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110 Zulieferer zu Ökostrom bewegt: Apple-Umweltvorständin im Gespräch über erste Erfolge


110 Zulieferer zu Ökostrom bewegt
Apple: Umweltziele sollen "nicht vor unserer Tür enden"

  • Jan Mölleken
Von Jan Mölleken

Aktualisiert am 06.04.2021Lesedauer: 3 Min.
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Ein Apple-Windpark in den USA: Apple will bis 2030 Klimaneutral seinVergrößern des Bildes
Ein Apple-Windpark in den USA: Apple will bis 2030 klimaneutral sein. (Quelle: Apple)

Im vergangenen Jahr kündigte Apple an, dass bis 2030 das komplette Unternehmen samt Zulieferer klimaneutral sein soll. Mittlerweile seien 110 Unternehmen an Bord, sagt Apple-Vorständin Lisa Jackson im Gespräch.

Es ist eine wichtige Nachricht für Apples ambitionierte Klimaziele: Mittlerweile haben 110 der Zulieferunternehmen des Technikriesen sich dazu verpflichtet, ihre Produktion für Apple künftig komplett mit erneuerbarer Energie zu betreiben. In diesem Rahmen sollen in verschiedenen Projekten insgesamt fast acht Gigawatt Ökostrom zusätzlich zur Verfügung gestellt werden, berichtet Apple.

"Das heißt, wenn das alles einmal fertiggestellt ist, werden diese Zusagen über 15 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr vermeiden. Das ist so, als würde man 3,4 Millionen Autos im Jahr von den Straßen nehmen", erklärt Lisa Jackson, Umweltvorständin von Apple, im Gespräch mit t-online. "Wissen Sie, unsere Zulieferkette da mit ins Boot zu holen, ist unser Ansatz zu versuchen, unsere Klimabemühungen nicht vor unserer Tür enden zu lassen. Vielmehr wollen wir sicherstellen, dass sie sich in der Welt verbreiten und mindestens einen so großen Fußabdruck hinterlassen wie unsere Gesamtproduktion."

Verbrauchte Energie von Geräten soll kompensiert werden

Dieser nun gemeldete Zwischenstand bezieht sich auf Apples im vergangenen Jahr verkündeten Plan, bis 2030 das eigene Unternehmen und dessen Produkte komplett klimaneutral aufzustellen. Während Apple selbst sein Unternehmen bereits jetzt vollständig mit Strom aus erneuerbaren Energien betreibt, soll das bis zum Ende des Jahrzehnts auch für die komplette Produktion aller Bauteile bei den Zulieferbetrieben der Fall sein. Selbst die Energie, die Geräte bei den Nutzern über ihre Lebensdauer verbrauchen, plant Apple auszugleichen.

Zwar seien die Verhandlungen mit den Partnerunternehmen nicht immer einfach gewesen, letztlich habe man aber den großen Vorteil, dass fast bei jedem Zulieferer ein großer Wunsch danach bestehe, die Transformation zu sauberer Energie zu vollziehen, berichtet Jackson. "Wissen Sie, es ist einfach das, was doch jeder für seine Gemeinschaft, für seine Familie und seine Kinder und Enkel tun will. Und natürlich ist es eine Gelegenheit für mehr Geschäfte mit Apple."

Apple hofft, als Vorreiter andere Unternehmen zu inspirieren

Zwar seien die Zusicherungen der Zulieferer derzeit nur an die Produktionsaufträge von Apple gebunden, schränkt Jackson ein. "Aber wir sehen schon jetzt, was wir uns auch erhofft haben": Denn wenn ein Unternehmen erst einmal seine Produktion für Apple angepasst habe, sei es eben nur ein kleiner Schritt, dies auch für andere Auftraggeber zu tun. "Wir wollen auf jeden Fall sehen, dass sich unser Einfluss zu anderen Zulieferern ausbreitet und dann vielleicht zu deren Zulieferern. Denn nur so geschieht doch echter Wandel, oder?"

Für den neuen Kurs habe man Zulieferer unter anderem in China, den USA, Indien, Frankreich und auch Deutschland gewinnen können – darunter etwa den deutschen Batteriehersteller Varta und einige mehr.

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Doch allein als Vorbild werde man die Industrie insgesamt nicht in Bewegung setzen. "Wir brauchen die Hilfe der Regierungen und der politischen Entscheidungsträger. Sie müssen sicherstellen, dass alle Unternehmen ihre Verantwortung ernst nehmen." Natürlich müsse die Politik auch dafür sorgen, dass Vorreiter wie etwa Apple tatsächlich auch mit ihren Bemühungen vorangehen können. Gleichzeitig brauche man aber auch jemanden, der die große Gruppe anschiebt, damit andere nicht einfach warten und nichts tun. "Es braucht letztlich Industrie und Politik. Ich bin natürlich unglaublich stolz darauf, dass wir bei diesem Thema die Führung übernehmen, aber als ehemalige Staatsbedienstete würde ich niemals behaupten, dass die Regierungen in diesem Übergang nicht eine außergewöhnlich wichtige Rolle spielen würden."

Apple reduziert CO2-Fußabdruck

Laut Apple habe man – trotz wachsender Umsätze – den CO2-Fußabdruck bereits um 40 Prozent verkleinert. Insgesamt will das Unternehmen seinen CO2-Ausstoß bis 2030 um 75 Prozent reduzieren. Die restlichen 25 Prozent sollen durch Maßnahmen zur CO2-Reduktion ausgeglichen werden.

Im vergangenen Herbst hatte Apple seine neuen iPhones erstmals ohne beigelegtes Ladegerät und ohne Kopfhörer ausgeliefert. Dies wurde von Apple in erster Linie als Umweltschutzmaßnahme erklärt, da so der Elektroschrott vermindert und der CO2-Ausstoß beim Transport verringert werde. Kritiker hatten darin allerdings eine Sparmaßnahme gesehen.

Apple hat sich seit Lisa Jacksons Eintritt ins Unternehmen im Jahr 2013 deutlich zum grünen Vorreiter in der Branche entwickelt. Zuvor hatte Jackson unter US-Präsident Barack Obama die US-Umweltbehörde EPA geleitet. Apple listet neben einer jährlichen Umweltbilanz des Unternehmens auch die individuelle Umweltbilanz jedes einzelnen Geräts auf. Auch auf welche Gefahrstoffe Apple verzichtet oder welche Standards für die Beschaffung von Rohstoffen gelten, veröffentlicht das Unternehmen detailliert in seinen Umweltberichten.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Lisa Jackson
  • Eigene Recherche
  • Apple Pressemitteilung
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