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Google Home: Auch bei Googles Sprachassistent hören Mitarbeiter mit


Private Gespräche
Auch bei Google Assistant hören Mitarbeiter mit

Von t-online, str

Aktualisiert am 11.07.2019Lesedauer: 2 Min.
Ein Google-Home-Lautsprecher steht in einem Wohnzimmer: Die Sprachassistenten werden von Menschen trainiert.Vergrößern des BildesEin Google-Home-Lautsprecher steht in einem Wohnzimmer: Die Sprachassistenten werden von Menschen trainiert. (Quelle: Joan Cros/imago-images-bilder)
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Dass die Sprachaufnahmen von Amazon Alexa und Google Assistant mitunter auch von Menschen angehört werden, ist kein Geheimnis mehr. Jetzt haben belgische Journalisten 1.000 solcher Audiodateien ausgewertet. Was sie zu hören bekamen, gibt zu Denken.

Eigentlich sollen Sprachassistenten wie Google Assistant oder Amazon Alexa nur auf ein Signalwort hin anspringen. Doch immer wieder kommt es vor, dass die Geräte "aus Versehen" aktiviert werden und Bruchstücke von privaten Gesprächen aufzeichnen, ohne dass die Betroffenen etwas ahnen. Teilweise werden diese Aufnahmen sogar von Menschen angehört und ausgewertet.

Die Hersteller finden das unproblematisch. Belgische Journalisten haben jetzt jedoch nachgewiesen, dass der Google Assistant teilweise sehr private Situationen und Informationen mitschneidet. Das Team des Senders "VRT NWS" konnte nämlich 1.000 Mitschnitte selbst anhören und auswerten. Die Dateien waren der Redaktion zuvor von einem Insider zugespielt worden. Den Journalisten ist es sogar gelungen, einige der Betroffenen anhand der Aufnahmen eindeutig zu identifizieren und mit dem Inhalt zu konfrontieren.

Laut dem Bericht befanden sich unter den geleakten Sprachdateien Bettgespräche, Unterhaltungen zwischen Eltern und ihren Kindern sowie berufliche Telefonate.

Sprachassistent springt von alleine an

Die Daten deuten laut VRT NWS darauf hin, dass der Google Assistant weitaus häufiger anspringt, als beabsichtigt oder gedacht: In 15 Prozent der Fälle habe der Sprachassistent die Sprachaufnahme gestartet, ohne dass das Signalwort "OK Google" tatsächlich gefallen sei.

Anders als bei Amazon Alexa brauchen die Nutzer für den Google Assistant kein eigenes Heimgerät. Der Sprachassistent ist auf jedem modernen Android-Handy vorinstalliert. Wie Sie den Google Assistant deaktivieren können, zeigen wir Ihnen in dieser Fotoshow.

Genau wie Amazon lässt aber auch Google die Sprachdateien teilweise von menschlichen Mitarbeitern auswerten, um die Qualität seines Systems zu überprüfen und zu verbessern. Weltweit sollen mehr als 1.000 Menschen damit beschäftigt sein. Sie arbeiten für Subunternehmen im Auftrag von Google. Laut dem US-Konzern werden etwa 0,2 Prozent der Sprachaufnahmen zu Analysezwecken transkribiert.

Die Unternehmen beschwichtigen

Gegenüber "heise.de" sagte ein Google-Sprecher: "Bei Google können einige Mitarbeiter auf einige Audioausschnitte aus dem Assistant zugreifen, um das Produkt zu trainieren und zu verbessern. Diese sind aber nicht mit persönlich identifizierbaren Informationen verknüpft und die Audiosequenzen sind verzerrt."

Die Journalisten von "VRT NWS" widersprechen dieser Darstellung: Die Stimmen seien deutlich zu verstehen gewesen.


Amazon und Google versuchen schon seit Jahren, Nutzern ihre Sprachassistenzsysteme schmackhaft zu machen und ihnen die Datenschutzbedenken zu nehmen. Der Fall aus Belgien zeigt jedoch, dass die Datenpannen im Ernstfall kaum verhindern können. Nutzer müssen damit rechnen, dass ihre Sprachaufnahmen von Fremden angehört werden – auch solche, die sie gar nicht beabsichtigt hatten.

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