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Digitalbarometer 2020 : Jeder Vierte wird Opfer von Cyberkriminalität


Viele Geschädigte
Wenige Maßnahmen können den Cyberraub verhindern

Von t-online, dpa, avr

28.09.2020Lesedauer: 3 Min.
Ein Mann an einem Rechner (Symbolbild): Jeder vierte Deutsche wird Opfer von Cyberkriminalität.Vergrößern des BildesEin Mann an einem Rechner (Symbolbild): Jeder vierte Deutsche wird Opfer von Cyberkriminalität. (Quelle: getty-images-bilder)
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Online-Kriminalität ist in Deutschland zu einem alltäglichen Phänomen geworden. Die Zahl der Betroffenen ist hoch, der Schaden immens. Schuld ist oft vor allem eines: die eigene Unvorsicht.

Jeder Vierte in Deutschland ist nach einer aktuellen Untersuchung bereits Opfer von Cyberkriminalität geworden. Am häufigsten ging es dabei um Internet-Betrug, wie aus dem "Digitalbarometer 2020" hervorgeht.

Mehr als zwei Drittel der Betroffenen erlitten demnach einen Schaden. Bei mehr als einem Drittel von ihnen (36 Prozent) handelte es sich aber um einen sogenannten theoretischen finanziellen Schaden, bei dem zum Beispiel die Versicherung einsprang, erklärte BSI-Vizepräsident Gerhard Schabhüser auf einer Pressekonferenz. Ein knappes Drittel (32 Prozent) erfuhr indes einen realen finanziellen Schaden. Dieser lag laut Umfrage meist unter 100 Euro, im höchsten angegebenen Fall lag er bei 50.000 Euro.

Daneben sprach Schabhüser noch von einem "emotionalem Schaden", der für Betroffene entstehen kann, wenn Unbekannte Zugriff auf ihr Social-Media-Profil erhalten. "Das ist so, als ob ein Einbrecher in die Wohnung eindringt", sagte Schabhüser. "Die Betroffenen fühlen sich dann unwohl."

Automatische Updates sind wichtig

Um sich zu schützen, mahnte der Präsident des BSI, Arne Schönbohm, zu Sicherheitsvorkehrungen im Internet wie etwa Virenschutzprogrammen oder sicheren Passwörtern. "Jeder Zehnte gibt an, sich ohne Schutzmaßnahmen im Internet zu bewegen. Das ist wie Autofahren ohne Anschnallen oder Bahn fahren ohne Maske", sagte er.

Für ein sicheres Passwort sollten Nutzer vor allem auf die Länge achten, sagte BSI-Vizepräsident Schabhüser. Dabei gilt: Je länger das Passwort, desto sicherer ist es. Mehr zu sicheren Kennwörtern lesen Sie hier.

Besonders wichtig: automatische Updates. Darauf setzen laut Digitalbarometer nur etwa 25 Prozent der Nutzer. Laut Schabhüser sei diese Methode aber "wichtiger als alle anderen Maßnahmen." Dabei sei es gleich, ob es sich um Betriebssystemupdates oder Updates für Software handele. Nutzer sollten Aktualisierungen am besten sofort nach Veröffentlichung herunterladen und installieren.

Zwei-Faktor-Authentifizierung kann schützen

Sowohl insgesamt als auch innerhalb der vergangenen zwölf Monate war die häufigste erfahrene Straftat Betrug beim Onlineshopping. 44 Prozent der Fälle im vergangenen Jahr entfielen auf diese Kategorie. Bei 30 Prozent wurde ein Online-Account gekapert, in 17 Prozent wurden vertrauliche Daten ausspioniert (Phishing).

Um sich vor Phishing zu schützen, gibt es verschiedene Methoden. Wie Sie Phishing-Mails generell erkennen können, lesen Sie hier. Um Konten vor fremden Zugriff zu bewahren, verwenden Sie auch eine Zwei-Faktor-Authentisierung. Bei dieser Methode müssen User beispielsweise über ihr Smartphone ihren Zugang nach dem Einloggen separat bestätigen. Laut dem Digitalbarometer verwenden aber nur etwa 33 Prozent der Nutzer diese Methode.

Nutzer sollen Anzeige erstatten

Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl derjenigen, die nach einer Attacke die Polizei einschalteten. Im Jahr 2019 waren noch 31 Prozent der Geschädigten zur Polizei gegangen, in diesem Jahr waren es 35 Prozent. "Die Ergebnisse von 2020 zeigen, wer Sicherheitsempfehlungen direkt umsetzt, wird seltener Opfer einer Straftat im Internet. Das zeigt uns, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind und weiter auf Prävention setzen müssen, denn jedes Opfer ist eines zu viel", sagt Stefanie Hinz, Vorsitzende der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes.

Hinz mahnte auch dazu, dass Nutzer bei Straftaten sich an die Polizei wenden sollten. "Betrug ist Betrug. Das ist kein neues Phänomen, sondern nur der Tatort hat sich geändert." Straftaten können Nutzer auch online über die Onlinewachen der Polizei melden. Eine Liste mit den Online-Wachen aller Bundesländer finden Sie hier.

Kinderpornografie und Hasskommentare im Netz

Neben Gefahren für Nutzer im Internet wurden im diesjährigen Digitalbarometer auch problematische Inhalte wie Kinderpornografie und Hasskommentare im Netz behandelt. So gaben acht Prozent der Befragten an, dass sie über das Internet problematische Inhalte erhalten haben. In zwei Fallbeispielen wurde dabei erfragt, wie Nutzer auf solche Inhalte reagieren würden.

In einem Fallbeispiel sollten die Befragten angeben wie sie auf Inhalte reagieren, die “Erwachsene und Kinder in sexualisierter Art und Weise" zeigt. Etwa die Hälfte der Befragten gab an, die Inhalte der Polizei zu melden, 17 Prozent würden die Inhalte löschen. Nur drei Prozent würden gar nicht reagieren.

Beim zweiten Fallbeispiel sollten Nutzer angeben, wie sie auf einen Kommentar reagieren, der Gewalt gegen Flüchtlinge propagiert. Hier sagten 28 Prozent der Befragten, dass sie sich an die Polizei wenden. 22 Prozent würden aber den Kommentar melden. 10 Prozent würden dagegen nicht reagieren.

Insgesamt 2.000 Menschen befragt

Beim "Digitalbarometer" handelt es sich um eine Bürgerbefragung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes, einer Polizei-Kommission. Für die Erhebung wurden im März und April 2.000 Internetnutzer ab 14 Jahren befragt.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und AFP
  • Eigene Recherche
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