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Klimaanlagen werden Luxusgut: Studie zeigt wachsende soziale Kluft


Studie deckt auf
Klimaanlagen: Luxusgut der Zukunft?


24.07.2025 - 11:16 UhrLesedauer: 2 Min.
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Klimaanlage an Gebäude: Symbol für die ungleiche Verteilung von Kühlung weltweit. (Quelle: IMAGO/Volodymyr Tarasov/imago)
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Eine Studie in "Nature Communications" verdeutlicht, wie klimatisierte Räume den Stromverbrauch bis 2050 verdoppeln könnten – und sich soziale Ungleichheiten dadurch weiter verschärfen.

Die Sommer werden immer heißer und länger. Wer es sich leisten kann, dreht die Klimaanlage auf. Wer nicht, der schwitzt und riskiert seine Gesundheit. Im Extremfall sogar sein Leben. Eine Studie im Fachjournal "Nature Communications" zeigt nun, wie weitreichend die Entwicklung sein könnte.

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Ein internationales Forschungsteam hat untersucht, wie sich die Nutzung von Klimaanlagen bis 2050 entwickeln könnte. Dafür haben die Forscher Daten von über 670.000 Haushalten aus 25 Ländern ausgewertet. Darunter sowohl ärmere Regionen in Afrika als auch reichere in Industrienationen.

Kühlung verdoppelt Energiebedarf

Das Ergebnis: Nicht einmal jeder zweite Haushalt (41 Prozent) kann sich eine Klimaanlage leisten. Zum einen, weil die Anschaffungs- und Montagekosten oft mehrere Monatsgehälter kosten. Zum anderen, weil Klimaanlagen viel Strom verbrauchen. Und dieser ist in vielen Ländern teuer oder unzuverlässig. Selbst wer eine Klimaanlage besitzt, kann sie daher oft nicht nutzen.

Besonders einkommensschwache Haushalte sind betroffen: Sie müssen bis zu 8 Prozent ihres Einkommens für Kühlung aufwenden, während wohlhabendere Haushalte nur 0,2 bis 2,5 Prozent zahlen. Diese Situation verstärkt Energiearmut und Ungleichheit.

Gleichwohl steigt die Anzahl an Klimaanlagen. Und mit ihr auch der globale Stromverbrauch. Allein für den Betrieb von Kühlungsanlagen soll er sich bis 2050 verdoppeln. Die Wissenschaftler gehen von insgesamt 2.377 Terawattstunden pro Jahr aus. So viel Strom wie ganz Deutschland in fünf Jahren verbraucht. Dadurch könnten zusätzlich zwischen 590 und 1.365 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr entstehen.

"Cooling Gap" als Problem

Die Wissenschaftler zeigten in ihrer Studie nicht nur den steigenden Strombedarf auf, sondern auch die ungerechte Verteilung von Kühlmöglichkeiten innerhalb der Länder und Einkommensgruppen. Für diese wachsende Versorgungslücke beim Zugang zu Kühlung haben die Forscher einen Namen: "Cooling Gap" oder zu Deutsch "Kühlungslücke".

Aufgrund ihrer Erkenntnisse fordern die Wissenschaftler ein Umdenken. Vor allem von der Politik. Denkbar seien faire Strompreise, bauliche Lösungen in den Städten und Subventionen. Besonders in den armen Ländern. Dabei soll der CO2-Ausstoß jedoch nicht übermäßig erhöht werden. Ihrer Meinung nach lassen sich nur so der "Cooling Gap" schließen, zahlreiche Hitzetote verhindern und der Stromverbrauch reduzieren.

Auch wenn Deutschland zu den führenden Industrienationen zählt, wird die Entwicklung auch hier zu spüren sein. Die Energiepreise werden weiterhin steigen. Die Anzahl der Sommertage auch. Wer sich eine Klimaanlage kauft, sollte zusätzlich eine PV-Anlage installieren. Der Sonnenstrom kann die Energiekosten für die Kühlung deutlich reduzieren.

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