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Amaryllis-Pflege fürs ganze Jahr: Pflanze umtopfen, schneiden und gießen


Amaryllis: So bleibt sie lange schön

Von dpa-tmn, jb

Aktualisiert am 03.12.2023Lesedauer: 6 Min.
Blütenpracht zur Weihnachtszeit: Der Ritterstern blüht bei uns vor allem im Winter.Vergrößern des BildesBlütenpracht zur Weihnachtszeit: Der Ritterstern blüht bei uns vor allem im Winter. (Quelle: agefotostock/imago-images-bilder)
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Die Amaryllis bringt mit ihren roten Blüten und grünen Stängeln Farbe in die dunkle Jahreszeit und ist neben dem Weihnachtsstern eine beliebte Weihnachtsdeko.

Die subtropische Schönheit ist allerdings eine sehr pflegeintensive Zimmerpflanze. Wir verraten Ihnen, was Sie bei der Pflege und Anzucht des Rittersterns beachten müssen.

Amaryllis, Ritterstern oder Hippeastrum – welcher Name ist richtig?

Eigentlich ist der Name Amaryllis nicht korrekt. Zwar gehört die Pflanze zur Familie der Amaryllis-Gewächse, doch botanisch wird sie der Gattung Hippeastrum zugeordnet. Den Gattungsnamen Hippeastrum verdankt sie ihren sternförmigen Blüten.

Er geht auf die griechischen Wörter "hippeos" für Ritter und "astron" für Stern zurück. Spricht man hierzulande von der Amaryllis, ist meist der Ritterstern (Hippeastrum) gemeint. Der Name Amaryllis hat sich aber bis heute bewahrt und wird überall verstanden.

Die "echte" Amaryllis (Amaryllis belladonna) hingegen stammt aus Südafrika und hat duftende, rosafarbene Blüten. Im Gegensatz zum Ritterstern ist die Amaryllis belladonna eine eher empfindliche und schwierig zu kultivierende Pflanze. Sie blüht bereits im Herbst und schiebt erst danach ihr Blattwerk aus der Zwiebel. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die Blütenstängel. Die des Rittersterns sind innen hohl und werden nach dem Schnitt mit einem kleinen Stab von innen stabilisiert. Die Stängel der echten Amaryllis sind fest.

Der Ritterstern stammt ursprünglich aus den peruanischen Anden in Südamerika. Der Lebenszyklus der Pflanze richtet sich nach ihrer tropischen Heimat. Um Ihre Amaryllis mehrere Winter zum Blühen zu bringen, sollten Sie daher auch die Pflege diesem natürlichen Wechsel von Regen- und Trockenzeit anpassen.

Ist die Amaryllis giftig?

So schön die Amaryllis ist, so gefährlich ist sie auch. Alle Pflanzenteile sind hochgiftig, besonders aber die Zwiebel, die verschiedene Alkaloide enthält. Schon der bloße Hautkontakt mit der Pflanze kann Reizungen auslösen.

Zu den Vergiftungserscheinungen beim Verzehr zählen Übelkeit und Erbrechen, erhöhter Speichelfluss, Benommenheit und Durchfall. In schlimmen Fällen kann es zur Schädigung der Nieren und zu Lähmungen kommen. Bereits der Verzehr von zwei bis drei Gramm kann einen Menschen töten. Die Pflanze muss also immer außerhalb der Reichweite von Kleinkindern stehen.

Für Haustiere, wie Katzen, Hunde, Nager und Vögel, ist der Ritterstern ebenfalls giftig. Zusätzlich zu den Vergiftungserscheinungen beim Menschen können bei Tieren Herzrhythmusstörungen auftreten. Diese führen im schlimmsten Fall zum Tod.

Darauf sollten Sie beim Kauf achten

Beim Kauf von bereits herangewachsenen Amaryllis sollte man auf Qualität achten und dicke Knospen mit mehreren Blüten wählen. Wenn diese gut durchgefärbt sind, kann man davon ausgehen, dass sie schön blühen. Die Amaryllis gibt es in vielen verschiedenen Sorten – von der dunkelrot-leuchtenden Benfica, über die weiße Jewel bis zur sanft-rosafarbenen Sweet Nymph.

