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Fahrbericht: Alfa Romeo Giulia 2.0 Turbo Veloce


Fahrbericht
Alfa Romeo Giulia 2.0 Turbo Veloce im Test: Ein heißes Date

Peter Eck, SP-X

28.08.2017Lesedauer: 3 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
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Alfa Romeo Giulia 2.0 Turbo VeloceVergrößern des Bildes
Die Mittelklasse-Limousine Alfa Romeo Giulia 2.0 Turbo Veloce hat tatsächlich das Potential zum Herzensbrecher – endlich wieder. (Quelle: Hersteller)

Mit der Giulia sollen bei Alfa Romeo wieder gute Zeiten anbrechen. Die Mittelklasse-Limousine hat tatsächlich seit langer Zeit wieder das Potential zum Herzensbrecher. Vor allem in der von uns gefahrenen Version, die präzise in die Lücke zwischen V6-Topaggregat und motorischer Massenware fährt. Ein Testbericht von Peter Eck (Agentur SP-X).

Im Leben von fast jedem gibt es Menschen, die einen immer mal wieder enttäuscht haben, von denen man aber irgendwie trotzdem nicht lassen kann und denen man stets eine neue Chance einräumt. Mit der Marke Alfa Romeo ist es so ähnlich; über Jahrzehnte haben sich in den Produkten der Marke Mängel manifestiert. Sie aufzuzählen würde jeden Rahmen sprengen. Seit einigen Jahren ist allerdings ein deutlicher Trend der Besserung zu beobachten und speziell die Alfa Giulia, seit Mitte 2016 hierzulande auf dem Markt, könnte zum langersehnten Durchbruch führen.

Die Alfa Giulia macht alles wieder gut

Vor allem über das Spitzenmodell mit Sechszylinder-Biturbo und satten 510 PS Leistung wurde viel (Positives) geschrieben. Leider ist es den wenigsten Autofahrern vergönnt, die dafür nötigen knapp 73.000 Euro für den großen Fahrspaß aufzubringen. Wir ließen uns daher den 2.0 Turbo kommen, dessen 280 PS ebenfalls nicht gerade nach Langeweile klingen, dessen Basispreis von 47.800 Euro den Kreis potentieller Kunden aber doch ein wenig vergrößert.

Veloce steht für schneller Flitzer

Mit dieser Motorisierung einher geht auch stets der Zusatz "Veloce", was man wohl durchaus mit "schnell" übersetzen darf. Für den Fahrer heißt das: Immer dabei sind Allradantrieb, 18-Zöller, Bi-Xenon-Licht und eine Achtstufen-Automatik. Zudem gibt es vorne größere Lufteinlässe und hinten einen Diffusor mit zwei Auspuffendrohren.

Guilia ist auch optisch sportlich

Das macht die Giulia natürlich optisch noch sportlicher, wäre aber angesichts des zeitlos-klassischen Formats mit leichter Keilform, knappen seitlichen Fensterflächen, schmalen Scheinwerfern und natürlich dem dreieckigen Kühlergrill eigentlich gar nicht nötig gewesen. So oder so – an diesem Alfa wird man sich so schnell nicht sattsehen.

Aussetzer bei den sonst so stilsicheren Italienern

Der Innenraum ist ebenfalls überzeugend gestaltet, allerdings gibt es bei den ansonsten doch so stilsicheren Italienern auch immer wieder mal überraschende Aussetzer, zu denen wir vor allem die selten hässlich geratenen riesigen Schaltwippen hinter dem Lenkrad zählen. Und über den aufdringlich auf dem Lenkrad platzierten Start-Knopf könnte man auch streiten. Dafür sitzen Fahrer und Beifahrer auf bestens einstellbaren Sitzen, hinten gibt es genügend Fußraum. Die Materialien sehen allerdings teilweise besser aus, als sie sich anfühlen.

