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Steingarten anlegen: Die richtigen Pflanzen – Tipps zur Pflege


Klassiker, Zwiebelblumen, Gehölze
Steingarten: Diese Pflanzen sind am besten geeignet

dpa, t-online, IP, Christian Teichmann

Aktualisiert am 21.04.2022Lesedauer: 7 Min.
Steingarten: Sedum und Bartnelke überwuchern die Steine. Schwertlilie, Bergenie und Japanischer Ahorn dominieren als Fixpunkte.Vergrößern des BildesSteingarten: Sedum und Bartnelke überwuchern die Steine. Schwertlilie, Bergenie und Japanischer Ahorn dominieren als Fixpunkte. (Quelle: BasieB/getty-images-bilder)
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Er bringt ein kleines Stück Gebirge aufs Grundstück: der alpine Steingarten. Zudem trotzt er der Klimakrise, weil seine Pflanzen Trockenheit und Hitze meist gut vertragen. Diese Pflanzen eignen sich am besten.

Um es vorwegzunehmen: Ein Steingarten ist nicht mit sogenannten Schottergärten oder Kiesgärten zu verwechseln. Letztere bestehen hauptsächlich aus Kies und Steinplatten. Pflanzen wachsen dort – wenn überhaupt – nur sporadisch. Zudem finden dort Vögel und Insekten keine Nahrung.

Was ist ein Steingarten?

Ein klassisch angelegter Steingarten ahmt hingegen naturgetreu alpine Landstücke nach. Fertig angelegt sieht er so aus, als hätten Pflanzen und Blumen die umliegenden Felsen und Geröllstücke "zurückerobert". Hinzu kommt, dass ein alpiner Steingarten insekten- sowie tierfreundlich ist – und Bienen, Schmetterlinge und Co. magisch anzieht.

Unser Tipp
Wenn Sie keinen Platz für einen großen Steingarten haben, legen Sie sich doch ein kleines Steinbeet an, zum Beispiel in einem Pflanzgefäß. Das ist ein origineller Blickfang auf Balkon oder Terrasse.

Steingarten anlegen: Standort und Erde

Den Ort eines Steingartens sollten Sie dort wählen, wo eine natürliche Steigung vorhanden ist. Auch der Übergang zu einer erhöhten Terrasse oder Laube eignet sich für einen kleinen Gebirgsgarten. Alternativ können Sie eine Hanglandschaft auch künstlich schaffen, indem Sie Erde aufschütten.

Und was ist für Pflanzen optimal? "Am besten ist eine Lage nach Südosten, Süden oder Südwesten", erklärt Martin Haberer von der Gesellschaft der Staudenfreunde in Ettenheim. Das entspricht am ehesten dem natürlichen Standort, da die alpinen Pflanzen dort auch viel Licht erhalten.

Neben dem Licht ist ein gut durchlässiger Boden ebenso wichtig. Die klassischen Pflanzen im Steingarten vertragen Staunässe nicht, erklärt Haberer. Neben Steinen sorgt bestenfalls sogar eine Hanglage dafür, dass das Regen- und Gießwasser immer gut abfließen können und die Pflanzen sich wohl fühlen.

"Gute Drainage ist eigentlich das A und O", ergänzt Peter Behrens vom Bund deutscher Staudengärtner in Bonn. Vor dem Anlegen der Drainageschicht sollte der Hobbygärtner aber auf der geplanten Steingarten-Fläche die Erde bis zu einer Tiefe von 20 bis 30 Zentimetern abtragen. Der Grund: Unkraut und Wurzeln müssen restlos entfernt werden. Denn diese können tief im Boden stecken, erklärt Haberer. Danach kommen Schotter, Bauschutt, kleine Steine oder Kies in den Boden, bevor das Substrat aufgefüllt wird. Obenauf sitzen große Steine.

