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Geburt: Wo soll mein Baby zur Welt kommen?


Wo kommt mein Baby zur Welt?
Was Eltern bei der Suche nach der geeigneten Geburtsklinik beachten sollten

t-online, Nicola Wilbrand-Donzelli

Aktualisiert am 06.11.2014Lesedauer: 4 Min.
Eltern sollten de Wahl der Geburtsklinik nicht dem Zufall überlassen.Vergrößern des BildesEltern sollten de Wahl der Geburtsklinik nicht dem Zufall überlassen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Während einer Schwangerschaft gibt einiges vorzubereiten: Da gilt es nicht nur die gesamte Baby-Ausstattung zu besorgen und eine gute Hebamme zu organisieren, sondern auch frühzeitig zu entscheiden, wo der Nachwuchs das Licht der Welt erblicken wird. Dabei sollte man bei der Auswahl einer Geburtsklinik einige wichtige Faktoren beachten.

In Deutschland werden 98 Prozent aller Babys in einem Krankenhaus geboren. Doch Klinik ist nicht gleich Klinik - trotz des hohen medizinischen Niveaus, das hierzulande Standard ist. Werdende Eltern sollten sich im Vorfeld genau informieren, welches Krankenhaus den eigenen Bedürfnissen und Ansprüchen am ehesten gerecht wird.

Klinikwahl nicht dem Zufall überlassen

Nina und ihr Mann sind gerade auf der Suche nach einer passenden Entbindungsstation. Das Paar erwartet nämlich in elf Wochen sein zweites Kind und will nun möglichst nichts mehr dem Zufall überlassen, auch weil sich bei der Geburt ihrer ersten Tochter vor vier Jahren die Klinik-Bedingungen nicht als optimal erwiesen hatten. Umso kritischer gehen die beiden nun vor: "Damals haben wir einfach ohne große Recherche die Klinik gewählt, die am schnellsten und bequemsten für uns zu erreichen war", erinnert sich Nina.

"Doch das Krankenhaus war relativ klein und verfügte zum Beispiel nicht über eine angeschlossene Kinderklinik. Und genau dorthin musste unsere Kleine leider nach der Geburt zur weiteren Beobachtung gebracht werden, weil einige ihrer Werte nicht in Ordnung waren." So konnte Nina nicht dauernd bei ihrem Baby sein, pendelte mit Hilfe ihres Mannes zwischen der Gynäkologie und der Kinderklinik, die am anderen Ende der Stadt lag. "Das war alles andere als angenehm - zumal mein schmerzender Dammschnitt mich quälte. An regelmäßiges stressfreies Stillen war so nicht zu denken. Häufig musste ich die Milch auch abpumpen."

Statistische Fakten helfen, sich ein Bild zu machen

Um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, sollte man sich spätestens im letzten Drittel der Schwangerschaft intensiv nach einem geeigneten Entbindungsort umschauen und dabei auch ruhig verschiedene Kliniken bei einem Ortstermin genau begutachten. Um die Entscheidung zu vereinfachen, bieten die meisten Krankenhäuser regelmäßig Informationsveranstaltungen an, bei denen man die Entbindungsstation bei Führungen besichtigen und sich das Konzept sowie alle Angebote und Besonderheiten erklären lassen kann.

Dabei sollte man sich nicht scheuen, das Personal zusätzlich mit Fragen zu medizinischen und statistischen Fakten sowie zur "Philosophie" der Klinik zu löchern. So könnte es interessant sein, etwa zu erfahren:

- wie viele Geburten in der jeweiligen Entbindungsstation jährlich begleitet werden

- wie viele davon ambulant sind

- wie Entbindungen eingeleitet werden

- wie häufig PDAs durchgeführt werden

- wie der Umgang mit wehenfördernden und schmerzlindernden Mitteln ist

- wie oft es vorkommt, dass mehrere Schwangere von einer Hebamme betreut werden

- ob es üblich ist, bei einer Entbindung einen Einlauf zu machen

- ob es möglich ist, die Gebärhaltung frei zu wählen beziehungsweise sich während des Geburtsvorgangs zu bewegen

- ob ein Anästhesist beziehungsweise ein Kinderarzt permanent in Rufbereitschaft ist

Besonders aufschlussreich sind Daten über die Rate der Not-Kaiserschnitte. Ist sie überdurchschnittlich hoch, bestätigt dies zunächst, dass die Klinik über ausreichend Erfahrung mit dieser OP verfügt. Es wirft aber auch die Frage auf, inwieweit das Personal grundsätzlich bemüht ist, eine natürliche Geburt so lange wie möglich zu unterstützen. Hier sollte man kritisch nachfragen. Auch die Dammschnittrate lässt auf die Konzeption und die Einstellung einer Klinik schließen. Denn moderne Geburtsstationen versuchen heute im Gegensatz zu früher eher einen Dammschnitt zu vermeiden. Ein Dammriss verheilt nämlich meist besser als ein chirurgischer Schnitt.

