Amazon kauft wohl Electronic Arts - was steckt dahinter?

Amazon kauft Electronics Arts – das legt zumindest ein Bericht des amerikanischen Nachrichtensenders "USA Today" nahe. Doch was steckt hinter dem Gerücht?

Der US-Konzern Amazon will einem Bericht des US-Nachrichtenmagazins "USA Today" zufolge den Videospielgiganten Electronic Arts (EA) kaufen. Das Kaufangebot seitens Amazons soll heute öffentlich verkündet werden, heißt es dort. Dabei beruft sich "USA Today" auf anonyme Quellen aus der Branche.

Bereits in den vergangenen Wochen häuften sich die Gerüchte, dass der Konzern, zu dem einige der weltweit erfolgreichsten Videospielreihen wie FIFA und Battlefield gehören, vor dem Verkauf steht. Als potenzieller Interessent wurde neben Apple und Disney damals auch Amazon genannt. Der Online-Händler soll jetzt angeblich den Zuschlag bekommen haben.

Noch handelt es sich nur um ein Gerücht

Dass es sich bei dem Bericht derzeit noch um unbestätigte Informationen handelt, zeigt auch die Reaktion des amerikanischen Nachrichtensenders CNBC. Dort hieß es kurze Zeit nach der Ankündigung, dass Amazon kein Kaufangebot an Electronic Arts gemacht habe und es sich lediglich um ein Gerücht handle.

Für EA scheint sich der unbestätigte Bericht aber bereits jetzt gelohnt zu haben: Kurz nach Veröffentlichung schossen die Aktienkurse in die Höhe und bescherten dem Konzern einen deutlich gesteigerten Marktwert.

Dieses Jahr gab es in der Videospielbranche bereits zwei große Übernahmen. So wurde Mitte Januar bekannt, dass der amerikanische Konzern Microsoft plant, den Videospielhersteller Activision-Blizzard für 69 Milliarden US-Dollar zu übernehmen. Ende Januar zog dann der japanische Konkurrent Sony nach und kaufte das Entwicklerstudio Bungie für rund 3,6 Milliarden US-Dollar.

Amazon Game Studios

Amazon versucht bereits seit Jahren, auf dem Gaming-Markt Fuß zu fassen. Diesbezüglich wurden die "Amazon Game Studios" ins Leben gerufen, die unter dem Dach der Firma eigene Videospiele entwickeln sollten. Bislang konnte man jedoch keine Erfolge verzeichnen: Viele der in Arbeit befindlichen Titel wurden entweder gar nicht veröffentlicht oder bereits nach einer öffentlichen Testphase wieder eingestellt.

Erst im vergangenen Herbst veröffentlichte Amazon mit "New World" allerdings ein Online-Rollenspiel, das zumindest kurzfristig Hunderttausende Spieler anziehen konnte.

Update Freitag, 26.8.22: Wie Bloomberg berichtet, zog USA Today seinen Bericht schließlich wieder zurück, weil er gegen die Richtlinien über die Nutzung von unbelegten Quellen verstoßen habe. Tatsächlich erfolgte am Freitag auch kein Übernahmeangebot von Amazon.