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TP Link Deco XE 75: Router mit neuem Super-WLAN im Test


TP-Link XE-75 Wifi 6E
Router mit neuem Super-WLAN im Test


27.05.2022Lesedauer: 6 Min.
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TP Link Deco XE 75: Der neue Mesh-Router hat das neue Super-WLAN Wifi 6E an Bord.Vergrößern des Bildes
TP Link Deco XE 75: Der neue Mesh-Router hat das neue Super-WLAN Wifi 6E an Bord. (Quelle: TP Link)

Wifi 6E ist die nächste Geschwindigkeitsstufe beim WLAN. Das Router-Set Deco XE 75 von TP-Link unterstützt den neuen Standard: Echter Vorteil oder Augenwischerei? Wir haben es getestet.

Wenn es um das Thema heimisches WLAN geht, gibt es kaum jemanden, der nicht etwas am Empfang zu meckern hätte: Mal ist das Netz über den Datenfunk insgesamt zu langsam, mal reicht es nicht weit genug.

Die Ursachen für schlechten WLAN-Empfang sind vielfältig – und oftmals kann eine sinnvollere Aufstellung des Routers schon für merklich besseren Empfang sorgen. Worauf Sie achten müssen, erfahren Sie in diesem Artikel, weitere praktische Tipps gibt es in diesem Artikel.

Doch auch mit der optimalsten Positionierung stoßen ältere und günstigere Geräte in größeren Wohnungen und Häusern schnell an ihre Grenzen. Und selbst in einer Drei-Zimmer-Wohnung mit 80 Quadratmetern Grundfläche scheitert ein einzelner Router daran, eine hohe Bandbreite von mehreren Hundert MBit/s wirklich in jeden Winkel der Wohnung zu transportieren.

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Was ist besonders am Deco XE 75 und an Wifi 6E?

Insbesondere diejenigen, die einen schnellen Gigabit-Anschluss gebucht haben und vom hohen Tempo möglichst überall in der Wohnung profitieren wollen, sind auf potente WLAN-Hardware angewiesen. Genau für solche Nutzer dürfte der Deco XE 75 interessant sein.

Im Wesentlichen handelt es sich dabei um einen Mesh-fähigen Router (dazu später mehr), der erstmals auch Wifi 6E unterstützt, also nicht nur auf dem 2,4-GHz- und dem 5-GHz-Band funken kann, sondern auch noch auf dem neuen 6-GHz-Band.

Was genau bedeutet das? Und welche Vorteile haben Nutzer von Wifi 6E? Unter optimalen Bedingungen können Daten auf dem neuen 6-GHz-Band schneller übertragen werden. Das hat einerseits damit zu tun, dass sich die einzelnen Funkkanäle besser bündeln lassen – und schlicht auch damit, dass derzeit noch kaum jemand das 6-GHz-Netz nutzt.

Wifi 6E: Mehr Platz für Datenfunk

Bei Funknetzwerken ist es ein bisschen wie im Straßenverkehr: Je mehr Teilnehmer auf den gleichen Routen unterwegs sind, desto mehr müssen alle aufeinander Rücksicht nehmen – und desto langsamer wird die allgemeine Übertragungsleistung.

Wer im städtischen Raum in einer Wohnung lebt, dürfte auf seinem Handy mühelos zwei Dutzend WLAN-Netzwerke und mehr finden. Dazu kommt noch ein Vielfaches an Endgeräten, die innerhalb dieses Funkgewirrs jeweils mit ihrem Router kommunizieren.

Das älteste und langsamste 2,4-GHz-Netz ist mittlerweile vollgestellt mit Computern, smarten Fernsehern und allerlei IoT-Geräten. Für das 5-GHz-Netz sieht es in dicht besiedelten Regionen mittlerweile kaum besser aus. Das 6-GHz-Band dagegen liegt noch weitgehend brach.

Wer sich heute einen Wifi-6E-fähigen Router kauft und diesen mit einem kompatiblen Smartphone verbindet, hat also optimale Bedingungen.

Allerdings gibt es da einen kleinen Haken: Aktuell unterstützt nur eine Handvoll von Top-Smartphones Wifi 6E – etwa Samsungs S21 und S22 oder das Google Pixel 6. Selbst Apples jüngste iPhones bieten die neue Funktechnik noch nicht. Kommt der XE 75 also zu früh?

