Apple streitet mit Obstbauern: Absurder Markenstreit in der Schweiz

Immer wieder versucht der Tech-Konzern Apple seine Markenrechte durchzusetzen. Nun könnte der Schweizer Obstverband Opfer dieser Firmenpolitik werden.

Den Schweizer Obstverband gibt es bereits seit 112 Jahren, Apple ist nicht mal halb so alt. Doch der Weltkonzern könnte den Schweizer Obsthändlern übel zusetzen. Hintergrund ist das Bild eines Apfels.

Apple will sich dieses Schwarz-Weiß-Foto weltweit als Marke sichern lassen. Und stellte dazu einen Antrag bei der Schweizer Prüfstelle für Markenrecht. Die Behörde, das Eidgenössische Institut für Geistiges Eigentum, widersprach dem Weltkonzern. Darauf schaltete der Tech-Gigant das Schweizer Bundesverwaltungsgericht ein. Ein Urteil steht noch aus.

Obstbauern müssten womöglich eigenes Logo ändern

Bei den Schweizer Obstbauern sorgt der Vorstoß jedoch für große Aufregung. Gegenüber dem "Spiegel" erklärte Verbandschef Jimmy Mariéthoz, ihn besorge, dass sein Verband bei einem Sieg von Apple gezwungen sein könnte, sein eigenes Apfel-Logo zu ändern.

Er verstehe, dass Apple sein geistiges Eigentum schützen und gegen Piraterie vorgehen wolle. "Aber das hier geht zu weit. Bildnisse von Äpfeln sind doch mindestens so alt wie die Geschichte von Adam und Eva."

Und er befürchtet Konsequenzen auch für andere: "Wenn Apple recht bekommt, dann würde das für alle, die in irgendeiner Form Äpfel in ihrer Werbung benutzen, zu echten Problemen führen", so Mariéthoz. Allein das Risiko einer Klage bringe für einen kleinen Verband Schwierigkeiten. Die administrative Arbeit und die hohen Umstellungskosten kosteten Geld, was eigentlich bei den Obstbauern besser aufgehoben wäre.