So klappt das Einrichten von Notebook und Smartphone
Zwei Drittel aller Verbraucher haben Probleme beim AnschlieĂen und Einrichten technischer GerĂ€te â vor allem Ă€ltere Menschen. Doch es gibt Erste Hilfe â auch im Netz.
WĂ€hrend sich noch knapp die HĂ€lfte der 14- bis 29-JĂ€hrigen fĂŒr ausreichend kompetent hĂ€lt, um Installationen in der Regel allein hinzubekommen, stehen Ăltere vor deutlichen Problemen. Das ergab eine Studie im Auftrag des IT-Branchenverbandes Bitkom. Wo finden sie Hilfe beim Einrichten von Smartphone, Rechner und anderem technischem GerĂ€t?
Produkthandbuch, Service-Hotlines und Chats
Erste Anlaufstelle ist das Produkthandbuch. "Eine Gebrauchsanleitung muss die Funktionen des GerĂ€tes und die entsprechende Benutzung erlĂ€utern", erklĂ€rt Katharina Grasl von der Verbraucherzentrale Bayern. AuĂerdem muss sie ausreichend auf mögliche Gefahren und Sicherheitsrisiken hinweisen. "Liegt einem GerĂ€t keine oder nur eine unzureichende Anleitung bei, kann Verbrauchern gegebenenfalls ein Anspruch auf NacherfĂŒllung zustehen." Das bedeutet, dass der HĂ€ndler oder Hersteller eine ausreichende Anleitung nachreichen muss. Ist das nicht möglich, kann der KĂ€ufer vom Kaufvertrag zurĂŒcktreten.
Doch nicht immer helfen mitgelieferte Gebrauchsanleitungen weiter. BloĂ jeder Zweite findet sie laut Bitkom-Studie bei der Inbetriebnahme eines neuen GerĂ€ts hilfreich. Nutzen möchte man das neue GerĂ€t aber natĂŒrlich trotzdem. Es liegt nahe, dann den Kundendienst des Herstellers zu kontaktieren. Eine erste Anlaufstelle kann die Website des Unternehmens sein. Dort werden hĂ€ufig gestellte Fragen (FAQ) beantwortet - manchmal mit gut nachvollziehbaren Schritt-fĂŒr-Schritt-Anleitungen. Eine andere Möglichkeit bieten die Service-Hotlines und Chats der Hersteller.
HÀufig sind diese Angebote kostenfrei. Bei Hotlines ist das zum Beispiel an einer 0800-Vorwahl zu erkennen. Ist eine Hotline dagegen kostenpflichtig, darf ein Anruf nach einem Urteil des EuropÀischen Gerichtshof nicht teurer sein als ein normaler Festnetzanruf, erklÀrt Georg Tryba von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
Probleme mit Hotlines
Allerdings helfen solche Service-Angebote teils nur bedingt weiter. So hat etwa die Stiftung Warentest die QualitĂ€t von Service-Hotlines und -Chats mehrerer Telekommunikationsunternehmen untersucht. Das Ergebnis: Chat-Roboter verstanden die Fragen fast nie, sondern reagierten nur auf SchlĂŒsselwörter. Und auch die Chats mit echten Mitarbeitern schnitten schlecht ab. Etwas besser war die Beratung durch Mitarbeiter bei Telefon-Hotlines. Trotzdem schnitten alle getesteten Hotlines im Punkt "Problemlösung" nur mit den Noten "ausreichend" oder "mangelhaft" ab.
Auch die Verbraucherzentrale NRW hat die Support-Angebote von Unternehmen getestet: Bei Fragen oder Beschwerden via Facebook oder Website erhielten Kunden in jedem siebten Fall erst gar keine Antwort. Allerdings wurde die HĂ€lfte der Anfragen via Facebook innerhalb einer Stunde bearbeitet - wer auf schnelle Hilfe hofft, kann es dort also durchaus versuchen.
ErklÀrvideos oder Bekannte fragen
Auch an anderer Stelle gibt es im Internet Angebote zur Selbsthilfe: ForenbeitrĂ€ge, Schritt-fĂŒr-Schritt-Anleitungen auf den Seiten von Technikmagazinen oder ErklĂ€rvideos auf Youtube & Co. "Bei kleineren Anliegen kann es sinnvoll sein, sich im Internet Hilfe zu suchen", meint Georg Tryba. Allerdings sollte man dann seine FĂ€higkeiten nicht ĂŒberschĂ€tzen. Denn wer dabei aus Versehen etwas kaputt macht, bekommt den Schaden nicht ersetzt. "Ein Youtube-Tutorial macht noch keinen Informatiker", warnt Tryba.
Wer sich lieber persönlich helfen lassen möchte, findet auch offline Rat. Wer sein GerĂ€t im GeschĂ€ft erstanden hat, kann dort auf Hilfe hoffen. Auch technikaffine Bekannte sind gute Ansprechpartner. Vor allem fĂŒr Senioren gibt es auĂerdem eine Vielzahl von Angeboten wie etwa offene Fragestunden bei WohlfahrtsverbĂ€nden. Auch die kommunalen SeniorenbĂŒros bieten Kurse und Treffs an. Im Rahmen der Aktion "Sprechstunde Internet" geben etwa versierte Freiwillige ihr Technik- und Internetwissen weiter. Und auch an vielen Volkshochschulen gibt es Einsteigerkurse zum Umgang mit Smartphone und Co.
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Profi-Helfer beauftragen
Wer vor gröĂeren technischen Problemen steht, kann sich natĂŒrlich auch an kommerzielle Helfer wenden. "Die Einschaltung technischer Dienstleister kann beispielsweise dann sinnvoll sein, wenn mehrere Komponenten verschiedener Hersteller oder aber mehrere Systeme miteinander verknĂŒpft werden sollen", sagt Katharina Grasl. Jedoch sollte man sich vorher ĂŒber die Kosten informieren und per Recherche im Internet die SeriositĂ€t des Anbieters prĂŒfen.