Der Boden darf nicht zu reich an Nährstoffen sein. Er wird mit untergemischtem Sand durchlässiger gemacht. "Denn es sind ja Pflanzen, die oft mit sehr wenigen Nährstoffen auskommen", erklärt Behrens. Ich empfehle eine Mischung aus 20 Prozent Blumenerde, 25 Prozent gewaschenem Sand, 15 Prozent Splitt oder Feinkies und 40 Prozent vorhandener Gartenerde."

Steingarten gestalten: Welche Steine verwenden?

Nachdem der Standort gewählt und der Boden vorbereitet ist, sollten die Steine ausgesucht werden. Im Baumarkt oder Gartenhandel gibt es eine Auswahl. Behrens rät, nur eine Steinsorte wie

  • Granit
  • Kalkstein
  • Schiefer
  • Sandstein
  • Basalt

zu wählen. Das fördere eine ruhigere und harmonische Optik. "In der Natur sind an einer Stelle ja auch nicht drei verschiedene Gesteine", erläutert der Experte. Zudem sind Marmor und Grauwacken – graue bis grüngraue Sandsteine – als Gesteinsarten geeignet.

Auch verschiedene Gesteinsformen lassen das Gesamtbild mitunter unruhig wirken. So kommen für den Steingarten entweder die Steine infrage, die flächig, also abgeflacht sind. Oder vermehrt eckige Steine, die als klassisch für den alpinen Steingarten gelten. Sogenannte Findlinge sollten nur mit den Köpfen aus der Erde schauen.

Generell gilt: Wenn Sie größere Steine setzen, sollten diese ins Erdreich eingelassen werden. Das gibt ihnen einen besseren Halt im Boden. Ferner sind Steine möglichst in Gruppen anzuordnen und nicht einzeln zu setzen. Es sollte immer so aussehen, als ob diese an jener Stelle aus dem Boden herauswüchsen.

Steingarten gestalten: Trockenmauer bauen

Mit einer Trockenmauer lässt sich ein Steingarten gut einfassen. Sie wirkt natürlich und ist auch relativ einfach selbst aufzubauen Und: Eine Trockenmauer kann mit einer grünen Bepflanzung zu einem wahren Paradies für Kleinstlebewesen werden. Sie ist deshalb besonders nachhaltig. Lesen Sie hier, worauf bei einer Natursteinmauer zu achten ist.

Pflanzen: Welche Kriterien sind wichtig?

Wenn Sie die passenden Pflanzen für einen Steingarten suchen, hängt die Auswahl vor allem von drei Faktoren ab:

  • Standort
    Auch wenn die meisten Steingartenpflanzen Hitze und Trockenheit gut vertragen, mögen einige die pralle Sonne besonders. Andere gedeihen besser im Schatten oder Halbschatten. Wichtig ist zudem der pH-Wert des Bodens. Er spielt für das gesunde Wachstum eine große Rolle.
  • Blühzeiträume
    Viele Steingartenpflanzen blühen im Frühjahr. Damit Sie für einen ganzjährigen Blütenflor sorgen, variieren Sie zeitig blühende Pflanzen mit Sommer- und Herbstblühern. So bietet der Steingarten im Wechsel der Jahreszeiten ein abwechslungsreiches Bild.
  • Farbkombination
    Neben dem Blühzeitraum ist auch die Farbpalette der Pflanzen beim Anlegen eines Steingartens wichtig. Neben immergrünen Arten sollten Sie bedenken, dass bei Blühpflanzen verschiedene Farben kombiniert werden sollten, zum Beispiel: weiß mit rot, gelb mit blau, violett mit weiß. Sonst wirkt der Steingarten farblich schnell eintönig und langweilig.

Unser Tipp
In den Wintermonaten sollten Sie weniger robuste Steingartenpflanzen vor zu viel Nässe schützen. Legen Sie dazu Glas- oder Plexiglasscheiben auf einige Steine. Auch ausrangierte Fenster erfüllen hier noch ihren Zweck. Achten Sie aber darauf, dass die Steingartenstauden und Zwiebelblumen noch genügend Platz haben und die Triebe nicht gequetscht werden.

