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Quakende Frösche im Teich? Das hilft gegen Lärm


Lärmbelästigung
Quakende Frösche im Garten? Das können Sie tun

t-online, nk

Aktualisiert am 25.07.2022Lesedauer: 3 Min.
Teichfrosch: Auch der Rana esculenta wird von Mücke (Nematocera) gestochen.Vergrößern des BildesTeichfrosch: Der Rana esculenta hat Schwimmhäute zwischen seinen Zehen. (Quelle: imagebroker/imago-images-bilder)
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Während ihrer Fortpflanzungssaison – also von April bis Juni – quaken Frösche häufig sehr laut. Sowohl tagsüber als auch nachts. Auf Dauer kann dies anstrengend sein und zum Streit mit Nachbarn führen.

Während ihrer Fortpflanzungssaison – also von April bis Juni – quaken Frösche häufig sehr laut. Sowohl tagsüber als auch nachts. Auf Dauer kann dies anstrengend sein und zum Streit mit Nachbarn führen.

Wie lassen sich Frösche vertreiben?

Auch wenn es sich um Ihr Grundstück beziehungsweise Ihren Gartenteich handelt, an dem sich die Frösche angesiedelt haben, dürfen Sie die Amphibien nicht selbstständig entfernen. Denn Frösche sind geschützt (Amphibienschutz). Wenn Sie sie also vertreiben wollen, müssen Sie sich an die für Ihre Region zuständige Naturschutzbehörde wenden. Diese entsendet dann einen Gutachter zu dem Gewässer, der die Lautstärke der Frösche misst. Wird ein Wert von über 55 Dezibel (dB) überschritten, gilt das Quaken als Lärmbelästigung. Ein Laubbläser erzeugt etwa 60 dB Lärm. Ist das Quaken zu laut, werden die Frösche vom Amt umgesiedelt.

Info
"Alle Amphibien sind gesetzlich geschützt und haben absoluten Vorrang vor anderen Belangen. Das Bundesnaturschutzgesetz verbietet sie zu fangen, zu verletzen, zu töten oder ihren Lebensraum zu zerstören", so der Nabu in Hamburg. Nähere Informationen hierzu finden Sie im § 44 Abs. 1 Nr. 1 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG).

Frösche vom Teich fernhalten

Möchten Sie nicht auf Ihren Gartenteich, aber auf die Besiedelung durch die Frösche verzichten, können Sie auch Vorkehrungen treffen, die verhindern, dass sich Frösche bei Ihnen niederlassen.

Achtung
Die Maßnahmen müssen zwischen Herbst und Frühling getroffen werden. Sobald sich die Frösche im Frühjahr auf den Weg zu ihren Laichplätzen aufmachen oder dort eingetroffen sind, dürfen Sie keine Vorkehrungen mehr durchführen.

Vogelfreundlicher Garten: Gestalten Sie Ihren Garten vogelfreundlich. So können Sie auf natürliche Art und Weise dafür sorgen, dass sich nur noch wenige Frösche bei Ihnen ansiedeln. Zu den natürlichen Fressfeinden der Frösche zählen beispielsweise Reiher.

Springbrunnen zulegen: Frösche laichen nicht in Wasser, das sich bewegt. Ein Springbrunnen kann die Tiere daher davon abhalten.

Pflanzen entfernen: Frösche laichen gerne an Schwimmpflanzen. Entfernen Sie diese vor Ankunft der Frösche aus dem Teich. So wird das Gewässer für die Amphibien unattraktiv.

Fische ansiedeln: Goldfische fressen – insofern sie ihn erreichen – den Laich von Fröschen. Dadurch wird verhindert, dass sich die Amphibien vermehren und die neue Generation denselben Laichplatz wie ihre Eltern aufsucht.

Zaun bauen: Umzäunen Sie Ihr Grundstück mit einem engmaschigen Zaun oder Brettern, die Frösche und Kröten nicht überwinden können.

Was können Sie gegen das Quaken der Frösche im Nachbarteich tun?

Besitzt Ihr Nachbar einen Gartenteich, an dem sich Frösche ansiedeln, die während der Balzzeit laut quaken, können Sie nur wenig dagegen tun. Das bestätigte auch der Bundesgerichtshof (AZ. V ZR 82/91). Frösche stehen unter Amphibienschutz. Sie dürfen den Nachbarn daher weder dazu auffordern, den Teich zu entfernen beziehungsweise zuzuschütten, noch den Bau eines Zauns verlangen, die die Frösche an der Teichbesiedlung hindern.

Überschreitet der Lärm jedoch 55 Dezibel (dB), können Sie sich an die für Sie zuständige Naturschutzbehörde wenden. Diese entsendet einen Gutachter, der die Geräuschkulisse misst. Liegt eine Lärmbelästigung vor, können die Frösche umgesiedelt werden. Wichtig ist, dass Sie vorab Ihren Nachbarn hierüber informieren.

"Ein Anspruch des gestörten Nachbarn auf Schadensersatz bestehe im Übrigen nicht", betont der Nabu. Es müsse daher erst eine Ausnahmegenehmigung zur Umsiedlung vorliegen – also eine deutliche Lärmbelästigung vorhanden sein. Zusätzlich wird die Lage des Teiches bei der Begutachtung mit einbezogen. Handelt es sich um eine ländliche Gegend, könne das Quaken auch zu den ortsüblichen Geräuschen gezählt werden, so der Naturschutzbund.

Darüber hinaus darf auch der Bau eines Teichs – aus Sorge um eine Besiedelung von quakenden Fröschen – nicht verboten werden.

Frosch im Gartenteich: Schädlich oder nützlich?

Ein Gartenteich bietet die idealen Bedingungen für Frösche. Doch auch wenn Sie einen Frosch darin gesichtet haben, kann es vorkommen, dass er einfach wieder nach einigen Wochen verschwindet. Frösche gehören zum kleinen Biotop in Ihrem Garten dazu, und Sie sollten sich darüber freuen. Denn bei den Amphibien stehen Schnecken, Würmer und Insekten auf dem Speiseplan. Frösche sind also durchaus nützlich, da sie Teich und Garten von Schädlingen befreien.

Schädlich sind Frösche auf keinen Fall, weder für den Teich noch für den Garten. Und wer die kleinen Tiere eklig findet, sollte sich erst gar keinen Gartenteich zulegen. Dann wird er allerdings auch nie in den Genuss des abendlichen Gesangs kommen, den die Tiere in lauen Sommernächten anstimmen.

Der Gartenteich steht unter Naturschutz

Frösche dürfen weder gefangen noch umgesetzt oder getötet werden. Hat sich ein Frosch im Gartenteich angesiedelt, steht dieser automatisch unter Naturschutz. Nur in Ausnahmefällen, zum Beispiel bei einer besonders starken Lärmbelästigung durch die Frösche, ist eine Umsiedlung möglich. Hierfür brauchen Sie aber, ebenso wie für die Entfernung des kompletten Teichs, eine Genehmigung vonseiten der Behörden.

Wenn Sie Frösche oder Lurche – vor allem die unter Schutz stehenden Arten – verletzen, droht ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Naturschutzbund Deutschland e.V.
  • Nabu Hamburg
  • Bußgeldkatalog
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