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KI-Video im Gericht: Verstorbener beeinflusst Urteil mit Botschaft


Emotionale Botschaft
KI-Version eines Mordopfers spricht vor Gericht

Von t-online, trf

07.05.2025 - 16:09 UhrLesedauer: 2 Min.
Das KI-generierte Video von Chris Pelkey ist vier Minuten lang.Vergrößern des Bildes
Das KI-generierte Video von Chris Pelkey ist vier Minuten lang. (Quelle: Youtube / Screenshot)
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In den USA wurde erstmals KI in einem Gerichtsprozess eingesetzt. Ein Video simuliert den Getöteten – und beeinflusst die Entscheidung des Richters.

Im November 2021 kam es in der Stadt Chandler im US-amerikanischen Bundesstaat Arizona zu einem Vorfall im Straßenverkehr. Zwei Männer gerieten dabei auf der Straße aneinander. Bei der Konfrontation wurde Chris Pelkey von seinem Streitgegner angeschossen und starb kurz danach im Krankenhaus.

Im April 2025 kam es zur Anhörung des Angeklagten Gabriel Paul Horcasitas. Bei dem Verfahren zeigten die Angehörigen des Verstorbenen ein KI-generiertes Video, in dem Pelkey zu seinem Mörder spricht. Das ist der erste bekannte Fall, bei dem Künstliche Intelligenz in einem Gerichtsprozess eingesetzt wurde.

Video mithilfe von KI

Das vierminütige Video, das Pelkeys Schwester und sein Schwager generieren ließen, zeigt neben dem KI-generierten Chris Pelkey ein echtes Video von ihm, als er noch lebte. Dieses wurde unter anderem dafür genutzt, um die Stimme und das Bild zu generieren. In dem Video findet die KI-Version des Verstorbenen versöhnliche Worte für den Angeklagten: "In einem anderen Leben hätten wir wahrscheinlich Freunde sein können", heißt es.

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Video beeinflusste die Strafe

Die Angehörigen integrierten zudem ein Bild von Pelkey, das ihn mithilfe eines sogenannten Old-Age-Filters älter zeigt. "Das ist das Beste, was ich euch liefern kann, um zu zeigen, wie ich ausgesehen hätte, wenn ich die Chance gehabt hätte, alt zu werden", kommentiert die KI-generierte Version des Verstorbenen das Bild.

Im Prozess hatte das Video eine große Wirkung. Die Staatsanwaltschaft beantragte eine Haftstrafe von 9,5 Jahren für den Angeklagten. Der Richter verurteilte Horcasitas zu einer Strafe von 10,5 Jahren – auch aufgrund des Videos, das ihn emotional gerührt habe. Das berichtet die Familie des Verstorbenen dem US-amerikanischen Nachrichtenportal "ABC15".

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