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Corona | Neue Daten aus Israel: Zehnmal mehr Schutz durch Booster-Impfung?


Zehnmal mehr Schutz durch Booster-Impfung?

Von Christiane Braunsdorf

Aktualisiert am 13.09.2021Lesedauer: 3 Min.
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Corona-Impfung: Wie gut schützt der dritte Piks?
Corona-Impfung: Wie gut schützt der dritte Piks? (Quelle: Choreograph/iStock/Getty Images Plus/getty-images-bilder)
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Über den Nutzen einer dritten Corona-Impfung wird schon länger diskutiert. Jetzt legt eine neue Studie aus Israel nahe: Die Schutzwirkung könnte viel höher sein als gedacht.

Seit Anfang des Monats werden in Deutschland Auffrischimpfungen gegen das Coronavirus für Ältere, Pflegebedürftige und Immungeschwächte angeboten. Sie sind nicht unumstritten. So kritisierte Ärztepräsident Klaus Reinhardt, dass dies ohne Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) stattfinde. Zwar spreche theoretisch einiges dafür, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Nach bisherigem Kenntnisstand und Auffassung namhafter Experten ist sie aber für die meisten Geimpften nicht sofort nötig."


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Bislang keine Stiko-Empfehlung für dritte Impfung

Insgesamt fehlten noch aussagekräftige Studien, ob, wann und für wen eine sogenannte Booster-Impfung nötig sei. "Da ist also von der Politik eine Erwartungshaltung bei den Patienten geschürt worden, die viele Ärztinnen und Ärzte ohne eine wissenschaftlich fundierte Impfempfehlung nicht bedienen wollen", sagte Reinhardt. Er nannte das Vorgehen einen Fehler von Bund und Ländern.

Nun zeigen neue Daten aus Israel, dass der dritte Piks offenbar hochwirksam ist. In einem allerdings noch nicht von Experten begutachteten Preprint kommen die Studienautoren zu dem Ergebnis, dass nach der Booster-Impfung ein mehr als zehnfach höherer Schutz gegen einen schweren Krankheitsverlauf besteht und auch das Risiko einer Infektion deutlich abgesenkt wird.

Risiko für Infektion und schwere Erkrankung sinkt deutlich

In Israel wird die Auffrischimpfung seit Ende Juli für über 60-Jährige angeboten, die mindestens fünf Monate zuvor ihren zweiten Piks erhalten hatten. 2,8 Millionen Menschen haben den Booster mit dem Präparat von Biontech/Pfizer bereits erhalten.

Die Studienautoren untersuchten die Daten von mehr als einer Million Menschen, die zwischen dem 30. Juli und dem 22. August zum dritten Mal gespritzt wurden. Das Ergebnis: Zwölf Tage nach der Auffrischimpfung ging das Risiko für eine Infektion um das Elffache zurück. Das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf sank um mehr als das Zehnfache. Schlussfolgerung der Autoren: Die Studie "demonstriert die Wirksamkeit einer dritten Impfdosis sowohl bei der Reduzierung der Übertragung als auch bei schweren Erkrankungen und zeigt das große Potenzial, das Wiederaufleben der Delta-Variante durch die Verabreichung von Auffrischimpfungen einzudämmen."

Auch Charité-Studie bestätigt Nutzen der Booster-Impfung

Zuvor hatte bereits eine Studie der Berliner Charité den Nutzen der Drittimpfung in den Risikogruppen bestätigt. Gemessen wurde die Antikörperkonzentration bei älteren Menschen (Durchschnittsalter 82 Jahre) im Vergleich zu jüngeren Mitarbeitern der Charité (Durchschnittsalter 35 Jahre). Bei den Älteren zeigte sich, dass bei vier von zehn Studienteilnehmern nach einem halben Jahr keine neutralisierenden Antikörper gegen die Delta-Variante mehr messbar waren. Die Jüngeren hatten noch zu über 97 Prozent neutralisierende Antikörper. Beide Gruppen waren zum selben Zeitpunkt und mit dem gleichen Impfstoff von Biontech/Pfizer geimpft worden.

Wie komme ich an die dritte Impfung?

Auch wenn die Stiko-Empfehlung noch aussteht, können sich die Menschen, die Teil der Risikogruppen sind, mit ihrem Hausarzt in Verbindung setzen. In Alten- und Pflegeheimen sollen erneut mobile Teams eingesetzt werden. Dazu sollte sich die Leitung mit den Impfzentren in Verbindung setzen.

Über diese Risikogruppen hinaus kann auch jeder eine Auffrischimpfung bekommen, der bislang ausschließlich mit Astrazeneca geimpft wurde. "Auch Personen, die eine vollständige Impfserie mit einem Vektorimpfstoff erhalten haben, wird im Sinne einer gesundheitlichen Vorsorge eine weitere Impfung angeboten", erklärt das Bundesgesundheitsministerium auf seiner Seite. "Die Auffrischimpfung wird mit einer einmaligen Impfstoffdosis mit einem der beiden mRNA-Impfstoffe (Comirnaty von Biontech oder Spikevax von Moderna) mindestens sechs Monate nach Abschluss der ersten Impfserie durchgeführt."

Auch Astrazeneca-Geimpfte bekommen dritten Piks

Hintergrund sind Erkenntnisse, nach denen eine solche Kreuzimpfung den Immunschutz verstärkt. Damit sind auch medizinisches und Pflegepersonal aus der Priorisierungsgruppe 1 berechtigt, sich nachimpfen zu lassen, sofern sie vor sechs Monaten oder länger mit Astrazeneca geimpft wurden. Der zweite Vektorimpfstoff von Johnson & Johnson war zu diesem Zeitpunkt in der EU noch nicht verfügbar.

Menschen, die vor mehr als sechs Monaten mit Astrazeneca geimpft wurden, können sich "in den Impfzentren der Länder oder durch die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sowie durch Betriebsärztinnen und Betriebsärzte" nachimpfen lassen.

Die Organisation und Verabreichung der Auffrischungsimpfung liegt dabei in der Zuständigkeit der Bundesländer – so der Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz (GMK). Terminvereinbarungen können wie bekannt online erfolgen oder über die Impfhotline 116 117.

Wichtiger Hinweis: Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte von t-online können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.
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Verwendete Quellen
  • Studie zu Booster-Impfung
  • Studie der Berliner Charité
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