Chef der Hacker-Truppe UGNazi in Haft
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Die US-Bundespolizei FBI hat einen Hacker namens Cosmo verhaftet, der als Chef und treibende Kraft der Hacker-Truppe UGNazi gilt. Diese hatte die Internetseite des Zahlungsdienstleisters WHMCS geknackt, zehntausende sensible Daten gestohlen sowie die Internetseiten mehrfach manipuliert.
Neun Tage nachdem die Hacker-Gruppe UGNazi die Server des britischen Zahlungsdienstleisters WHMCS geknackt hatte, klickten nun die Handschellen. Das FBI verhaftete einen Mann der sich als Hacker Cosmo nennt und hinter dem Angriff auf WHMCS stecken soll. Kurz vor der Verhaftung hatte Cosmo auf seinem Twitter-Konto noch ein Bild eines Plakates verΓΆffentlicht, auf dem zu lesen steht: "Verhaftet einen von uns und zwei mehr kommen nach. Man kann eine Idee nicht verhaften." Das FBI hat mittlerweile sein Twitter-Konto und die Internetseite der Hacker-Gruppe UGNazi beschlagnahmt.
Komplette Kundendatenbank gestohlen
Der Einbruch in die Systeme des Zahlungsdienstleisters fand bereits am 21. Mai statt. Einer der Hacker - das FBI vermutet, dass es Cosmo war - rief beim dem Internet-Provider an, bei dem die Seite von WHMCS betrieben wird. In dem Telefonat gab er sich als GeschΓ€ftsfΓΌhrer von WHMCS aus und beantwortete die Sicherheitsabfrage korrekt. Wie die Hacker sich die dazu nΓΆtigen Informationen verschaffen konnten, wird derzeit noch ermittelt. Als Ergebnis des Anrufs bekamen die Hacker den vollen Zugang zu den Daten des Zahlungsdienstleisters und stahlen die vollstΓ€ndige Kundendatenbank mit Kreditkartendaten von ΓΌber 130.000 Personen.
Daten im Internet verΓΆffentlicht und Seiten manipuliert
UGNazi verΓΆffentlichte anschlieΓend die gesamte Nutzerdatenbank im Internet β insgesamt 1,7 Gigabyte. Zudem knackten sie auch den Twitter-Account von WHMCS und gaben dort ihren erfolgreichen Angriff bekannt. Damit nicht genug, denn den Hackern gelang es weiterhin, Blog- und ForenbeitrΓ€ge des Unternehmens zu verΓ€ndern. WMHCS bietet die Abwicklung von Zahlungen bei Online-KΓ€ufen fΓΌr kleine und mittlere Unternehmen an und arbeitet auch fΓΌr deutsche Kunden. Das Unternehmen gab inzwischen bekannt, wieder die volle Kontrolle ΓΌber seine Systeme zu haben; sΓ€mtliche Sicherheitseinstellungen seien mittlerweile geΓ€ndert.