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SIMSme: Startprobleme bei der WhatsApp-Alternative der Deutschen Post


Fehlstart für Post-App
WhatsApp-Killer "SIMSme" verweigert den Dienst

Von t-online
Aktualisiert am 14.08.2014Lesedauer: 3 Min.
Mann schaut irritiert auf ein SmartphoneVergrößern des Bildes"Die Telefonnummer ist bereits vergeben": Die neue Post-App SIMSme sorgt für reichlich Frust. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Die Deutsche Post hat eine Alternative zum Kurznachrichtendienst WhatsApp veröffentlicht. Mit einer intuitiven Bedienoberfläche, starker Verschlüsselungstechnik und einer Selbstzerstörungsfunktion schien SIMSme beste Chancen gegen die Konkurrenz aus den USA zu haben. Doch leider legte der Messenger der Post einen peinlichen Fehlstart hin.

SIMSme funktioniert im Wesentlichen wie der SMS-Ersatz WhatsApp: Nutzer können Textnachrichten, Bilder und sogar Videos an einzelne Kontakte und Gruppen senden. Die App zeigt dabei die einzelnen Botschaften eines Gesprächs im Verlauf an – ganz wie bei einem Chat.

SIMSme-Installation sorgt für Frust

Wer SIMSme starten möchte, muss zuvor seine Telefonnummer angeben – ebenso wie bei WhatsApp. Dabei läuft offenbar einiges schief. Viele SIMSme-Interessenten beschweren sich in Google Play, dass ihnen der Zugang mit der Meldung: "Die Telefonnummer ist bereits vergeben" verwehrt wird. Besonders geduldige Nutzer schafften es zwar nach mehreren Installationsversuchen – erhielten dann aber zum Teil weitere Fehlermeldungen und gaben schließlich frustriet auf.

Den Installationsfrust quittierten die Nutzer mit entsprechend schlechten App-Bewertungen: Nur 2,3 von fünf möglichen Sternen erhielt die App auf Google Play. In Apples App Store für iPhone und iPad fielen die Bewertungen ähnlich aus.

Laut der Deutschen Post stehen die Probleme in Zusammenhang mit einem überraschend großen Ansturm. "Wir haben unsere Server-Kapazitäten bereits kurzfristig verzehnfacht, um dem großen Nutzerinteresse gerecht zu werden", teilte der Pressesprecher Alexander Edenhofer auf Anfrage von t-online.de mit.

Sicherer als WhatsApp

Im Unterschied zu WhatsApp bietet SIMSme mehrere Funktionen, die die Privatsphäre der Nutzer schützen sollen. Nach dem Vorbild anderer Krypto-Messenger wie Threema werden Nachrichten vom Mobiltelefon des Senders bis zum Gerät des Empfängers mit dem als sicher geltenden Verfahren AES (256 Bit) verschlüsselt.

So sollen tatsächlich nur die Sender und Adressaten SIMSme-Nachrichten lesen können. Darüber hinaus läuft der Chat-Verkehr nach Aussage der Deutschen Post ausschließlich über Internet-Server in Deutschland.

SIMSme-Nachrichten löschen sich selbst

Alle Nachrichten lassen sich zudem mit einer Selbstzerstörungsfunktion versehen. Mithilfe dieser Funktion lassen sich versendete Daten nach einer zuvor festgelegten Zeit von den Smartphones der Empfänger löschen. Dieser Dienst kostet jedoch einmalig 89 Cent und lässt sich dann unbegrenzt nutzen.

Als vorbeugende Maßnahme vor Datendiebstählen speichert SIMSme die Nutzer-Passwörter nur lokal auf dem Smartphone ab. Das birgt aber auch ein Risiko: Vergisst ein Anwender sein Passwort, kann er es nicht zurücksetzen lassen, warnt die Deutsche Post.

WhatsApp-Alternativen gewinnen an Boden

Seit der Übernahme von WhatsApp durch Facebook schauen sich Smartphone-Nutzer zunehmend nach alternativen Messengern um. Zudem vergrätzte WhatsApp mit löchrigen Sicherheitsvorkehrungen und fehlerhaften Updates wiederholt Nutzer. Dies kam vor allem dem Schweizer Krypto-Messenger Threema zugute. Im ersten Halbjahr konnte der Dienst mit 2,8 Millionen Anwendern seine Nutzerschaar um das siebenfache steigern – liegt aber dennoch weit hinter WhatsApp mit etwa 450 Millionen Nutzern.

Großer Beliebtheit erfreuen sich auch die Messenger Line und Viber, die neben umfangreichen Chatfunktionen auch Videotelefonate anbieten. Die Dienste stehen jedoch ebenso wie WhatsApp wegen mangelhaftem Datenschutz in der Kritik. Eine weitere Alternative mit umfangreichen Funktionen ist der Facebook Messenger.

Die Chat-App sorgte wegen Facebooks aggressiver Vermarktungs-Strategie jedoch für viel Unmut. Facebook-Nutzer, die Nachrichten über das Smartphone empfangen wollten, sahen sich genötigt den Messenger zu installieren, weil Facebook diese Funktion aus seiner Standard-App entfernte.

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