Wenn Sie nur eine Zwiebel kaufen, sollten Sie sich schon im Vorfeld entscheiden, ob Sie die Pflanze im Topf oder Glas treiben lassen wollen. Für eine Amaryllis im Glas sind kurzstielige Sorten, wie Arctic Nymph, Baby Star oder Chicco, zu empfehlen, damit das Glas nicht umkippt, wenn die Pflanze wächst.

Wie pflanze ich eine Amaryllis korrekt ein?

Für den Selbstanbau wird die Zwiebel im Spätherbst oder Winter in einen Topf gesetzt und etwa bis zur Hälfte mit Erde bedeckt. Da die Zwiebel sehr giftig ist, nutzen Sie dabei am besten Handschuhe. Der Topf hat die ideale Größe, wenn zwischen der Zwiebel und dem Topfrand nur eine Daumenbreite Platz ist. Die Zwiebel wird vorsichtig angegossen und an einen warmen Standort gestellt.

Je wärmer dieser ist, desto schneller treibt die Zwiebel aus. Gut sind Temperaturen zwischen 20 und 23 Grad. Sobald sich Blütenschäfte und Blattstummel zeigen, empfiehlt es sich, mehr zu gießen und mit dem Düngen zu beginnen. Bis zum Aufblühen vergehen, je nach Reifegrad der Zwiebel, etwa sechs bis acht Wochen.

Tipp

Die Zwiebel der Amaryllis können Sie sowohl in normale Blumenerde als auch in ein nährstoffreiches Substrat pflanzen. Um Staunässe zu vermeiden, sollten Sie unter die Blumenerde noch Sand oder Tongranulat mischen. Leichter gelingt die Pflege, wenn Sie die Blumenzwiebel in Hydrokultur pflanzen.

Wie pflege ich eine Amaryllis im Glas?

Alternativ können Sie die Zwiebel auch im Glas treiben lassen. Dafür eignen sich spezielle Gläser am besten, die unten bauchig sind und oben Sanduhr-förmig zulaufen. Füllen Sie den Bauch des Glases mit abgekochtem Wasser und geben Sie ein Stückchen Holzkohle zur Vorbeugung von Fäulnis hinzu. Legen Sie dann die Zwiebel in das Glas. Achten Sie darauf, dass diese aber nicht mit Wasser in Berührung kommt, sondern immer ein Abstand von ca. 5-6 cm bleibt. Damit die Wurzeln nicht faulen, sollten Sie das Wasser regelmäßig austauschen.

Möchten Sie die Amaryllis noch einmal zum Blühen bringen, müssen Sie die Pflanze nach der Blüte aus dem Glas in einen Topf einpflanzen. Bedecken Sie die Knolle aber nur zur Hälfte mit Substrat und schneiden Sie die verwelkten Blüten ab.

Wie pflege ich eine Amaryllis im Topf?

Die Amaryllis gehört, ebenso wie Tulpen und Hyazinthen, zu den Zwiebelpflanzen. Ihr Lebenszyklus unterscheidet sich von dem der meisten Zimmerpflanzen. Entsprechend ihrer subtropischen Heimat ist die Pflanze einen Wechsel zwischen Regen- und Trockenzeiten gewohnt. Grundsätzlich sollten Sie die Pflege der tropischen Blühpflanze diesem natürlichen Wachstumszyklus anpassen. Der Ritterstern hat drei Vegetationsphasen:

  • Dezember bis Februar: Blütezeit
  • März bis Anfang August: Wachstumsphase
  • August bis Anfang Dezember: Ruhephase

In diesen Phasen hat er unterschiedliche Kulturansprüche: In der Wachstumsphase benötigt der Ritterstern Wärme. Er kann in dieser Zeit im Garten oder auf dem Balkon stehen und Sonne tanken. Während der Ruhephase im Herbst bevorzugt er einen dunkleren Standort und Temperaturen um 15 Grad, wie es beispielsweise ein Keller bietet. Man kann den Ritterstern während der Ruhephase aber auch einfach im Garten lassen. Wichtig ist dann, dass er frostfrei steht.

