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So klimaschädlich sind Instagram-Bilder


Wissing sorgt für Wirbel
So klimaschädlich sind unsere Instagram-Bilder wirklich

Von t-online, sha, jnm

Aktualisiert am 12.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Jemand fotografiert seio Frühstück und Volker Wissing (Montage): Wissing hatte angeregt, aus Umweltschutzgründen, seine Speisen nicht auf Instagram zu posten.Vergrößern des BildesJemand fotografiert seio Frühstück und Volker Wissing (Montage): Wissing hatte angeregt, aus Umweltschutzgründen, seine Speisen nicht auf Instagram zu posten. (Quelle: Westend61 / Rainer Unkel / t-online/imago-images-bilder)
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Digitalminister Volker Wissing kritisiert das Hochladen von Essensbildern ins Netz. Jedes Foto schade dem Klima. Hat er recht? Wohl kaum. Das Posten von Bildern in sozialen Netzwerken macht den geringsten Teil unseres CO2-Fußabdrucks im Internet aus.

Müssen wir jedes Essensbild in soziale Netzwerke wie Instagram oder Twitter hochladen? Diese Frage stellte Volker Wissing mit Blick auf den "enormen Energieverbrauch" gestern beim Treffen der G7-Digitalminister. Die Wahrheit ist: Der Stromverbrauch eines einzelnen hochgeladenen Fotos auf Instagram lässt sich kaum messen. Und: Andere digitale Dienste und Geräte verbrauchen deutlich mehr Energie.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hatte sich gemeinsam mit dem Öko-Institut schon vor zwei Jahren mit dem Thema beschäftigt und untersucht, wie viel Strom wir im Internet verbrauchen. Das Ergebnis: Auf das Jahr gerechnet, machen unserer Aktivitäten wie Videostreaming und die Nutzung von Social-Media-Diensten nur einen vergleichsweise kleinen Teil der rund 12 Tonnen CO2 aus, die wir im Schnitt pro Person produzieren:

Laut den Schätzungen des Öko-Instituts verursacht unser digitaler Lebensstil insgesamt jährlich rund 850 Kilogramm CO2. Im Vergleich zur Gesamtmenge nicht viel – bedenkt man aber, dass lediglich zwei Tonnen CO2-Ausstoß klimaverträglich wären, eine bedeutende Größe.

Instagram-Bilder spielen kaum eine Rolle

Nur: Diese Zahlen kann man nicht allein für sich betrachten. Schließlich kommt bei der Gesamtrechnung anteilig auch der jährliche Stromverbrauch unseres Smartphones (4 Kilogramm CO2) oder der Energieverbrauch der deutschen Rechenzentreninfrastruktur (213 Kilogramm pro Nutzer) dazu.

Und diese Anteile spielen auch bei allen übrigen Nutzungen von Diensten und Geräten im Alltag eine Rolle. Und das nicht nur unterwegs beim Posten von Bildern oder beim Surfen im mobilen Browser. Laut BUND entsteht ein Drittel des digitalen CO2-Fußabdrucks bei uns zu Hause. Allein der Internet-Router verbraucht pro Jahr mehr Strom als ein kleiner Kühlschrank.

Herstellung von Geräten verbraucht viel Energie

Unterschätzt wird auch die Spielekonsole. Sie zieht mit 100 Watt fast so viel Strom wie der Fernseher, an den sie angeschlossen wird. Spielekonsole und Fernseher zusammen verbrauchen sogar mehr als das 15-fache im Vergleich zu einem Laptop. Im "Standby-Modus" für das schnelle Hochfahren zieht die Spielekonsole auch im Ruhezustand sehr viel Strom.

Noch umweltschädlicher wird es, wenn man sich die Energiekosten bei der Herstellung dieser Geräte anschaut. Die Produktion von Laptops, Fernsehern und Smartphones verursacht den größten Teil der Treibhausgasemissionen in unserem digitalen Lebensstil. Die Herstellung eines TV-Gerätes verbraucht auf eine Person heruntergerechnet rund 200 Kilogramm CO2 pro Jahr.

Auch wenn die Schätzungen von BUND und dem Öko-Institut nicht mehr topaktuell sind, zeigen sie deutlich, dass Wissing mit seiner Kritik an allen Esssensfotografen bei Instagram danebenliegt. Wenn wir uns im Internet klimafreundlicher bewegen wollen, sollten wir darauf achten, welche Geräte wir kaufen – oder auch mal auf ein gebrauchtes Gerät setzen.

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