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Coronavirus: Niedriger Vitamin-D-Spiegel könnte Infektionsgefahr erhöhen


Im Alter Werte überprüfen
Niedriger Vitamin-D-Spiegel könnte Corona-Gefahr erhöhen

  • Melanie Rannow
Von Melanie Rannow

Aktualisiert am 29.09.2020Lesedauer: 2 Min.
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Seniorin: Viele ältere Menschen weisen einen Mangel an Vitamin D auf.Vergrößern des Bildes
Seniorin: Viele ältere Menschen weisen einen Mangel an Vitamin D auf. (Quelle: FamVeld/getty-images-bilder)

Corona-Infizierte mit Vorerkrankungen wie Diabetes erkranken häufig schwerer an Covid-19. Studien legen nahe: Auch der Vitamin-D-Spiegel könnte den Verlauf einer Infektion beeinflussen.

Covid-19 führt vor allem bei Patienten mit Vorerkrankungen zu einem schweren Verlauf. Forscher der Universität Hohenheim in Stuttgart haben diesbezüglich bereits im Juli auf einen weiteren gemeinsamen Risikofaktor hingewiesen: niedrige Vitamin-D-Werte. Denn Grunderkrankungen würden häufig mit einem zu niedrigen Vitamin-D-Spiegel einhergehen, so die Experten.

Vitamin-D-Mangel als Risikofaktor bei Corona

Das Team um den Ernährungsmediziner Professor Dr. Hans-Konrad Biesalski hat 30 Studien mit 53.000 Covid-19-Patienten zu dieser Thematik ausgewertet. Die Forscher kommen zu der Erkenntnis, dass das Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf bei Erkrankten mit niedrigen Vitamin-D-Werten deutlich höher liegt als bei Patienten mit normalen Werten. Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachblatt "NSF Journal" veröffentlicht.

Was ist eigentlich Vitamin D?

Vitamin D bezeichnet eine Gruppe fettlöslicher Vitamine, die wichtig für den Kalziumhaushalt und die Mineralisation der Knochen sind. Der Körper kann das Vitamin sowohl über die Nahrung aufnehmen als auch mithilfe von Sonnenlicht selber herstellen.
Von einem Vitamin-D-Mangel sprechen Mediziner, wenn Vitamin D im Körper über einen längeren Zeitraum fehlt und Symptome wie Muskelschmerzen, Atemwegsinfekte oder Haarausfall auftreten.

Diese Erkrankungen erhöhen das Risiko für schwere Verläufe

Zu den Erkrankungen, die oft mit einem Vitamin-D-Mangel einhergehen, zählen die Forscher:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • starkes Übergewicht
  • Bluthochdruck
  • Diabetes
  • chronische Nierenleiden

"Gerade diese Erkrankungen sind oft mit einem Vitamin-D-Mangel verbunden. Das hat Konsequenzen für den Verlauf der Covid-19-Erkrankung", heißt es in der Studie. Denn das Vitamin ist an zahlreichen Prozessen im Körper beteiligt, unter anderem an der Regulierung von Immunsystem und Entzündungsprozessen. Kommt es zu einer Infektion, sorgt Vitamin D dafür, dass die Systeme nicht aus dem Ruder laufen.

Besonders Menschen über 60 Jahre sind laut den Forschern gefährdet. Denn im fortgeschrittenen Alter zeige sich eine Abnahme von Vitamin D im Körper. "Die wichtigste Vitamin-D-Quelle ist die Bildung in der Haut durch das Sonnenlicht“, erklärt Professor Dr. Biesalski, "und im Alter funktioniert das nur noch eingeschränkt". Das Risiko für den "Covid-19-bedingten Tod" steige daher auch durch diesen Faktor bei Erkrankten über 60 Jahren.

Wichtig: Bei Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus sollte der Vitamin-D-Spiegel überwacht und regelmäßig mittels Blutentnahme kontrolliert werden. Die Vitamin-D-Werte gelten Experten zufolge als möglicher Indikator für den Schweregrad und das Sterblichkeitsrisiko von Covid-19.

Wie kann ich meinen Vitamin-D-Wert erhöhen?

Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) soll eine gute Vitamin-D-Versorgung am besten durch die Eigensynthese der Haut und über die Ernährung erreicht werden. Demnach sollten Sie sich viel im Freien aufhalten und auf Ihre Ernährung achten.

Reich an Vitamin D sind folgende Lebensmittel:

  • fettreicher Fisch wie Lachs, Hering oder Thunfisch
  • Eier
  • Käse
  • Avocado
  • Pilze

Wie hoch sollte der Vitamin-D-Spiegel sein? Die DGE gibt einen Referenzwert für einen ausreichenden Vitamin-D-Spiegel an. Dieser liegt bei 20 Nanogramm pro Milliliter Blutserum.

Sollte ich vorsorglich Vitamin-D-Präparate einnehmen?

Professor Dr. Biesalski rät nicht dazu "auf gut Glück Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen". Im Zweifelsfall sei das zu wenig, um einen wirklich schlechten Vitamin-D-Status kurzfristig zu verbessern. Außerdem seien Nahrungsergänzungsmittel für gesunde Menschen überflüssig und könnten im Zweifel sogar schaden.

Mediziner warnen schon länger vor gesundheitlichen Folgen von zu viel Vitamin D. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) kann eine Überdosierung zum Beispiel zu Nebenwirkungen wie Bauchkrämpfen, Erbrechen oder sogar Nierenschäden und Herzrhythmusstörungen führen.

Vermuten Sie also einen Vitamin-D-Mangel, sollten Sie dies unbedingt in Absprache mit Ihrem Hausarzt überprüfen lassen. Nur so erhalten Sie eine eindeutige Diagnose, die gegebenenfalls mithilfe von Vitamin-D-Supplementen individuell behandelt werden kann.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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