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"Cappuccino-Bären": Trauriger Grund für mehr Bärenmischlinge in Nordamerika


Neue Arten
"Cappuccino-Bären": Immer mehr Mischlinge – aus traurigem Grund

Von Laura Helbig

Aktualisiert am 24.02.2023Lesedauer: 2 Min.
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Ein "Cappuccino-Bär" oder "Pizzly": Die Bären-Mischlinge entstehen aus einer Kreuzung aus Eis- und Grizzlybären. (Quelle: ALIMDI.NET / Arterra / Philippe via www.imago-images.de)

Seit einigen Jahren breitet sich in Nordamerika eine neue Bärenart aus. Der "Cappuccino-Bär" ist Ausdruck einer besorgniserregenden Entwicklung.

Sie werden "Cappuccino-Bären", "Pizzlys" oder "Grolarbären" genannt: Hybride aus Eisbär und Grizzly werden seit Mitte der 2000er Jahre in Nordamerika immer häufiger gesichtet. So außergewöhnlich diese Bärenmischlinge auch aussehen, ihre Existenz hat einen traurigen Grund: den Klimawandel.

Hybridbären entstehen, wenn sich ein männlicher Grizzly und eine weibliche Eisbärin paaren. Ihr Fell ist meist cremefarben bis hellbraun (daher der Name "Cappuccino-Bär"), ihr Kopf eher lang wie der eines Eisbären. Der Buckel und die braunen Krallen sind dagegen klassische Grizzlymerkmale.

Wie viele Hybridbären es in Nordamerika bereits gibt, ist laut der Fachzeitschrift "Scinexx" unklar. Da Grizzly- und Eisbären genetisch eng miteinander verwandt sind, können sie auch Nachkommen zeugen. Deshalb vermuten Wissenschaftler, dass ihre Zahl zunimmt. Bärenmischlinge können in Gefangenschaft durch gezielte Kreuzungen entstehen, kommen aber auch in freier Wildbahn immer häufiger vor.

Wie entstehen die neuen Bärenmischlinge?

Das liegt vor allem daran, dass sich die Lebensräume der Bärenarten immer mehr überlappen. Eigentlich stehen vor allem Robben auf dem Speiseplan der Eisbären. Steigende Temperaturen zwingen Eisbären immer öfter dazu, ihren angestammten arktischen Lebensraum zu verlassen und nach alternativen Nahrungsquellen zu suchen – sie wandern nach Süden.

Bei den Grizzlybären ist es genau umgekehrt. Sie dehnen ihr Revier immer weiter nach Norden aus. Auch, weil die Bären dort weniger gejagt werden. Steigende Temperaturen erleichtern die Anpassung. Und obwohl Bären normalerweise Einzelgänger sind, kommt es zu mehr Begegnungen und Paarungen.

Diese Entwicklung hat zwei Seiten. Die Biologin Larisa DeSantis erklärte in einem Interview mit dem Fachmagazin "Live Science": "Es besteht die Möglichkeit, dass diese Hybriden ein breiteres Spektrum an Nahrungsquellen nutzen können."

Auch andere Hybride breiten sich aus

Es gibt aber auch Stimmen, die der Hybridisierung kritisch gegenüberstehen. Im Extremfall kann eine solche Entwicklung sogar zum Aussterben von Arten führen. Dies befürchten einige Wissenschaftler auch in Bezug auf die "Cappuccino-Bären". Sollten diese Hybriden zur dominanten Art in der Arktis werden, könnte dies den Eisbären den Todesstoß versetzen. Andere Forscher gehen davon aus, dass Hybriden die einzige Möglichkeit sind, das Erbgut bedrohter Arten zu erhalten.

In der Arktis gibt es noch weitere Hybride, zum Beispiel den Narluga (eine Mischung aus Narwal und Beluga). Auch von verschiedenen Robbenarten ist bekannt, dass sie sich artübergreifend paaren. In den subpolaren Zonen Nordamerikas verbreitet sich der "Coywolf" – eine Mischung aus Kojote und Wolf.

Hybride gibt es auch in anderen Klimazonen:

  • Maultier/Maulesel (Pferd + Esel)
  • Liger (Löwe + Tiger)
  • Zorse (Zebra + Pferd)
  • Savannah-Katze (Hauskatze + Serval)
  • Geep/Schiege (Ziege + Schaf)
  • Leopon (Leopard + Löwe)
  • Jaglion (Jaguar + Löwe)

Einige dieser Mischlinge werden speziell gezüchtet, wie etwa die besonders robusten Maulesel und -tiere. Allerdings gibt es auch Kreuzungen, die nicht ethisch oder legal sind und einige schwerwiegende gesundheitliche Probleme aufweisen können.

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