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Sternschnuppen im Mai: Aquariiden huschen über Nachthimmel – einer stört


Die Sterne im Mai
Die Aquariiden huschen über den Nachthimmel – nur einer stört

Von dpa, t-online, dom

Aktualisiert am 03.05.2023Lesedauer: 4 Min.
SternschnuppeVergrößern des BildesDie lange Leuchtspur einer Aquariiden-Sternschnuppe blinkt am Nachthimmel auf: "Aquariiden" heißt nichts anderes als "Wassermänner". (Quelle: Matthias Balk/dpa/dpa)
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Der Halleysche Komet schickt uns einen Gruß: die Aquariiden. Wann die Sternschnuppen am besten zu sehen sind.

Die Nächte werden wieder kürzer und laden aufgrund der steigenden Temperaturen immer mehr zu Entdeckungstouren ein. Lust auf Sterne? Im Mai hat der Nachthimmel viel zu bieten. Die Show beginnt schon bei hereinbrechender Dämmerung.

Dann leuchtet als erster der Abendstern am Westhimmel auf. Er leuchtet natürlich nicht selbst, denn hinter dem romantischen Namen versteckt sich keine Sonne, sondern ein Planet – die Venus.

Sie beherrscht mit ihrem Glanz die erste Hälfte der Mainächte. Dabei nimmt ihre Helligkeit im Laufe des Monats noch zu. Erst nach Mitternacht geht unser Nachbarplanet unter.

So lange hat die Venus schon lange nicht mehr für uns gestrahlt

Und es gibt noch ein kleines Highlight für echte Astronomie-Fans: Am 18. Mai verschwindet die Venus erst um ein Uhr unter dem Horizont – dies ist der späteste Untergang unseres Nachbarplaneten seit über einem halben Jahrhundert.

Ein netter Himmelsanblick ergibt sich am 23. Mai abends, wenn die Sichel des zunehmenden Mondes ein wenig oberhalb der Venus zu sehen ist. Auch Mars ist mit von der Partie. Der rötliche Planet ist allerdings erheblich lichtschwächer als die Venus und erst am Ende der Dämmerung im Dunkel der Nacht zu erkennen. Der Mars kann in der ersten Nachthälfte beobachtet werden. Während des Monats nimmt die Marshelligkeit weiter ab.

Nach Mars und Jupiter lässt sich auch der Saturn blicken

Im letzten Maidrittel taucht der Riesenplanet Jupiter am Morgenhimmel auf. Am 20. geht er um 4.30 Uhr auf. Etwa eine Viertelstunde später hat er sich so weit über die ärgsten Dunstschichten am Horizont erhoben, dass man ihn erkennen kann.

Bis Ende Mai verfrühen sich die Jupiteraufgänge auf zehn Minuten vor vier Uhr morgens. Bald nach seinem Aufgang verblasst Jupiter in der zunehmenden Morgenhelle. Am 19. wechselt der Riesenplanet aus dem Sternbild Fische in den Widder.

Saturn im Sternbild Wassermann ist ebenfalls am östlichen Morgenhimmel zu sehen. Anfang Mai geht der Ringplanet kurz nach vier Uhr morgens auf, zu Monatsende bereits eine Viertelstunde nach ein Uhr.

Überstrahlt der Mond die Sternschnuppen?

Bis Mitte Mai sind die Sternschnuppen der Eta-Aquariiden zu erwarten, mit dem Höhepunkt ihrer Aktivität am 6. Mai. Allerdings werden die Verhältnisse für Beobachter in Mitteleuropa ein wenig ungünstig sein.

Denn der Ausstrahlungspunkt, der im Sternbild Wassermann liegt, geht erst kurz vor Beginn der Morgendämmerung auf. Zusätzlich wird das helle Licht des Vollmondes die Beobachtung stören.

In den letzten Jahren wurden 60 bis 70 Meteore pro Stunde gezählt. Bei den Eta-Aquariiden handelt sich um schnelle Sternschnuppen, die mit rund 60 Kilometer pro Sekunde in die Erdatmosphäre eindringen und deshalb lange Leuchtspuren hinterlassen.

Die beste Beobachtungszeit liegt in den Morgenstunden vor Beginn der Morgendämmerung. Ihren Ursprung führen die Aquariiden auf den Halleyschen Kometen zurück. Sie sind abgesprengte Bruchstücke aus dessen eisigem Kern.

"Aquariiden" heißt übrigens nichts anderes als "die Wassermänner" (nach lateinisch "aquarius", Wassermann). Die Mini-Meteore scheinen aus dem Sternbild Wassermann zu kommen – was aber nur so aussieht. Die Sterne des Sternbilds sind Hunderte Lichtjahre entfernt!

Am 6. wird um 19.34 Uhr die Vollmondphase erreicht. Der glänzend helle Mond steht vor den Sternen der Waage. Dabei tritt der Mond fast zu hundert Prozent in den Halbschatten der Erde. Allerdings entgeht uns diese Halbschattenmondfinsternis in Mitteleuropa.

Denn wenn der Vollmond aufgeht, ist das kosmische Schattenspiel fast schon zu Ende. Und der Austritt des Mondes aus dem Halbschatten bleibt prinzipiell unbeobachtbar.

Was es mit der nördlichen Krone auf sich hat

Wenn es dunkel geworden ist, steht der Große Wagen schon steil über unseren Köpfen. Die Kassiopeia, das Himmels-W, sieht man tief im Norden knapp über dem Horizont. Der Himmelslöwe hat seinen Meridiandurchgang schon hinter sich und ist hoch im Südwesten auszumachen. Hoch im Südosten leuchtet unübersehbar der orange Arktur, Hauptstern im Sternbild Ochsentreiber.

Arktur gehört zu den fünf hellsten Fixsternen des Himmels. Nahe bei Arktur fällt ein markanter Halbkreis von Sternen auf. Er markiert die Nördliche Krone. Der etwas hellere Stern im Halbkreis heißt Gemma, der Edelstern im Goldgeschmeide der Krone.

In der Nördlichen Krone findet sich ein seltsamer Stern. Er wird als R Coronae Borealis bezeichnet. Es handelt sich um einen alternden Stern. Man kann ihn im Fernglas sehen. Doch von Zeit zu Zeit wird er viel dunkler. Seine Helligkeit geht um das Zehntausendfache zurück.

Denn der Stern stößt gelegentlich eine Staub- und Rußwolke ab, die ihn einhüllt und sein Licht abdunkelt. Dann kann man ihn nur noch in großen Teleskopen sehen.

Nach einiger Zeit verflüchtigt sich die Rußhülle und der Stern erreicht wieder seine ursprüngliche Helligkeit. Sichere 4470 Lichtjahre trennen uns von R Cr B. Mit dem 170-fachen Sonnendurchmesser ist dieser rußende Stern eine Riesensonne, die so hell strahlt wie 19 000 unserer Sonnen. Mit 6480 Grad ist er an der Oberfläche noch heißer als unsere Sonne.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Gallileo.tv: "Eta-Aquariiden 2023: die Speedster unter den Sternschnuppen"
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