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Exoplanet LTT9779b: Warum dieser Planet eigentlich nicht existieren sollte


Exoplanet LTT9779b
Wieso dieser Planet eigentlich gar nicht existieren sollte

Von t-online, lhe

Aktualisiert am 12.07.2023Lesedauer: 2 Min.
Exoplanet LTT9779b - Der größte Spiegel des UniversumsVergrößern des BildesDer Exoplanet LTT9779b (rechts): In dieser Darstellung umkreist er seinen Heimatstern (links). (Quelle: Ricardo Ramírez Reyes/Universidad de Chile/dpa/dpa-bilder)
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Unglaublich hell, heiß und zu nah an seinem Heimatstern: Der Exoplanet LTT9779b ist beeindruckend – und sollte eigentlich gar nicht existieren.

Das Universum und seine unendlichen Weiten beherbergen viele interessante Phänomene. Und diese können dank immer fortschrittlicherer Technik auch immer besser gefunden und studiert werden.

Wie etwa der Exoplanet LTT9779b, der von spiegelnden Metallwolken umgeben ist – und der bisher am stärksten leuchtende bekannte Exoplanet. Laut Angaben der europäischen Raumfahrtagentur Esa spiegelt der Himmelskörper 80 Prozent des Lichts wider, das von seinem Stern auf ihn fällt. Im Vergleich dazu reflektiert die Venus etwa 75 Prozent des Sonnenlichts, die Erde nur etwa 30 Prozent.

Der Planet, der mit dem europäischen Weltraumteleskop "Cheops" untersucht wurde, hat ungefähr die Größe von Neptun. Ein Jahr auf LTT9779b, also eine vollständige Umrundung seines Sterns, dauert lediglich 19 Stunden. Die reflektierenden Wolken des Planeten bestehen hauptsächlich aus Silikat, dem Material, aus dem auch Sand und Glas bestehen, und sind mit Metallen wie Titan gemischt.

"Ein Planet, der nicht existieren sollte"

Dem Forschungsteam um Sergio Hoyer vom Marseille Astrophysics Laboratory zufolge ist die dem Stern zugewandte Seite des Planeten LTT9779b etwa 2.000 Grad Celsius heiß. Diese extreme Hitze bedeutet, dass auf dieser Seite des Planeten keine Wasserwolken entstehen können, da Temperaturen über 100 Grad für die Bildung von Wasserwolken zu heiß sind.

Aufgrund seiner Größe und Temperatur wird er als "ultraheißer Neptun" bezeichnet – der sehr nah an seinem Stern ist. Diese Entdeckung ist bemerkenswert, da Experten bisher annahmen, dass bei Planeten, die sich so nahe an ihrem Stern befinden, die gesamte Atmosphäre weggeblasen würde und nur ein bloßer Gesteinskern zurückbleiben würde. Mitautor Vivien Parmentier vom Observatoire de la Côte d'Azur drückte es so aus: "Es ist ein Planet, der nicht existieren sollte."

Metallwolken verhindern wohl das Verdampfen des Planeten

Es seien vermutlich seine Metallwolken, die das Verdampfen des Planeten verhinderten, erläuterte Hoyer. Zudem erschwere der hohe Metallgehalt der Atmosphäre, dass diese weggeblasen werde. Die Ergebnisse des Teams sind im Fachjournal "Astronomy & Astrophysics" veröffentlicht.

Die meisten Planeten reflektieren nur einen kleinen Anteil des von ihrem Stern kommenden Lichts, wie es von der Esa hieß. Entweder, weil sie eine Atmosphäre haben, die viel Licht absorbiert, oder weil sie eine dunkle oder raue Oberfläche haben.

Es gibt jedoch Ausnahmen wie gefrorene Eiswelten oder Planeten mit einer reflektierenden Wolkenschicht wie die Venus. Solche Besonderheiten ermöglichen eine höhere Reflexion des Lichts und machen diese Planeten zu Ausnahmen in Bezug auf ihre Reflexionseigenschaften.

"Cheops" ist eine gemeinsame Mission der Esa und der Schweiz unter Leitung der Universität Bern in Zusammenarbeit mit der Universität Genf. Das Teleskop beobachtet Exoplaneten, also Planeten, die um andere Sterne kreisen.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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