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Nach Abstimmung: So reagiert die Twitter-Gemeinde auf Trumps mögliches Comeback


Account freigeschaltet
So reagiert Twitter auf Trumps mögliches Comeback

Von t-online, jro

20.11.2022Lesedauer: 3 Min.
imago images 194613914Vergrößern des BildesTrumps Twitter-Profil: Bislang ist es auf dem wieder aktivierten Account still geblieben. (Quelle: IMAGO/Taidgh Barron)
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Nach einer 24-stündigen Abstimmung ist das Profil des ehemaligen US-Präsidenten wieder freigeschaltet. Im Netz sind die Reaktionen gespalten.

Der Weg für ein Comeback ist frei: Der Account des früheren US-Präsidenten Donald Trump wurde von dem Nachrichtendienst Twitter entsperrt. Dessen neuer Chef Elon Musk hatte zuvor öffentlich über Trumps Rückkehr abstimmen lassen – eine knappe Mehrheit sprach sich in der nicht repräsentativen Umfrage dafür aus. Mehr zu der Entscheidung lesen Sie hier.

Nun warten viele Twitternutzerinnen und -nutzer darauf, dass sich Trump wieder per Tweet äußert. Zu Spitzenzeiten seiner Präsidentschaft feuerte Trump durchschnittlich 34 Mitteilungen am Tag in die Öffentlichkeit. Von manchen als Verfechter der ungezügelten Meinungsfreiheit gefeiert, sehen andere in den Äußerungen des Republikaners eine Bedrohung für die nationale Sicherheit. Wie reagiert die Twitter-Gemeinde nun selbst auf die mögliche Rückkehr?

"Mittelfinger an alle Mainstream-Medien"

Begrüßt wird diese unter anderem von Vertretern der rechts-konservativen Medienszene in den USA. Als "Mittelfinger an alle Mainstream-Medien, woke Linke und Big Tech" bezeichnet den Schritt etwa Steven Crowder, ein Podcaster und ehemaliger Fox News-Mitarbeiter, dem auf Youtube etwa 5,8 Millionen Nutzer folgen. "Wenn Sie behaupten, die freie Meinungsäußerung zu unterstützen, sollten Sie von Ohr zu Ohr lächeln", schreibt Crowder.

"He's Back" trendete am Samstag zwischenzeitlich in den US-Twitter-Schlagzeilen – zahlreiche Nutzer teilten auch am Sonntag Memes, also kurze zusammengeschnittene Bewegtbilder, in denen der Ex-Präsident das mögliche Comeback bejubelt. Immer wieder wird dabei der Begriff der Meinungsfreiheit für eine Entsperrung ins Feld geführt.

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Kritik aus der eigenen Partei

Die Juraprofessorin und ehemalige US-Anwältin Barbara McQuade betont, dass Musks Abstimmung kein repräsentatives Votum gewesen sei. "Twitter ist keine Wählerschaft. Es sind viele russische Bots und andere Influencer, die zu den echten Menschen hinzukommen. Die Behauptung, dass Trump aufgrund einer Volksabstimmung wieder eingesetzt wird, ist falsch." McQuade diente von 2010 bis 2017 als State Attorney – und wurde dann von der Trump-Regierung entlassen.

Kritische Worte kommen nicht nur vom politischen Gegner. So schreibt die republikanische Kongressabgeordnete Liz Cheney, dass nun ein guter Zeitpunkt sei, sich eine Anhörung zum Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021 anzusehen. "Sie deckt jeden von Trumps Tweets an diesem Tag ab, einschließlich derer, die gelöscht wurden, und zeigt mehrere Mitarbeiter des Weißen Hauses, die sein unentschuldbares Verhalten während der Gewalt beschreiben."

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Auch der Chef der anti-rassistischen Bürgerrechtsorganisation NAACP, Derrick Johnson, erinnert an die Vorfälle am US-Kapitol, die erst zur Twitter-Sperre geführt haben. "Denken Sie daran, dass der Mann hinter diesem Tweet einen gewalttätigen Angriff auf unser Kapitol durch einen Mob angestiftet hat, der "Hängt Mike Pence" skandierte", schreibt Johnson.

Derzeit untersucht ein Ausschuss im US-Repräsentantenhaus die Vorfälle. Dem früheren US-Präsidenten wird vorgeworfen, die Unruhen durch seine wiederholten Vorwürfe eines Wahlbetrugs angefacht zu haben. Der frühere Präsident verweigerte bislang eine Aussage vor dem Ausschuss.

Die Versuchung ist groß

Ganz perfekt ist das Twitter-Comeback noch nicht. Denn ob Trump von seinem Account Gebrauch machen wird, ist unklar. Bislang ist es auf seinem Profil still geblieben. Der Ex-Präsident hatte wiederholt betont, er wolle lieber bei dem von ihm mitgegründeten Dienst "Truth Social" bleiben – unabhängig von Musks Entscheidung.

Dabei könnte Trump die wiedererlangte Plattform gelegen kommen – erst kürzlich kündigte er an, erneut als US-Präsident antreten zu wollen. Sein Account, der einst mehr als 80 Millionen Follower bei Twitter hatte, wurde zunächst auf null gesetzt. Mittlerweile ist die Abonnentenzahl aber wieder über 70 Millionen gestiegen – vermutlich, weil der Dienst alte Follower nach und nach wieder freigeschaltet hat.

In dem von ihm mitgegründeten Netzwerk Truth Social kommt Trump dagegen nur auf circa 4,6 Millionen Abonnenten. Die Versuchung, die Reichweite auf Twitter für den anstehenden Wahlkampf zu nutzen, dürfte also groß sein.

Verwendete Quellen
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