Pflegezyklus der Amaryllis

• Dezember/Januar: mäßig in den Übertopf/Unterteller gießen
• Februar: welke Blütenblätter entfernen
• März bis Juli: regelmäßig gießen und düngen, warm stellen
• August: nicht mehr gießen
• September/Oktober: trockene Blätter entfernen, kühler und dunkel stellen
• November: umtopfen

Die Pflege während der Blüte

Wenn der Ritterstern zwischen Dezember und Februar blüht, wählen Sie am besten einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Eine Raumtemperatur von ca. 18 bis 20 Grad Celsius ist optimal. Höhere Temperaturen lassen die Pflanze schneller verblühen. Welke Blütenblätter sollte man am besten gleich entfernen. Denn fallen sie ab, können die roten Blätter Flecken auf dem Fensterbrett, an der Wand oder dem Vorhang hinterlassen.

Genauso wichtig wie Helligkeit ist eine ausreichende Bewässerung während der Blütezeit. Damit keine Wurzelfäulnis entsteht, gießen Sie nicht von oben auf die Pflanze, sondern in den Übertopf oder Unterteller. Sobald die Erde so viel Wasser aufgenommen hat, dass sie feucht ist, nehmen Sie die Blume aus dem Übertopf und gießen das überschüssige Wasser aus.

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Wann muss ich meine Amaryllis schneiden?

Hat der Ritterstern seine farbenfrohen Blüten abgeworfen, müssen Sie die Pflanze nicht wegwerfen. Mit der richtigen Pflege nach der Blütezeit ist es kein Problem, die Amaryllis zu überwintern und zu übersommern. Die Pflanze geht zunächst in eine Phase des Wachstums über, der Rückschnitt ist ihr dabei behilflich: Entfernen Sie abgestorbene Blüten zusammen mit dem Stiel. Schneiden Sie nicht die Blätter der Blume ab, da die Amaryllis ohne sie keine Fotosynthese betreiben kann. Neben Sonneneinstrahlung benötigt die Amaryllis viel Wasser, welches ebenfalls für die Fotosynthese von Bedeutung ist.

Über das Frühjahr bildet die Knolle grüne Blätter. Nun benötigt die Pflanze mehr Wasser und Nährstoffe. Das bedeutet: Setzen Sie die Blume während des Wachstums zweimal wöchentlich in einen mit Wasser gefüllten Untersetzer. Die Erde sollte in dieser Zeit nicht austrocknen. Außerdem bekommt die Amaryllis einmal in der Woche etwas Dünger. Gut ist ein Standort an einem luftigen und sonnigen Fenster. Ab Mai kann die Amaryllis auch an einem halbschattigen Platz im Garten oder auf dem Balkon stehen. Während der anschließenden Ruhephase und in der Blütezeit behalten Sie die Pflanze besser im Haus.

Verblühte Amaryllis – Was macht man mit dem Ritterstern?

Im August beginnt in der subtropischen Heimat der Amaryllis die Trockenzeit. Sie geht dann in eine Ruhephase über und darf nicht mehr gegossen werden. Die Pflanze beginnt, die Nährstoffe aus den Blättern abzuziehen und zu speichern. Wenn die Blätter trocken sind, können auch sie entfernt werden. Stellen Sie die Amaryllis an einen dunklen Ort. Das kann beispielsweise Ihr Keller sein, falls es dort nicht zu kalt ist. Auch ein dunkles Zimmer eignet sich für die Ruhephase. Halten Sie die Temperaturen konstant bei ca. 15 Grad Celsius.

Amaryllis umtopfen und vermehren

Wer seine Amaryllis aus dem vorigen Jahr erneut zum Blühen bringen möchte, sollte sie Ende Oktober oder Anfang November umtopfen. Wenn die Blume vollständig vertrocknet ist, schneiden Sie sie direkt über der Erde ab. Verletzen Sie dabei nicht die Zwiebel! Setzen Sie die Knolle dann in einen passenden Topf. Achten Sie darauf, dass sie zur Hälfte aus der Erde ragt. Den neuen Topf stellen Sie an einen hellen, warmen Ort. Ab Dezember sollte die Amaryllis dann wieder Blüten bilden.

Hat die Amaryllis im Sommer ausreichend Wasser, Licht und Nährstoffe bekommen, bilden sich häufig Tochterzwiebeln, die zur Vermehrung des Rittersterns genutzt werden können. Sie können die Zwiebeln nach der Ruhephase vorsichtig von der Mutterzwiebel ablösen und separat einpflanzen. Alternativ können Sie Amaryllis-Pflanzen auch aus Samen anzüchten. Dies ist allerdings sehr viel aufwendiger und braucht viel Geduld.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
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