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Honor Magic 4 Pro: Das chinesische Kamerawunder im Test


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Honor Magic 4 Pro: Das chinesische Kamerawunder


03.06.2022Lesedauer: 5 Min.
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Die Kamera des Honor Magic 4 Pro: Sie kann auf ganzer Linie überzeugen.Vergrößern des Bildes
Die Kamera des Honor Magic 4 Pro: Sie kann auf ganzer Linie überzeugen. (Quelle: t-online)

Mit umfassenden Kamerafunktionen und superschneller Ladetechnologie will Honor an die Smartphone-Spitze. Ob dem chinesischen Unternehmen das mit dem Magic 4 Pro gelingt, verrät unser Test.

Der chinesische Smartphone-Hersteller Honor, der bis Ende 2020 zu Huawei gehörte und dort Mittelklasse-Smartphones herstellte, wagt einen Neuanfang: Als eigenständiges Unternehmen möchte Honor sich nun auf dem europäischen Smartphone-Markt etablieren, nachdem es in den heimischen Gefilden in China bereits große Erfolge erzielen konnte.

Zum Erfolg verhelfen soll dabei das Topmodell Honor Magic 4 Pro, das mit Super-Schnellladefunktion und ausgefeilter Kameratechnik ausgestattet ist. Doch wie sehr überzeugt das Smartphone im Test und wie gut schneidet die Kamera ab, die der Hersteller selbst als "Auge der Muse" anpreist?

Top-Ausstattung mit (wenigen) Besonderheiten

  • Display: 6,81 Zoll OLED (1312 x 2848 Pixel), 120 Hz, 402 PPI
  • Prozessor: Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1
  • Grafikchip: Qualcomm Adreno 730
  • RAM: 8 GB
  • Speicher: 256 GB
  • Kamera: 50 MP Weitwinkelkamera + 50 MP Ultra-Weitwinkelkamera + 64 MP Periskop-Teleobjektiv-Kamera (Rückseite), 12 MP Frontkamera
  • Akku: 4.500 mAh mit SuperCharge zum kabellosen Schnellladen
  • Betriebssystem: Magic UI 6.0, basierend auf Android 12
  • Maße: 163,6 x 74,7 x 9,15 mm
  • Gewicht: 215 g

Die Ausstattung des Magic 4 Pro kann sich sehen lassen – wie es sich für ein Topmodell gehört, ist moderne Technik verbaut. Das 6,8 Zoll große OLED-Display ist knackscharf und zeigt Inhalte mit bis zu 120 Hertz an. Die schmalen, leicht gebogenen Displayränder fallen kaum auf und lassen den Bildschirm größer erscheinen als er ist.

Mit dem Snapdragon 8 Gen 1 von Qualcomm arbeitet einer der derzeit leistungsstärksten Smartphone-Prozessoren im Magic 4 Pro, dazu kommen 8 GB RAM und 256 GB interner Speicher – der jedoch leider nicht erweiterbar ist.

Wie es sich für ein Premium-Smartphone gehört, ist das Gerät nach IP68 wasser- und staubgeschützt. Eine weitere Besonderheit ist der "AI Privacy Call" – eine Sicherheitsfunktion, die dafür sorgen soll, dass bei Telefonaten die Gesprächsinhalte nicht von umstehenden Passanten gehört werden können, indem der Schall nur in Richtung des Ohres des Hörers dringt.

In unserem Test war der Gesprächspartner nach Aktivierung der Funktion minimal schlechter zu hören, denn die Lautstärke muss zum Aktivieren der Funktion verringert werden – wer daneben steht und genau hinhört, versteht aber dennoch alles. Im Vergleich zu manch anderem Smartphone strahlt der Ton aus der Ohrmuschel aber immerhin deutlich weniger klar ab.

Hinzu gesellt sich noch ein Fingerabdrucksensor im Display (funktionierte tadellos) sowie eine 3D-Gesichtserkennung über die Frontkamera, mit der das Display – auch bei schlechten Lichtverhältnissen – entsperrt werden kann. Im Test ging das Entsperren per Gesicht schneller als bei vielen anderen von uns getesteten Smartphones. Wie sicher die Technik ist, können wir nicht abschließend beurteilen – mit einfachen Gesichtsfotos ließ sich das Gerät nicht austricksen.

Das Auge der Muse

Eine, wenn nicht die Spezialität des Honor Magic 4 Pro ist laut Hersteller die Kamera, die "Auge der Muse" genannt wird. Damit ist das große runde Kameramodul auf der Rückseite gemeint, das die gesamte Technik beinhaltet.