Klassische Steingartenpflanzen

Die Auswahl an Pflanzen für den alpinen Steingarten ist groß. Und doch gibt es sogenannte Klassiker beziehungsweise Gebirgspflanzen, die besonders bei Hobbygärtnern beliebt sind. Dazu zählen vor allem diese Stauden oder Halbsträucher:

  • Enzian (Gentiana)
    Die krautige Gebirgspflanze blüht von Mai bis Oktober je nach Sorte in vielen Blautönen, aber auch in weißen oder gelben Farbtönen. Der Enzian bevorzugt kalkhaltige Böden und mag es halbschattig bis sonnig.

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  • Alpen-Edelweiß (Leontopodium nivale)
    Für das bekannte Alpengewächs ist ein heller, sonniger Standort in kalkhaltigem, sandig-lehmigen Boden ideal. Zudem macht dem Edelweiß Kälte nichts aus. Es verträgt Temperaturen bis minus 20 Grad.

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  • Veilchen (Viola)
    Es ist eines der ersten Frühlingsboten: das Veilchen. Und bevorzugt halbschattige Lagen. Der Boden sollte lehmig und nährstoffreich sein. Es ist zudem vorteilhaft, wenn der Standort im Sommer weder zu heiß noch zu trocken wird.

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  • Fetthenne (Sedum)
    Die kriechend wachsenden, anspruuchslosen Sorten der Fetthenne lassen sich gut als Grundinventar für den Steingarten verwenden, zum Beispiel Weiße Fetthenne (Sedum album), Gold-Fetthenne (Sedum floriferum) oder Milder Mauerpfeffer (Sedum sexangulare).

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  • Blaukissen (Aubrieta)
    Es mag einen sonnigen Standort: Je mehr Licht das Blaukissen bekommt, desto mehr Blüten bildet es von März bis Mai aus. Der Boden sollte kalkhaltig und wasserdurchlässig sein. Blaukissen bildet dekorative Polster um die Steine herum und verdeckt diese zum Teil.

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  • Echter Lavendel (Lavandula angustifolia)
    Die duftende Staude braucht einen sehr sonnigen Standort, am besten Südseite. Und er sollte windgeschützt sein. Für den Steingarten eignen sich kleinwüchsigere Sorten des Lavendels.

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  • Zwergglockenblume (Campanula cochleariifolia)
    Sie bildet ein dichtes Blütenpolster in Weiß, Blau oder Dunkellila aus. Am besten verträgt die Zwergglockenblume einen leicht sand- und kalkhaltigen Erdboden und nur mäßig Sonne.

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  • Katzenpfötchen (Antennaria)
    Es bevorzugt sonnige, nährstoffarme Standorte. Die Pflanze wächst zu Matten heran und eignet sich als Bodendecker zwischen großen Steinen.

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  • Echter Thymian (Thymus vulgaris)
    Er schmeckt nicht nur gut, sondern passt auch in einen Steingarten. Der Echte Thymian blüht meist rosa bis violettblau im Juni und Juli, manche Sorten auch noch im August.
  • Steinkraut (Alyssum)
    Die genügsame Polsterstaude, auch Duftsteinrich genannt, verträgt Hitze und Trockenheit. Sie blüht leuchtend gelb, stellt keine großen Ansprüche und wächst auch auf Trockenmauern.

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  • Grasnelke (Armeria maritima)
    Ihr Name leitet sich von ihrer Wuchsform ab, denn die wintergrüne Grasnelke wächst grasartig, buschig und polsterbildend. Ihre kleinen, halbkugelförmigen Blüten sind weiß über rosa bis hin zu rot und zieren den Steingarten etwa von Mai bis September.

