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"Stiftung Warentest": Sterne beim Online-Kauf häufig manipuliert


"Stiftung Warentest"
Sterne beim Online-Kauf häufig manipuliert

Von dpa, t-online, jnm

Aktualisiert am 23.06.2020Lesedauer: 2 Min.
Positive Kunden-Bewertungen lassen viele Produkte im Internet in bestem Licht erstrahlen.Vergrößern des BildesPositive Kunden-Bewertungen lassen viele Produkte im Internet in bestem Licht erstrahlen. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt, warnt die "Stiftung Warentest". (Quelle: Karl-Josef Hildenbrand/dpa-tmn./dpa)
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Positive Kunden-Bewertungen lassen viele Produkte im Internet in bestem Licht erstrahlen. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt, warnt die "Stiftung Warentest": Jede noch so glaubwürdig klingende Rezension könne manipuliert sein.

Nahezu jeder Online-Händler lässt sich im Internet von seinen Kunden bewerten. Kann ein Anbieter mit besonders vielen positiven, wohlmeinenden Bewertungen punkten, sind Kunden oft eher geneigt dort zu kaufen, selbst wenn es anderswo im Netz vielleicht ein noch günstigeres Angebot gibt.

Das Problem ist allerdings: Längst nicht alle Bewertungen sind echt. Viele Online-Händler würden Bewertungen von Agenturen kaufen – und die seien nicht selten geschönt. Vielfach würden mittelmäßige Bewertungen im Nachhinein aufpoliert, fanden die Redakteure in einem Test heraus. Lediglich zwei Agenturen von sieben hätten dabei nicht versucht, die Bewertung zum Positiven zu beeinflussen.

Spieß umgedreht

Auch einen Gegen-Check unternahmen die Warentester – und kauften mit Unterstützung eines Shop-Anbieters Bewertungen für dessen Google-Profil. Vier Agenturen lieferten dann insgesamt 120 gute Bewertungen – für rund 10 Euro das Stück.

Trotzdem können Kunden-Rezensionen beim Online-Einkauf hilfreich sein. Denn Fake-Bewertungen lassen sich durchaus erkennen und herausfiltern, betont "Stiftung Warentest".

Hilfreicher Check

Dabei gilt es aber, einige Tipps zu beherzigen, rät das Magazin: "Lesen Sie lieber die negativen Kritiken und suchen Sie nach Übereinstimmungen". Würden sich mehrere Nutzer über denselben Mangel beklagen, könne das ein Indiz für eine faktische Schwachstelle sein.

Auch Rezensenten, die häufig oder ausschließlich Fünf-Sterne-Bewertungen abgeben, sind verdächtig. Ein Klick bei Amazon oder Google auf dessen Profil verrät so einiges über seine/ihre Gewohnheiten. Hier lässt sich oft schnell erkennen, wenn der vermeintliche Rezensent nur im Auftrag einer Agentur Bewertungen abgibt.

Auch wenn fast nur positive Bewertungen vorhanden sind oder diese prompt nach einer schlechten Bewertung folgen, könnte womöglich getrickst worden sein. Manchmal wird man aber auch bei ungewöhnlichen Formulierungen in einer Bewertung fündig. Man könne diese googeln – wird man an mehreren Stellen fündig, kann das ein Indiz für ein Fake sein.

Amazon hebt etwa mit Auszeichnungen wie "Amazon's Choice" oder "Bestseller" vermeintliche Top-Produkte hervor. Auf diese Label sollte man sich keinesfalls blind verlassen, wie Verbraucherschützer herausfanden. Oftmals gibt es das selbe Produkt anderswo günstiger.

Weitere Hinweise, wie Sie Fake-Bewertungen erkennen, finden Sie hier.

Politik reagiert

Gegen das florierende Geschäft mit manipulierten Verbraucher-Bewertungen schreitet inzwischen aber auch schon die Politik ein. Die EU-Kommission hat festgelegt, dass Internetseiten mit Kundenbewertungen künftig offenlegen müssen, ob und wie sie die Echtheit selbst kontrollieren. Die EU-Mitgliedsstaaten müssen diese Vorgabe nun in nationales Recht umsetzen.

Auch eine freiwillige Norm gibt es inzwischen für Online-Kundenbewertungen. Portale können sich über "Din Iso 20488" zertifizieren lassen, betont "Stiftung Warentest".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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