Umstrittener Deal mit Lieferanten Bis zu 200 Millionen Euro: Edeka sahnt mit Payback ab

Edeka nutzt Payback und fordert dafür Entgegenkommen von Lieferanten. Der Erlös könnte sich auf 200 Millionen Euro belaufen. Doch nun ermittelt das Kartellamt.
Das Programm läuft seit Jahresbeginn: Seither können Kunden bei Edeka an der Kasse Payback-Punkte sammeln. Der Lebensmittelriese profitiert davon. Und das gleich doppelt. Allein die Lieferanten sollen dem Konzern als Gegenleistung für die Teilnahme an dem Programm zusätzliche Einnahmen von bis zu 200 Millionen Euro bringen, indem sie Edeka bessere Konditionen bieten, berichtet die "Lebensmittel-Zeitung".
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Schon nach dem ersten Quartal hatte das Programm Edeka erfreuliche Zahlen beschert. Demnach greift die Payback-Kundschaft in den Regalen häufiger zu, im "Schnitt 45 Prozent mehr" Umsatz bringen die Punktesammler demnach an der Kasse, hatte die "Lebensmittel-Zeitung" schon vor zwei Monaten gemeldet.
Payback kooperiert auch mit Sparkassen
Doch bringt das Payback-Programm Edeka auch Ärger. Das Bundeskartellamt ermittelt wegen des sogenannten Anzapfverbots. So nennen Retail-Experten die verbotene Praxis, wenn Unternehmen ihre marktbeherrschende Stellung nutzen, um Lieferanten dazu zu bringen, ihnen ohne gerechtfertigte Gründe Preisnachlässe einzuräumen.
Payback hat nach eigenen Angaben aktuell mehr als 34 Millionen aktive Nutzer in Deutschland. Der Konzern kooperiert mit 700 Unternehmen, bei denen Kunden Rabattpunkte sammeln und einlösen können.
Zuletzt meldeten die Sparkassen ein Kooperationsabkommen. Die Partner des Bonussystems – zu denen neben Edeka auch Aral und dm gehören – sollen von Herbst an sukzessive in die Partnerschaft mit den Sparkassen eingebunden werden. Die teilnehmenden Sparkassen können zudem für ausgewählte Finanzprodukte und Dienstleistungen wie Girokontoeröffnungen Payback-Punkte vergeben.
- lebensmittelzeitung.net: Edeka sammelt hohe Payback-Beträge ein (Bezahlschranke)