Führerschein weg Das sollten Sie über den Abstinenznachweis wissen
Autofahren unter Alkoholeinfluss oder Drogen kann den Führerschein kosten. Wer ihn zurückhaben möchte, muss bei der Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) mitunter seine Abstinenz nachweisen. Das geht über zwei Wege.
Wer eine wegen einer Alkohol- oder Drogenfahrt entzogene Fahrerlaubnis wiederbekommen möchte, benötigt dafür unter Umständen einen Abstinenznachweis. Diesen müssen Autofahrer bei ihrer MPU vorweisen, wie der Tüv Süd erklärt. Sie liefern so den Beleg, dass Sie für einen bestimmten Zeitraum die Finger von Alkohol oder Drogen gelassen haben.
Psychologe muss über Abstinenznachweis entscheiden
Konkret sei der Nachweis einer längerfristigen Abstinenz bei Drogenkonsum und Alkoholabhängigkeit erforderlich, erklärt Andrea Häußler vom Tüv Süd. Liege keine "weitreichende Alkoholgefährdung" vor, reiche es hingegen oft, Trinkgewohnheiten grundlegend zu ändern. Konkret müsse diese Einschätzung ein Verkehrspsychologe treffen, wie der ADAC erklärt. Daraus ergibt sich, ob man einen Beleg bei der MPU vorweisen muss oder nicht. Auch für wie lange die Abstinenz nachzuweisen ist, sollte man klären.
Der Autofahrer-Club stellt klar: Kann man einen notwendigen Abstinenznachweis nicht vorweisen, führe das automatisch dazu, dass man die MPU nicht besteht. Gleichzeitig ist der Nachweis allein aber noch keine Garantie dafür, die Untersuchung zu bestehen. So müsse der Gutachter zum Beispiel auch eine stabile und dauerhafte Verhaltensänderung erkennen.
Abgabe von Urintests oder Haarproben
Sowohl für Alkohol also auch Drogen lässt sich der Verzicht über Urintests oder Haaranalysen belegen. Bei einem Urintest auf Alkohol wird der Harn auf ein bestimmtes Abbauprodukt untersucht. Der Stoff gibt einen Hinweis, ob man in den Tagen vor dem Test alkoholische Getränke zu sich genommen hat. In der Regel erfolgt die Dokumentation über ein halbes Jahr mit vier Urin-Kontrollen – oder über ein ganzes Jahr mit sechs Kontrollen.
Häußler rät: Wer regelmäßig Medikamente einnehmen musste, spricht vorher mit seinem Arzt, um zu klären, ob diese Alkohol enthalten. Das könnte nämlich zu positiven Testergebnissen führen und somit negative Konsequenzen für den Fahrer tragen – obwohl man nicht ein einziges Bier getrunken hat.
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Wer etwa seine Drogenabstinenz mit Haarproben belegen möchte, dem werden zwei rund sechs Zentimeter lange Haarstränge entnommen. Sind sie frei von verdächtigen Spuren, liefert das den Nachweis für sechs Monate Drogenfreiheit. Müsste man zwölf Monate Abstinenz nachweisen, wären also zwei Haarproben im Halbjahresabstand notwendig.
- Nachrichtenagentur dpa