Allein ist der XE 75 sehr gut, aber kein Gamechanger

Nein, aber als Einzelgerät kann er derzeit seine Stärken nicht wirklich ausspielen. Zwar lässt sich der XE 75 auch einzeln nutzen – in unserem Test erzielten wir mit typischen, nicht Wifi-6E-fähigen Endgeräten eine leicht verbesserte Abdeckung sowie insgesamt leicht höhere Geschwindigkeit im Vergleich zum Funknetzwerk der Fritzbox 6660. Der Unterschied zur sehr guten Leistung der Fritzbox wäre aber bei Weitem nicht groß genug, um hier eine Neuanschaffung zu rechtfertigen.

Wir haben den XE 75 auch mit einem Wifi-6E-fähigen Pixel 6 Pro getestet. Zumindest in unserem Testumfeld brachte das für den Alltag eigentlich keine nennenswerten Vorteile: Sowohl im 6-GHz-Band (Wifi 6E) als auch im 5-GHz-Band (Wifi 6) erzielte das Pixel 6 Pro am GBit-Anschluss Downloadraten über 900 MBit/s.

Für den Alltag ergeben sich hier keine Vorteile, da die allermeisten Internetanschlüsse auch die Bandbreite eines guten Wifi-6-Routers nicht ausschöpfen – oder sich sehr nah an dessen optimaler Leistung bewegen.

Im Mesh-Betrieb entfaltet Wifi 6E seine Superkraft

Doch die Situation ändert sich, sobald man zwei oder drei Geräte des XE 75 gemeinsam im Mesh-Netzwerk einsetzt. Das ergibt immer dann Sinn, wenn ein einzelner Router die ganze Wohnung nicht abdecken kann.

Klassischerweise setzt man in solchen Fällen einen WLAN-Verstärker ein. Das ist ein Gerät, das sich selbst per WLAN mit dem Router verbindet und an seinem Standpunkt ein eigenes WLAN-Netz aufspannt. Positioniert man den Verstärker richtig, kann das den Netzempfang erheblich verbessern. Allerdings bleibt eine Schwäche: Der Verstärker muss seine Bandbreite effektiv teilen – denn einerseits funkt er etwa zum Smartphone, gleichzeitig muss er dieses Signal selbst auch zum Router weiter funken.

Ein weiteres Problem bei klassischen Verstärkern ist, dass nun zwei WLAN-Netze in der Wohnung bestehen. Und Endgeräte beißen sich gern in einem fest, auch wenn man sich bewegt und längst viel besseren Empfang im anderen WLAN-Netz hätte.

Für beides bieten zwei oder mehr XE 75 eine Lösung. Die vielleicht wichtigste: Als Rückkanal zwischen dem XE 75, der per Kabel mit dem DSL- oder Kabelmodem verbunden ist, und dem XE 75, der als Satellit dient, nutzt TP Link exklusiv das 6-GHz-Band. Das heißt: Die Verbindung zwischen den Routern untereinander nutzt nicht nur die schnellste Technologie, sie kommt den allermeisten Endgeräten auch nicht im WLAN in die Quere.

Setzt man drei oder mehr der Geräte ein, organisieren sie sich untereinander in einem Mesh-Netzwerk – fällt ein Verbindungsknoten aus, sortieren sich die übrigen Geräte automatisch anders. Außerdem werden moderne Netzwerk-Roaming-Standards nach den Protokollen 802.11k/v/r genutzt:

Sie sorgen durch optimierte Kanallisten, schnellere Authentifizierungsmechanismen und verbesserte Übertragung von mehrgleisigen Datenübertragungen (Multicast-Datenverkehr) dafür, dass sich die eigenen Geräte sehr schnell und reibungslos beim Netzwerk des jeweils gerade bestgelegenen Routers einwählen. Kurz gesagt: Egal, wo man ist und ob man in der Wohnung hin und her läuft oder nicht: Man surft stets unter recht optimalen Netzwerkbedingungen.

All das führt dazu, dass sich selbst in einer überschaubaren Dreizimmerwohnung der WLAN-Empfang mit zwei XE 75 massiv verbessern lässt.

