Streit um Verschlüsselung FBI will Zugang zum Facebook-Messenger erzwingen

Bislang gilt die Messenger-App von Facebook als sicher vor Überwachung: Selbst das FBI kann sie nicht knacken. Das will die Behörde aber gerne – und klagt gegen den Digitalkonzern.
Das FBI will Insidern zufolge Facebook zwingen, die Verschlüsselung bei der beliebten Messenger-App für Text- und Audio-Verbindungen zu brechen. Der Streit zwischen der US-Ermittlungsbehörde und dem Sozialen Netzwerk werde hinter verschlossenen Türen bei einem Bundesgericht in Kalifornien ausgetragen, meldete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf drei mit dem Fall vertraute Personen.
- Fragen und Antworten: Wie Verfassungsschutz und Co Smartphones überwachen
- Software gegen Trackingpunkte: Wie Sie verhindern, dass Ihr Laserdrucker geheime Botschaften hinterlässt
- Datenschützer Weichert: "Der BND greift alle Daten ab"
Das FBI wolle als Teil von Ermittlungen gegen die Gang MS-13 die Gespräche eines Verdächtigen abhören. Facebook argumentiere, dass der Messenger eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung aufweise und damit nur eine komplett neue Version der Software dies erlauben würde.
Unklar ist, welche Auswirkungen das Urteil hätte
Weder der US-Konzern noch das Justizministerium in Washington nahmen zu den Angaben Stellung. Experten zeigten sich uneins in ihren Vorhersagen zum Ausgang des Verfahrens. Zudem war unklar, welche Auswirkungen ein Urteil haben würde. Sollte die US-Regierung sich durchsetzen, könnte sie nach einigen Darstellungen auch gegen die Verschlüsselung bei ähnlichen Diensten wie WhatsApp oder Signal vorgehen.
Keine Digital-News mehr verpassen – Werden Sie Fan von t-online.de-Digital auf Facebook oder folgen Sie uns auf Twitter
MS-13 ist in den USA und Teilen von Mittelamerika aktiv. Präsident Donald Trump hat das Wirken der Gruppe als Beispiel für die Folgen einer zu laxen Einwanderungspolitik aufgeführt und ihre Mitglieder als "Tiere" bezeichnet.
- Reuters