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Ölheizungen: Bei Überschwemmung im Keller nicht gleich abpumpen


Kontaminierte Wasser
Ölheizung: Dieser Fehler kommt Besitzer teuer zu stehen


06.06.2024Lesedauer: 3 Min.
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Ölheizungen stellen eine besondere Gefahr für die Umwelt dar.Vergrößern des Bildes
Ölheizungen stellen eine besondere Gefahr für die Umwelt dar: vor allem bei Hochwasser und Überschwemmungen. (Quelle: Elmar Gubisch/getty-images-bilder)

Wenn der Keller unter Wasser steht, haben vor allem Besitzer von Ölheizungen ein Problem. Begehen Sie jetzt einen Fehler, kann Sie das bis zu 50.000 Euro kosten.

Viele Teile Deutschlands sind von Hochwasser und Überschwemmungen betroffen – einige kümmern sich bereits um die ersten Aufräumarbeiten. Besonders für eine Personengruppe gestaltet sich die Zeit nach dem Hochwasser als sehr problematisch: Besitzer von Ölheizungen. Denn nicht jeder von ihnen hat seine Ölheizung und die Heizöltanks ausreichend vor den Wassermassen gesichert – obwohl das Pflicht ist.

Die Folge: Das in den Keller eindringende Wasser könnte die Kanister aus dem Boden und den Verankerungen sowie die Leitungen aus den Halterungen reißen und diese beschädigen. Das Heizöl könnte ungehindert ins Wasser laufen und dieses stark verunreinigen.

Da das kontaminierte Wasser eine starke Belastung für die Umwelt darstellt, kann es nicht einfach wie anderes Schmutzwasser abgepumpt werden. Die Schadstoffe müssen fachgerecht entsorgt werden.

Was tun, wenn der Keller mit der Ölheizung voll Wasser läuft?

Bei einer Überschwemmung in einem Keller, in dem eine Ölheizung steht, gibt es drei Kategorien. Sie richten sich nach der Schwere des Schadens und müssen unterschiedlich behandelt werden.

"Sauberes" Wasser ohne Verunreinigung mit Heizöl

Sind auf der Wasseroberfläche im Keller keine Ölschlieren erkennbar, können Sie das Wasser selbst und ohne Filter abpumpen (mehr dazu in diesem Artikel hier). Gehen Sie dabei jedoch langsam vor und sichern Sie währenddessen stets den Öltank und die Leitungen. Denn diese könnten durch die Kraft des eindringenden Wassers leicht aus ihrer Position geschoben worden sein. Um zu verhindern, dass sie beim Abpumpen wieder zu stark bewegt werden und brechen, sollten Sie diese kritischen Punkte Ihrer Heizungsanlage ständig kontrollieren und stabilisieren.

Verunreinigungen im Wasser erkennbar

Wenn Sie auf der Wasseroberfläche einen Ölfilm erkennen, dürfen Sie das Wasser nicht einfach abpumpen. Informieren Sie stattdessen die Feuerwehr oder das Technische Hilfswerk (THW). Die Helfer sind mit speziellen Pumpen ausgestattet, die den Gefahrstoff fachgerecht entfernen. Betroffene sollten dabei wissen, dass die Einsatzkräfte oft nur den Ölfilm und somit das Gefahrengut entfernen. Ist das Wasser im Keller entsprechend "gereinigt", müssen sich die Hausbesitzer meist selbst um das Abpumpen des Restwassers kümmern.

Tipp: In einigen Regionen gibt es bei Überschwemmungen eine zentral organisierte Ölbeseitigung. Erkundigen Sie sich, ob das bei Ihnen auch der Fall ist. Es ist also selten nötig, dass Sie selbst einen Entsorgungsbetrieb beauftragen müssen.

Bis zu 50.000 Euro Bußgeld bei Fehlern

Sehen Sie einen Ölfilm auf dem Wasser, dürfen Sie es nicht selbst abpumpen. Andernfalls begehen Sie eine Ordnungswidrigkeit. Wer Mineralöl in großen Mengen in das Wasser einbringt, muss mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro rechnen.

Stellen Fachleute fest, dass Ihre Heizungsanlage nicht korrekt eingebaut beziehungsweise befestigt wurde und es daher zum Ölaustritt kam, droht Ihnen eine Geldstrafe von bis zu 5.000 Euro.

Ein weiterer Fehler, den einige Besitzer von Ölheizungen nach einer Überschwemmung machen, ist, die Ölschicht mit Bindemitteln oder Reinigungsmitteln zu entfernen. Beide Stoffe können die Pumpen verstopfen. Das Wasser im Keller kann sodann nicht mehr abgepumpt werden. Stattdessen müssen Sie es mühsam und aufwendig abschöpfen.

Haben Sie das gesamte Wasser aus dem Keller entfernt und diesen gereinigt, dürfen Sie Ihre Heizung dennoch nicht gleich wieder einschalten. Zuerst muss eine Fachfirma prüfen, ob die gesamte Anlage wirklich intakt ist.

Schon gewusst?

Experten empfehlen Besitzern von Ölheizungen, Heizöl zu bestellen, sobald ein Hochwasser oder eine Überschwemmung droht. Der volle Tank wiegt mehr und kann sodann nicht so leicht von den Wassermassen aus den Verankerungen gehoben werden.

Wann sollte ich das Wasser im Keller abpumpen?

Auch, wenn sich die Gefahr legt und das Hochwasser zurückgeht, sollten Sie Ihren Keller nicht sofort abpumpen. Beginnen Sie mit dem Abpumpen erst, wenn der Grundwasserspiegel ausreichend gesunken ist. Andernfalls kommt es zu einem Ungleichgewicht beim Druck und Ihr Haus kann auftreiben (weitere Details dazu gibt es hier).

Warten Sie am besten auf das "Okay“ der Einsatzkräfte vor Ort. Fragen Sie ansonsten nach, ob der richtige Zeitpunkt zum Abpumpen und Aufräumen gekommen ist.

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