Der Antriebsstrang überzeugt

Für derlei kleinen Unbill entschädigt auf jeden Fall der gesamte Antriebsstrang. Der Vierzylinder macht mächtig Dampf, die ZF-Achtgangautomatik verrichtet aufmerksam ihren Dienst, die Lenkung ist präzise, aber nicht zu nervös und das Fahrwerk lässt sich auch bei richtig sportlicher Fortbewegung nicht aus der Ruhe oder auch nur in die Nähe seiner Grenzen bringen.

Giulia ist ein sehr gelungenes Gesamtpaket

Dazu kommt natürlich der Heckantrieb, der lange aufrechterhalten wird, bevor das serienmäßige Allradsystem bei drohendem Traktionsverlust bis zu 60 Prozent des Drehmoments nach vorne leitet. Ein sehr gelungenes Gesamtpaket – hier erfüllt die Giulia auch hochgesteckte Erwartungen ihrer so häufig enttäuschten Latin Lovers. Wirklich genervt hat eigentlich nur der opulente Wendekreis – und das natürlich nur beim Rangieren oder Wenden.

Der Testkonsum ist keine Glanzleistung

Übrigens: Dass man mit einem solchen Auto kaum die versprochenen knapp 6,5 Liter Verbrauch einhalten kann, wird wohl nicht überraschen. Der Testkonsum von 8,2 Litern ist zwar keine Glanzleistung, aber im Angesicht der Motorisierung auch kein Grund, in Sack und Asche zu fahren.

An Kleinigkeiten merkt man den Spar-Zwang

Die Giulia versteht es auch prima zu verstecken, dass sie aus dem zurzeit nicht gerade als sexy einzustufenden Fiat/Chrysler-Konzern kommt. An Kleinigkeiten merkt man den Zwang (oder Willen) zum Sparen aber doch. So hatte unser Testwagen eigentlich alles an Bord, was das Herz begehren kann. Allerdings gibt es kein Head-up-Display, was in dieser Preis-Klasse zumindest optional eigentlich Standard sein sollte, und die Scheinwerfer sind nur mit Xenon-Leuchten bestückt. LED-Hauptscheinwerfer sind zumindest zurzeit nicht zu bekommen.

Fazit: Ein Date mit Giulia lohnt sich

Trotzdem: Unser Date mit der heißen Giulia hat richtig Spaß gemacht, ihre Schwächen verbuchen wir wie alle Alfisti großzügig unter "Charakter". Und der beste, hochwertigste Alfa seit vielen Jahrzehnten ist sie sowieso. (Peter Eck/SP-X)

Technische Daten: Alfa Romeo Giulia 2.0 Turbo Veloce

  • Viertürige, fünfsitzige Mitteklasselimousine
  • Länge: 4,64 Meter
  • Breite: 1,87 Meter (mit Außenspiegeln: 2,02 Meter)
  • Höhe: 1,43 Meter
  • Radstand: 2,82 Meter
  • Kofferraumvolumen: 480 Liter
  • 2,0-Liter-Turbobenziner
  • 206 kW/280 PS
  • maximales Drehmoment: 400 Nm bei 2.250 U/min
  • Hinterrad-/Allradantrieb
  • Achtgang-Automatik
  • 0-100 km/h: 5,2 s
  • Vmax: 240 km/h
  • Normverbrauch: 6,4 Liter/100 Kilometer
  • CO2-Ausstoß: 152 g/km
  • Emissionsklasse: C
  • Abgasnorm: Euro 6
  • Testverbrauch: 8,2 Liter
  • Preis: ab 47.800 Euro

Kurzcharakteristik: Der Wagen im Pro und Contra

Warum? Tolle Motor/Getriebe-Kombination, gut abgestimmtes Fahrwerk, zeitloses Design.
Warum nicht? Bedienung teils umständlich, nicht gerade billig, hoher Verbrauch.
Was sonst: Audi A4 2.0 TSFI quattro, BMW 330i xDrive, Jaguar XE 25t.

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