Carbon-Verbundwerkstoff bestehen. Dadurch soll der Zweisitzer weniger als eine Tonne wiegen – inklusive Fahrer.
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Ziemlich hyper ist auch der Preis des Wagens, von dem es nur 50 Stück geben wird: Jeder einzelne wird fünf Millionen britische Pfund kosten (knapp sechs Millionen Euro) – plus Steuern.
"Alles was wir über die Entwicklung von Formel-1-Autos wissen, die Titel gewonnen haben, führt der RB17 in einem Paket zusammen, das extreme Leistungsniveaus in einem zweisitzigen Rennwagen bietet", sagt Newey über sein neues Projekt.
Wie das Fachblatt "Auto Motor und Sport" berichtet, soll der rollende Energydrink selbst ein Über-Auto wie den Aston Martin Valkyrie (V12-Motor, 6,5 Liter Hubraum, 1.176 PS, mehr als 400 km/h) etwas abgestanden wirken lassen – der übrigens auch Neweys Kopf entsprungen ist. Bis dahin werden aber noch drei Jahre vergehen: 2025 soll die Fertigung beginnen.