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Beliebte Zwiebelblumen für Steingärten

Noch bevor manch klassische Steingartenpflanze blüht, präsentieren sich im zeitigen Frühjahr bereits die Zwiebelblumen. Das Gute an ihnen: Sie vermehren sich selbst und verwildern mit der Zeit. So kann sich ein harmonischer und naturnaher Steingarten entfalten. Das sind die beliebtesten:

  • Schneeglöckchen (Galanthus)
    Es mag einen lockeren, feuchten und humusreichen Boden. Auch im Sommer sollte das Erdreich nicht völlig austrocknen. Zwiebeln von Schneeglöckchen werden am besten Ende September in die Erde gesetzt.

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  • Winterling (Eranthis hyemalis)
    Er zählt zu den absoluten Frühblühern. Die Blütezeit des Winterlings beginnt bereits im Februar, wenn im Garten noch Schnee liegt. Der Boden sollte humusreich und gleichmäßig feucht sein.

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  • Gewöhnlicher Schneestolz (Chionodoxa luciliae)
    Seinen Namen verdankt er seiner sehr frühen Blütezeit. Bereits mit dem letzten Schnee treibt die Pflanze kräftig aus. Er ist auch als Sternhyazinthe sowie Schneeglanz bekannt und mag es halbschattig.

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  • Krokus (Crocus)
    Seine leuchtenden kleinen Blütenkelche in Weiß, Gelb und Violett verwandeln den Steingarten in ein Farbenmeer. Der Frühlingskrokus (Crocus vernus) blüht ab Februar beziehungsweise März. Der herbstblühende Krokus (Crocus speciosus) zeigt ab Oktober ihre Blüten.

Immergrüne Nadel-Zwerggehölze

Als Solitärpflanzen, die den Steingarten als Fixpunkt optisch dominieren, eignen sich Zwerggehölze. Sie bilden einen dekorativen Kontrast zu Klassikern und Zwiebelblumen:

  • Kugelkiefer (Pinus mugo)
    Diese Zwergvariante der heimischen Bergkiefer wächst kugelig bis leicht kissenförmig. Die immergrüne Kugelkiefer mag es sonnig bis halbschattig. Der Boden sollte mäßig trocken bis feucht sein.

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  • Scheinzypresse (Chamaecyparis)
    Die als Hecke bekannte Pflanze wächst auch in Zwergform. Hier passt sie gut in den Steingarten. Die Scheinzypresse mag sandigen, lehmigen oder humusreichen Boden.

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  • Zwerg-Hemlocktanne (Tsuga canadensis)
    Der immergrüne, kissenförmige Zwergstrauch wächst langsam, circa fünf Zentimeter im Jahr. Dafür wirkt die Zwerg-Hemlocktanne dicht verzweigt und ausgesprochen kompakt. Sie wird etwa 80 bis 100 Zentimeter groß. Sie ist für alle Bodenarten geeignet und mag es sonnig bis halbschattig.

Steingarten pflegen: Das sollten Sie wissen

Die meisten Pflanzen für den Steingarten sind robust, winterhart und pflegeleicht. Werden sie einmal gesetzt, breiten sie sich zumeist rasch aus. Polster- oder Steingartenstauden wie das Blaukissen "überwuchern" im besten Fall die Findlinge. Wenn die eine oder andere Pflanze überhand nimmt, können Sie diese einfach zurückschneiden. Am besten – je nach Art – im zeitigen Frühjahr oder nach der Blüte im Sommer.

Der alpine Steingarten braucht eher wenig Wasser. Im Hochsommer, in dem die Temperaturen über 30 Grad steigen, reicht es, wenn Sie wöchentlich ein- bis zweimal wässern. Eine Düngung ist bei den meisten Steingärten nicht notwendig.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Böhmig, Franz: Rat für jeden Gartentag. Ein praktisches Handbuch für den Gartenfreund. 12. Auflage. Leipzig/Radebeul, 1982, S. 80.
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