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TÜV-Pflicht jährlich: Massive Kritik an neuem EU-Plan wächst


Neuer TÜV-Kostenhammer
Der Widerstand wächst

Von t-online, dpa, mab

10.07.2025 - 15:51 UhrLesedauer: 2 Min.
Jedes Jahr zur HU: Der TÜV will ältere Autos öfter prüfen.Vergrößern des Bildes
Kontrolle ja, aber bitte mit Maß: Niedersachsen warnt vor Milliardenkosten durch die geplante TÜV-Reform. (Quelle: IMAGO/Zoonar.com/Robert Kneschke)
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Viel mehr Prüfungen – aber kaum mehr Sicherheit? Die EU will Millionen Autos öfter zum TÜV schicken. Autofahrer, Länder und Bundesregierung haben dazu eine klare Meinung.

Mehr Kontrolle, mehr Bürokratie – und mehr Kosten: Autos ab einem Alter von zehn Jahren sollen jährlich zur Hauptuntersuchung. So will es die EU. Doch die Kritik an dem Vorstoß wird immer lauter: bei Autofahrern, in Berlin – und in den Bundesländern.

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Niedersachsen stellt sich an die Spitze des Protests. Verkehrsminister Grant Hendrik Tonne (SPD) nennt den Plan "sozial unverhältnismäßig" und warnt vor massiven organisatorischen Problemen. Nicht nur fehlten Fachkräfte und Prüfkapazitäten – die Maßnahme sei auch inhaltlich fragwürdig. Denn: Technische Mängel seien nur äußerst selten die Ursache für Unfälle im Straßenverkehr.

Das bestätigt eine Studie der TU Dresden. Demnach waren im Jahr 2023 lediglich sieben der insgesamt 2.830 Verkehrstoten – also 0,25 Prozent – auf Fahrzeugdefekte zurückzuführen.

Autofahrer lehnen den Vorschlag klar ab

Auch aus der Bevölkerung kommt deutlicher Gegenwind. In einer nicht repräsentativen, aber viel beachteten Umfrage von t-online sprachen sich 96,9 Prozent der über 60.000 Teilnehmer gegen die jährliche TÜV-Pflicht aus. Nur 2,2 Prozent halten die Verschärfung für sinnvoll.

Die Bundesregierung reagiert ebenfalls zurückhaltend. Ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums erklärte, man wolle den Menschen "keine zusätzliche Bürokratie aufbürden". Zudem stelle sich die zentrale Frage, ob eine jährliche Prüfung tatsächlich mehr Sicherheit bringe oder lediglich zusätzliche Kosten verursache.

Milliardenkosten für Millionen Fahrzeuge

Nach Berechnungen des niedersächsischen Verkehrsministeriums wären rund 23 Millionen Fahrzeuge in Deutschland betroffen, was geschätzte Mehrkosten von 1,8 Milliarden Euro jährlich verursachen würde. Das entspräche im Schnitt etwa 80 Euro pro Fahrzeug und Jahr.

Gerade Menschen, die bewusst ein älteres Auto fahren, weil es günstiger ist, wären davon überproportional betroffen. Hinzu kommt, dass Deutschland bereits heute strenger prüft als viele andere EU-Staaten. Für Minister Tonne ist klar: Die Entscheidung über Prüffristen muss national bleiben.

Ländermehrheit gegen die Pläne

Bereits Mitte Juni hatte sich eine breite Mehrheit der Länder gegen die Brüsseler Vorschläge ausgesprochen. Niedersachsen will den Widerstand im Bundesrat weiter anführen, mit dem Ziel, dass die Verkehrssicherheit nicht zum bürokratischen Kostentreiber wird.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • t-online.de: EU plant große TÜV-Reform: Das trifft wieder mal die Falschen
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