Dort finden sich auch die drei rückseitigen Kameralinsen der 50-MP-Weitwinkelkamera, der 50-MP-Ultra-Weitwinkelkamera und der 64-MP-Periskop-Teleobjektiv-Kamera. Laien sind mit den unzähligen Modi, Optionen und Einstellungsmöglichkeiten schnell überfordert, aber Fotospezialisten freuen sich über die vielen Stellschrauben, mit denen sie alles aus den Kameras herausholen können.

Nach ein paar Schnappschüssen bei gutem Wetter lässt sich definitiv sagen: Die Kamera kann was. Die Bilder sind knackscharf, die Farben sehen naturgetreu aus und die Qualität der Fotos ist ausgezeichnet. Selbst ein Bild durch fünffachen Zoom sieht immer noch gut aus.

Von 0 auf 100 in 30 Minuten

Ein weiteres Highlight des Honor Magic 4 Pro ist die Schnellladefunktion. Die SuperCharge-Technologie verspricht, den Akku innerhalb von 30 Minuten zu füllen, wenn per Kabel geladen wird. Ganz neu ist das nicht, haben doch andere Hersteller wie beispielsweise der chinesische Konzern OPPO eine ähnliche Schnellladetechnik im Angebot.

Neu hingegen ist die kabellose Schnellladetechnologie, die ähnliches verspricht – hier soll über eine spezielle Ladestation innerhalb von 15 Minuten das Handy um 50 Prozent aufgeladen werden. Diese ist jedoch nicht von Haus aus dabei, sondern muss für 99 Euro hinzugekauft werden.

Der Aufpreis lohnt sich, denn das kabellose Laden überzeugt auf ganzer Linie. Noch nie zuvor haben wir ein Smartphone so schnell, so einfach und so bequem geladen. Das Telefon wird einfach auf die Station aufgesetzt und ab dann kann man auf dem Display dabei zusehen, wie der Ladestand sekündlich zunimmt, und pro Minute um mehrere Prozent aufgeladen wird. In unserem Testversuch brauchte die Station knapp 28 Minuten, um das Honor von 29 Prozent Akku auf den vollen Füllstand zu bringen.

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Der einzige Nachteil, vor dem auch Honor warnt: Das Smartphone wird dadurch (sehr) warm. Wie sehr sich das kabellose Schnellladen langfristig auf den Lebenszyklus der Batterie auswirkt, ist schwer vorherzusagen. Erfahrungsgemäß führen Schnellladetechnologien und die deutliche Wärmeentwicklung des Akkus aber zu verringerten Lebenszeiten und zu einer schnelleren Abnahme der Maximalkapazität der Batterie.

Laut offiziellen Angaben von Honor soll diese jedoch auch nach rund 1.000 Ladezyklen immer noch bei um die 80 Prozent des Originalwertes liegen. Das sollte zumindest für typische Kunden kein Problem sein, da Nutzer mit Premium-Smartphones oft schon nach zwei Jahren auf das nächste Modell wechseln.

Fazit

Honor hat mit dem Magic 4 Pro technisch ein rundes Paket abgeliefert und dürfte sich damit auf dem europäischen Markt etablieren können. Doch anders als noch vor ein paar Jahren, als Huawei mit ähnlich guten Top-Smartphones der etablierten Smartphone-Konkurrenz Marktanteile abjagte, hat die ehemalige Huawei-Tochter heute starke (chinesische) Konkurrenz.

Das Gerät ist schick, top ausgestattet und mit einer super Kamera versehen. Jetzt kommt das Aber: Reicht das für ein Android-Smartphone 2022? Denn: Die großen Alleinstellungsmerkmale lässt das Honor-Smartphone leider vermissen.

Wem die kabellose Schnellladefunktion nicht wichtig ist und wer ein Smartphone auch nicht tagtäglich dafür benutzt, etliche Videos zu drehen und unzählige Bilder zu knipsen, findet hier lediglich ein weiteres Premium-Handy, von dem es in diesem Jahr schon zahlreiche gab.

Auch wenn das Honor Magic 4 Pro durchwegs überzeugen kann, ist es neben dem Galaxy S22 Ultra oder dem OPPO Find X5 Pro zwar ein sehr gutes, aber dennoch relativ erwartbares und unspektakuläres Android-Topmodell.

Das Honor Magic 4 Pro ist ab sofort in den Farben Schwarz ("Black") und Blau ("Cyan") für 1.099 Euro im Handel zu bekommen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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