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Datenweitergabe: WhatsApp lässt Einsprüche der Nutzer angeblich abblitzen


Unerlaubte Datenweitergabe
WhatsApp weist angeblich Datenschutz-Ansprüche der Nutzer ab

Von t-online, str

Aktualisiert am 20.11.2018Lesedauer: 2 Min.
Instagram, WhatsApp und Facebook: Alle drei Apps gehören zum Facebook-Imperium.Vergrößern des BildesInstagram, WhatsApp und Facebook: Alle drei Apps gehören zum Facebook-Imperium. (Quelle: alexsl/getty-images-bilder)
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WhatsApp-Nutzer können der App verbieten, private Daten an den Mutterkonzern Facebook weiterzugeben. Doch dieser Wunsch wird vom Unternehmen systematisch ignoriert, behaupten Datenschützer. Jetzt macht die Bundesdatenschutzbeauftragte Druck.

Dass WhatsApp Nutzerdaten mit dem Mutterkonzern Facebook und anderen Dienstleistern teilt, ist bereits bekannt. Es steht so in den Datenschutzrichtlinien der App. Laut der neuen europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) können Nutzer aber seit dem 25. Mai 2018 dagegen Widerspruch einlegen. WhatsApp stellt dazu auf seiner Webseite eine Anleitung zur Verfügung.

Das Unternehmen muss auf die Anträge innerhalb einer bestimmten Frist reagieren. Einzelne Nutzer warten aber immer noch auf eine abschließende Antwort, berichtet "golem.de".

Die zuständige Bundesdatenschutzbeauftrage Andrea Voßhoff bietet den Betroffenen jetzt ihre Hilfe an und ermuntert sie, eine Beschwerde gegen WhatsApp einzulegen. Wer nicht innerhalb eines "angemessenen" Zeitraums eine Antwort von WhatsApp erhalten habe, könne sich an ihre Behörde wenden. Wie viele Nutzer betroffen sind, ist unklar.

WhatsApp wollte auf Nachfrage von "golem.de" nicht sagen, wie viele Nutzer bisher von ihrem Widerspruchsrecht Gebrauch gemacht haben. Auch zum Bearbeitungsverfahren oder zur Zahl der akzeptierten oder abgelehnten Anträge macht das Unternehmen keine Angaben. Es ist also völlig unklar, ob und unter welchen Umständen WhatsApp den Wünschen seiner Nutzer nachkommt.

Ein betroffener Nutzer erhielt nach Informationen von "golem.de" lediglich einen Hinweis, dass die Anfrage "einige komplexe Aspekte" beinhalte. Die Bearbeitung könne daher mehrere Monate in Anspruch nehmen.

Tatsächlich gewährt die DSGVO eine Bearbeitungszeit von bis zu drei Monaten. Diese wurde jedoch laut dem Bericht längst überschritten. Die Bundesdatenschutzbeauftragte macht nun Druck: WhatsApp müsse dringend darlegen, warum die Datenweitergabe weiterhin notwendig sei.

Was macht WhatsApp mit Ihren Daten?

WhatsApp liest unter anderem Kontaktdaten, Geräte- und Nutzungsinformationen aus. Nach Darstellung des Unternehmens werden die personenbezogenen Daten mit Dritten geteilt, um den Service zu verbessern und die Sicherheit zu gewährleisten.

Der Hamburgische Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar hält den Datenaustausch für unzulässig und wollte bereits einen Stopp erzwingen. Für die Durchsetzung der DSGVO sind allerdings seit einigen Monaten die irischen Aufsichtsbehörden zuständig, wo Facebook seine europäische Niederlassung hat. Anders als die Bundesdatenschutzbeauftragte könnte die irische "Data Protection Commission" hohe Strafen verhängen. Die deutschen Behörden können lediglich als Beschwerdeführer Einfluss auf ein solches Verfahren nehmen.

Welche Aussichten auf Erfolg hat ein Widerspruch?

Nach Angaben der Bundesdatenschutzbeauftragten ist jedoch noch keine einzige Nutzerbeschwerde wegen liegen gebliebener Anträge gegen WhatsApp eingegangen. Möglicherweise wussten viele betroffene Nutzer gar nicht, dass sie sich an die Bundesbehörde wenden können. Denkbar wäre aber auch, dass sich die Nutzer von dem langwierigen Prozess und den komplizierten Zusammenhängen entmutigen ließen.


Es ist unklar, ob und in welchem Umfang ein Einspruch gegen die Datenweitergabe bei WhatsApp überhaupt Aussichten auf Erfolg hat – oder wie sich das auf die Funktionsweise der App auswirken würde.

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