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Unglücks-Brücke – Genuas "offene Wunde" wird abgerissen


Millimeterarbeit
Brücken-Abriss gestartet – Genuas "offene Wunde" soll verschwinden

dpa, Lena Klimkeit

Aktualisiert am 10.02.2019Lesedauer: 3 Min.
Abriss der Autobahnbrücke in Genua: Ein halbes Jahr nach dem Einsturz der Autobahnbrücke laufen die Abrissarbeiten an den Überresten des Viadukts.Vergrößern des BildesAbriss der Autobahnbrücke in Genua: Ein halbes Jahr nach dem Einsturz der Autobahnbrücke laufen die Abrissarbeiten an den Überresten des Viadukts. (Quelle: Antonio Calanni/dpa-bilder)
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43 Menschen sterben, als im August 2018 eine Brücke in Genua einstürzt. Ein halbes Jahr später ist das klaffende Loch immer noch zu sehen. Die Brückenreste werden nun endlich abgetragen.

Ein halbes Jahr nach dem verheerenden Brückeneinsturz in Genua mit 43 Toten haben die Arbeiten zum Abriss der Viadukt-Überreste begonnen. "Das ist die Erlösung von Genua, Ligurien und Italien", sagte Regierungschef Giuseppe Conte am Freitag in der italienischen Hafenstadt.

Erste Brückenteile erfolgreich abgetragen

Ein erstes großes Reststück der Unglücksbrücke von Genua ist am Boden. Die Arbeiten finden in etwa 45 Metern Höhe statt, und das Teil ist Hunderte Tonnen schwer. In einer etwa zehn Stunden langen, komplizierten Aktion wurde ein 36 Meter langes, Hunderte Tonnen schweres Teil des westlichen Brückenrests Millimeter für Millimeter abgesenkt. "Operation vollbracht", erklärte Genuas Bürgermeister und Kommissar für den Wiederaufbau, Marco Bucci, am Samstagabend.

Die "offene Wunde" besteht bereits sechs Monate

Seit mittlerweile sechs Monaten lebt Genua nun mit der gebrochenen Brücke – mit einer "offenen Wunde", die nur schwer wieder vollständig vernäht werden kann, wie Verkehrsminister Danilo Toninelli sagte. Die Brückenreste stünden auch heute noch für den tragischen Tod von Menschen, weshalb sie nun innerhalb weniger Monate abgerissen werden sollen.

Die Worte an diesem Freitag waren bedeutungsschwer – der Beginn der Abrissarbeiten wurde regelrecht in Szene gesetzt. Regierungschef Conte ließ sich von einem Ingenieur das Prozedere erklären. Zum Schutz trug er einen Feuerwehrhelm – so nah waren die Politiker, darunter auch Genuas Bürgermeister Marco Bucci, an die Unglücksbrücke herangekommen.

Eine Drohne flog in die Höhe und zeigte dem Premierminister den Ort der Arbeiten aus der Luft. Live-Videos im Internet dokumentierten das Treiben am Ort der Tragödie.

Der Polcevera-Viadukt war am 14. August 2018 eingestürzt. Zahlreiche Fahrzeuge wurden mit ihren Insassen in die Tiefe gerissen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen 20 Personen sowie gegen den Autobahnbetreiber Autostrade per l'Italia.

Neue Brücke soll "tausend Jahre halten"

Den Wiederaufbau einer neuen Brücke leitet Stararchitekt Renzo Piano, der ursprünglich aus Genua kommt. Die Arbeiten sollen parallel zum Abriss laufen. Die neue Brücke solle "tausend Jahre halten, sicher sein" und die Bürger verbinden, sagte der 81-Jährige Piano am Donnerstag in einem Interview.

Für die Bürger dürfte entscheidend sein, dass die neue Brücke bald steht. Die Überführung ist essenziell für die Infrastruktur der Hafenstadt. Die Brücke verband den Osten mit dem Westen, sie war Teil der Zufahrtstraße zum Hafen, dem bedeutendsten in ganz Italien.

Der Einsturz hatte nicht nur die Mobilität der Anwohner und den Warenverkehr empfindlich gestört. Er machte auch Hunderte Menschen obdachlos. Der östliche Teil der Brücke führt über mehrere Wohnblöcke.

Neue Brücke bis Anfang 2020 versprochen

Minister Toninelli nutzte den Auftakt der Abrissarbeiten, um den Bürgern zu versichern, dass die neue Konstruktion Ende des Jahres fertig sei und Anfang 2020 für den Verkehr öffne. Ein ambitioniertes Ziel. Auch deswegen, so berichtete die Tageszeitung "La Repubblica", werde der neue Viadukt einer der teuersten Italiens sein.

Bei dem Unglück vor einem halben Jahr, am 14. August 2018, kamen in der italienischen Stadt 43 Menschen ums Leben. Eine neue Brücke soll unter der Leitung von Stararchitekt Renzo Piano so schnell wie möglich entstehen. Wer und was genau für den Zusammenbruch der Autobahnbrücke verantwortlich war, wird noch ermittelt.


Um die Entsorgung der Brückenreste kümmert sich die gleiche Firma, die schon den Unglückskreuzer "Costa Concordia", der vor der Insel Giglio havariert war und 32 Menschen in den Tod riss, entsorgt hat. "Es war eine einmalige Operation, sehr viel komplexer als die bei der "Concordia"", sagte der Präsident der Firma, Emilio Omini, am Samstag.

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