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Tigernase statt Tiguan - Autotest: Hat der Kia Sportage das Zeug zum Bestseller?


Tigernase statt Tiguan
Autotest: Hat der Kia Sportage das Zeug zum Bestseller?

Von dpa
05.01.2022Lesedauer: 3 Min.
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Berlin (dpa-infocom) - Der koreanische Tiger setzt mal wieder zum Sprung an - und will diesmal dem Tiguan ans Leder. Denn wenn Kia Anfang nächsten Jahres zu Preisen ab 27.790 Euro die fünfte Generation des Sportage an den Start bringt, wollen die Koreaner nicht weniger, als die boomende Kompaktklasse der SUV aufmischen.

Dabei verfolgen sie ein vielversprechendes Konzept: Schärfere Fahrzeugkonturen, eine erneuerte "Tigernase" als Front, viel moderne Ausstattung, reichlich Auswahl beim Antrieb und ein paar Kleinigkeiten, die im Alltag einen großen Unterschied machen dürften.

Wie ein echter Europäer

In Europa gestaltet, entwickelt und auch gebaut, ist der Sportage diesmal besser denn je auf die hiesigen Anforderungen zugeschnitten. Denn während im Rest der Welt eine XL-Version mit gut acht Zentimetern mehr Länge angeboten wird, misst der Sportage für unsere Breiten 4,52 Meter.

So passt er deutlich besser in verwinkelte Altstädte. Das sind drei Zentimeter mehr als bisher und reicht bei 2,68 Metern Radstand für sehr komfortable Platzverhältnisse in beiden Reihen. Und der Kofferraum fasst im besten Fall 591 bis 1780 Liter.

Dazu gibt es außen ein prägnantes Design, das mehr Aufmerksamkeit erzielt als das des unscheinbaren Vorgängers. Innen setzen die Koreaner auf ein Ambiente, das zumindest in den gehobenen Versionen dem Vergleich mit Audi und BMW standhält: Fein abgesteppte Sitze, weiches Leder, edle Materialien und eine gute Geräuschdämmung verbreiten Premium-Atmosphäre.

Punkten kann der Sportage darüber hinaus mit ein paar praktischen Details, die man eher bei der Simply-Clever Marke Skoda erwartet hätte. So sind die Rückseiten der Vordersitze wie Kleiderbügel geformt und an den Flanken gibt es eigene USB-Anschlüsse für die Hinterbänkler.

Organspende aus dem EV6

Auch bei der Elektronik lässt Kia die Konkurrenz alt aussehen. Dank einer Organspende aus dem EV6 prangt vor der ersten Reihe bis weit über die Mitte ein gebogenes Display, das ein paar überraschende Perspektiven bietet. Beim Parken kann sich der Fahrer mit einem Fingerzeig um das Auto herum bewegen und seinen Wagen aus allen Perspektiven betrachten.

Und den Schulterblick ersetzt eine Kamera: Beim Blinken blendet der Kia automatisch das Bild einer Kamera unter dem Außenspiegel ein und verschafft damit Einsicht in den toten Winkel. Nur bei der Bedienung sind die Koreaner ein wenig über das Ziel hinaus geschossen. Um Knöpfe zu sparen, haben sie für die Mittelkonsole die Multi-Mode-Leiste entwickelt, auf der man erst auf Klima oder Radio umschalten muss, bevor man per Touchscreen die Lüftung aufdreht bzw. den Sender wechselt. Das ist zumindest gewöhnungsbedürftig.

Gelassenes Langstreckenauto

Schnell anfreunden kann man sich dagegen mit dem Fahrverhalten des Sportage. Der ist zwar lange nicht so sportlich und knackig wie es sein Name erwarten lässt, doch rollt er dafür gelassen und komfortabel durchs Land. Treibende Kraft sind dabei konventionelle Verbrenner mit 1,6 Litern Hubraum, die aber in den stärkeren Versionen mit 48-Volt-Technik und damit als Mild-Hybrid fahren.

Geschaltet wird entweder von Hand, per Doppelkupplung oder ganz automatisch. Und für die meisten Varianten gibt es - teilweise gegen Aufpreis - auch einen Allradantrieb. Als Diesel hat der Sportage 100 kW/136 PS, bei den Benzinern stehen 110 kW/150 PS oder 132 kW/180 PS im Datenblatt.

Für den ersten Schritt in die elektrische Zukunft gibt es einen Vollhybriden mit 169 kW/230 PS, der zumindest ein paar Kilometer stromert. Und wer weitere Strecken ohne lokale Emissionen zurücklegen will, bekommt einen Plug-in-Hybrid. Seine Batterie reicht für bis zu 60 Kilometer. Arbeiten E-Maschine und Benziner zusammen, stehen 195 kW/265 PS bereit.

Je nach Konfiguration kommt der Sportage mit den reinen Verbrennern auf Geschwindigkeiten zwischen 180 und 201 km/h. Die Verbrauchswerte reichen von 5,3 Litern Diesel (CO2-Ausstoß 139 g/km) bis 7,0 Litern Benzin (159 g/km). Die Werte für Voll- und Plug-in-Hybrid liegen noch nicht vor.

Fazit: Günstige Alternative zum Tiguan

Chic, modern und gehoben ausgestattet - mit dem neuen Sportage geben die Koreaner im weiten Feld der kompakten SUV ein selbstbewusstes Statement ab. Spätestens wenn man beim Blick in die Preisliste feststellt, dass der Kia mehr Platz bietet als ein ähnlich teurer Golf und einiges weniger kostet als ein vergleichbarer Tiguan, wird er zur verlockenden Alternative. Ausschlag geben könnte dann die konkurrenzlose Sieben-Jahre-Herstellergarantie.

Datenblatt: Kia Sportage 1.6 CRDi AWD

Motor und Antrieb: Vierzylinder-Turbodiesel
Hubraum: 1598 ccm
Max. Leistung: 100 kW/136 PS bei 4000 U/min
Max. Drehmoment: 320 Nm bei 2000 U/min
Antrieb: Allradantrieb
Getriebe: Siebengang-Doppelkupplung
Maße und Gewichte
Länge: 4515 mm
Breite: 1865 mm
Höhe: 1650 mm
Radstand: 2680 mm
Leergewicht: 1676 kg
Zuladung: 549 kg
Kofferraumvolumen: 526-1715 Liter
Fahrdaten:
Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 11,6 s
Durchschnittsverbrauch: 5,9 Liter/100 km
Reichweite: 920 km
CO2-Emission: 154 g/km
Kraftstoff: Diesel
Schadstoffklasse: Eu6D
Energieeffizienzklasse: A+
Kosten:
Basispreis des Kia Sportage (1.6 T-GDI): 27.790 Euro
Grundpreis des Kia Sportage 1.6 CRDi AWD: 38.940 Euro
Typklassen: k.A.
Kfz-Steuer: 270 Euro/Jahr
Wichtige Serienausstattung:
Sicherheit: Sieben Airbags, LED-Scheinwerfer, Spurhalte-Assistent, Totwinkel-Assistent
Komfort: Lenkrad-Heizung, Online-Navigation, Sitzheizung vorn und hinten
Spritspartechnik: Start-Stopp-Automatik, 48 Volt-Technik

Alle Daten laut Hersteller, GDV, Schwacke

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