Im Test sank beim Einsatz von nur einem Router die Bandbreite in einigen Teilen der Wohnung deutlich unter 100 MBit/s., in manchen Winkeln sogar unter 30 MBit/s. Der Einsatz eines zweiten XE75 sorgte dafür, dass die Datenrate nahezu überall in der Wohnung (teils deutlich) über 600 MBit/s lag und nirgendwo unter 500 MBit/s.

Der XE 75 verfügt übrigens auch über drei Gigabit LAN-Anschlüsse – sodass man seinen Desktop-PC oder seine Spielkonsole auch direkt per Kabel anbinden kann, was etwa auch bei der Latenz hilft. Die Router lassen sich jeweils auch als Accesspoints konfigurieren – das heißt, sie können die Verbindung zum Internet auch direkt über Kabel erhalten.

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Einrichtung und Bedienung erfreulich einfach

Diese Zahlen zeigen aber auch, an wen sich diese Geräte richten: An Power-Nutzer, denen es nicht nur darauf ankommt, dass sie auch ein bisschen Netz im Schlafzimmer haben, sondern die hohe Bandbreite im gesamten Wohn-/Arbeitsbereich haben wollen.

Bei der Einrichtung der Geräte merkt man diesen Fokus aber nicht: Das geht nämlich wunderbar einfach: App installieren, Router einstecken – innerhalb weniger Minuten steht das Netz.

Die App bietet zudem einfachen Zugriff auf viele praktische Funktion – insgesamt klappt das erheblich einfacher, als bei vielen anderen Herstellern, wo man sich mühsam durch Router-Menüs klicken muss.

Irritierend ist allerdings, dass TP Link für einige der besten Funktionen (verschiedene Statistiken und Analysen, Zeitlimits für bestimmte Nutzer (etwa für Kinder), Filter für bösartige Inhalte und einiges mehr) zusätzlich Geld verlangt. Wer das nutzen möchte, muss Home Shield Pro abonnieren, was happige 6,49 Euro im Monat kostet.

Weshalb TP Link hier regelmäßig dafür kassieren möchte und wie man auf diese hohe Summe kommt, erschien uns nicht nachvollziehbar.

Fazit: Extrem leistungsfähiges, gut bedienbares WLAN zu hohem Preis

Das XE 75 ist ein tolles Wifi-Mesh-System. Wer den Fokus auf hohen Datendurchsatz und gute Bedienbarkeit legt, bekommt hier beeindruckende Hardware. Dass solch ein Tri-Band-Router (2,4 GHz, 5 GHz und 6 GHz) nicht billig ist, versteht sich von selbst:

Einzeln kostet der XE 75 199 Euro, das Zweierset 399 Euro und das Dreierset 599 Euro. Das ist viel Geld – angesichts der gebotenen Leitung aber ziemlich preiswert. Ein ähnliches Routermodell von Asus ist mehr als doppelt so teuer und kostet im Zweierset rund 800 Euro. Für ein – zugegebenermaßen noch eine Ecke besser ausgestattetes – Netgear Orbi-Dreierset verlangt der Hersteller sogar 1699 Euro.

Die gute Bedienbarkeit macht das Set durchaus nicht nur für Netzwerknerds interessant. Auch eine fünfköpfige Familie, in der neben den Eltern auch noch drei Teenager ordentlich Bandbreite für Streaming, Gaming oder E-Learning brauchen, könnte von dem Router-Set deutlich profitieren. Gleichzeitig können die Eltern per App bequem die Internetkontingente der Kinder verwalten.

Überhaupt würden die vielen Funktionen auch einen einzelnen Router zu einem Leistungstipp für viele Anwender machen, wenn nicht einiges unnötig hinter einem überteuerten Abomodell versteckt würde.

Eine einmalige moderate Zahlung mag ja angesichts des niedrigen Hardwarepreises noch denkbar sein. Aber in dieser Form und preislichen Ausgestaltung ist das ärgerliche Abzocke.

Glücklicherweise lässt sich der Router auch ohne das Abo sinnvoll nutzen. Grundsätzlich sollte man sich aber darüber im Klaren sein, dass der Kauf nur dann sinnvoll ist, wenn man einerseits Wert auf hohe Bandbreite legt, andererseits auch einen entsprechend schnellen Internetanschluss hat – andernfalls gibt es günstigere Alternativen.

Verwendete Quellen
  • Eigener Test
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