Zusätzliche Serviceangebote erhöhen das Wohlbefinden

"Nächste Woche steht bei uns mal wieder ein Infoabend in einer Klinik an", erzählt Nina. "Da interessiert uns nach unseren früheren Erfahrungen vor allem, inwieweit Neugeborene, bei denen unerwartete Komplikationen auftauchen, sofort vor Ort behandelt werden können. Außerdem will ich wissen, ob in dieser Klinik eine Wassergeburt möglich ist."

Neben den medizinischen Aspekten und den ganz persönlichen Kriterien bei der Suche nach der richtigen Entbindungsstation, gibt es aber noch viele weitere Faktoren, die bei der Klinik-Wahl berücksichtigt werden sollten - wie etwa die angemessene Entfernung zwischen Wohnort und Wunschkrankenhaus. Denn meldet sich das Baby früher als erwartet, kann jeder Kilometer mehr schnell zum Risiko werden.

Auch die Ausstattung von Räumlichkeiten und deren Atmosphäre, genauso wie bestimmte Serviceangebote sollten unter die Lupe genommen werden. Denn gerade sie können den Wohlfühlfaktor entscheidend beeinflussen. So dürften folgende Fragen nicht unbeantwortet bleiben:

- Wie viele Kreißsäle beziehungsweise Geburtszimmer stehen zur Verfügung?

- Wie wird das Rooming-in gehandhabt? Darf das Kind die ganze Zeit im Zimmer der Mutter bleiben?

- Gibt es Familienzimmer, wo auch der Partner mit übernachten kann? Und was kostet es?

- Welche zusätzlichen Methoden der natürlichen Schmerzlinderung wie etwa eine Aroma-Therapie oder Akupunktur werden angeboten?

- Welche Hilfsmittel wie beispielsweise Gebärhocker, Sprossenwand oder Wanne können Frauen während der Entbindung nutzen?

- Darf man persönliche Gegenstände wie beispielsweise Musik oder Stützkissen mitbringen?

- Wird das Stillen aktiv angeleitet beziehungsweise unterstützt? Und gibt es dafür entsprechende Räumlichkeiten, um sich zurückziehen zu können?

Bei Risiko-Schwangerschaften zählen vor allem medizinische Kriterien

Besonders elementar ist die Frage nach der Notfallversorgung für Frauen mit einer Risiko- oder Mehrlingsschwangerschaft. Hier sollten werdende Eltern vor allem die medizinische Infrastruktur einer Klinik durchleuchten, die im Ernstfall besonders für das Neugeborene höchsten medizinischen Anforderungen genügen und über ein angeschlossenes Perinatalzentrum verfügen muss. Diese Spezialstationen sind jedoch nicht alle gleich, sondern werden drei verschiedenen Stufen zugeordnet.

Zentren des ersten Levels sind auf Kinder der höchsten Risikogruppe eingestellt, die noch vor der 29. Schwangerschaftswoche (SSW) zur Welt kommen. Häuser mit Level 2 betreuen Frühchen, die vor der 32. SSW entbunden werden und Kliniken der Stufe 3 versorgen dann die "reiferen" Frühgeborenen nach der 32. SSW.

Ninas Baby wird voraussichtlich pünktlich nach etwa 40 Wochen das Licht der Welt erblicken. Und eine Klinik favorisieren sie und ihr Mann auch schon, nicht nur weil dort Wassergeburten angeboten werden. "Bei unserer Entscheidung haben wir uns auch von positiven Erfahrungsberichten und Bewertungen in Internetforen und von einigen Freunden und Bekannten bestärken lassen. Auch meine Hebamme und mein Frauenarzt bestätigen, dass das Krankenhaus, das für uns in Frage kommt, einen guten Ruf genießt."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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