So machen Sie Ihr Fahrrad fit für den Frühling
Wer sein Fahrrad jetzt nach der Winterpause erstmals wieder benutzt, sollte einen prüfenden Blick auf die technischen Ausstattung werfen – und dabei die Reifen nicht vergessen. Lesen Sie hier, worauf Sie bei Ihrem Drahtesel achten sollten.
Schmutz einfach entfernen
Mal eben das Fahrrad beim Frühjahrsputz mit dem Hochdruckreiniger abspritzen? Das ist keine gute Idee. Denn dadurch werden Schmutz und Feuchtigkeit unter Umständen in die Lager gepresst – das kann Schäden verursachen, teilt der Pressedienst Fahrrad (pd-f) mit. Stattdessen können Sie groben Schmutz mit einem Handfeger oder einer Bürste entfernen. Schwer zugängliche Stellen können Sie mit einer Zahnbürste oder ein Borstenpinsel säubern.
Möchten Sie, dass Ihr Fahrrad richtig glänzt? Dann benutzen Sie für die Reinigung warmes Wasser und ein Lappen. Vermeiden Sie dabei allerdings Chemikalien und Seifen, da diese einzelne Bestandteile wie die Fahrradkette angreifen und zu Rost führen können.
Auf Risse und Rost kontrollieren
Nachdem das Fahrrad gesäubert ist, sollten Sie einen Sichtcheck durchführen: Kleine Risse, Abnutzungen sowie rostige Stellen sind nach der gründlichen Reinigung gut erkennbar. Ist der Lenker beschädigt, lassen Sie diesen von einem Fachmann austauschen – andernfalls droht ein Lenkerbruch.
Fahrradkette richtig pflegen
Nach dem Winter ist es für alle Räder wichtig, die Kette und die Schaltung zu überprüfen. Ist beides sauber und in einem guten Zustand, reicht eine kurze Testfahrt, um die Funktionsfähigkeit zu überprüfen. Wenn nicht, sollten Sie Ritzel, Kette und Umwerfer grob reinigen. Hierfür genügt häufig schon ein mit Lösungsmitteln getränktes, nicht fusselndes Tuch. Festsitzender Schmutz kann mit einer Bürste oder Zahnbürste entfernt werden.
Nach dem Säubern können Sie die Kette mit Kettenfett oder -öl schmieren. Dabei gilt: Weniger ist mehr. Überschüssiges Fett oder Öl nehmen Sie einfach mit einem Tuch auf.
Wenn Sie Ihre Ketten mit Schmiermittel zum Sprühen fetten, sollten Sie vorsichtig sein: Der Sprühnebel kann an die Bremsflanken oder Bremsscheiben kommen und hierdurch die Bremskraft stark mindern. Das Fett verhindert, dass die Bremsbacken richtig greifen.
Bremsen nicht vergessen
Über den Winter angesetzter Rost auf Scheibenbremsen kann bei den ersten Bremsungen für eine besonders starke Bremswirkung sorgen. Darauf sollten Sie sich als Radler einstellen und die ersten Fahrten besonders umsichtig angehen. In der Regel verschwinde die Korrosion auf den Scheiben nach ein paar Bremsvorgängen, laut ADAC.
Nichtsdestotrotz sollten Sie bei Ihrem Frühjahrscheck auch den Zustand der Bremsen überprüfen: Eine ungleiche Abnutzung, Risse oder Beschädigungen können eine große Gefahr im Straßenverkehr sein.
Poröse Fahrradreifen unbedingt wechseln
Gerade wer sein Fahrrad oder Pedelec über den Winter eingemottet hatte, sollte die Reifen seines Drahtesels im Frühjahr genau unter die Lupe nehmen, rät der ADAC. In der Regel treten poröse Reifen deutlich eher auf als ein abgefahrenes Profil. Ein Reifentausch ist daher teilweise auch schon bei nicht augenscheinlich erkennbaren Schäden sinnvoll.
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Zusätzlich sollten Sie bei Ihrem Frühjahrscheck den Reifendruck überprüfen. Dieser liegt meistens bei 2,0 bar für Vorderreifen und bei 2,5 bar für Hinterreifen – je nach Fahrradtyp kann der Richtwert deutlich höher sein. Wird der Wert um 0,5 bar über- oder unterschritten, ist das meist nicht problematisch. Kritischer ist eine deutliche Abweichung: Zu hoher Druck kann den Fahrradschlauch zum Platzen bringen, ein zu geringer erhöht den Verschleiß.
Beleuchtung und Kabel checken
Auch wenn die Sonne sich nun häufiger und länger zeigt, ist die richtige Beleuchtung wichtig. Überprüfen Sie daher, ob nach dem langen Winter die Glühbirnen und LED-Lampen noch funktionstüchtig sind. Auch die Verkabelung sollte kontrolliert werden: Poröse oder gebrochene Kabel können die Beleuchtung ebenso behindern wie korrodierte Kontakte. Bei Anstecklampen sollten Sie die Batterien checken.
Saisoncheck und Inspektion
Grundsätzlich rät der ADAC zu einer jährlichen Inspektion des Fahrrades, auch um versteckte Mängel aufzudecken und Folgeschäden zu verhindern. Für etwa 50 Euro bieten das viele Radgeschäfte an.
- Nachrichtenagentur dpa-tmn