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Eschen sterben wegen Pilz: Falsches Weißes Stengelbecherchen lässt Eschen eingehen


Gartengestaltung
Pilz bedroht deutschen Eschenbestand

Von dpa-tmn
28.12.2011Lesedauer: 2 Min.
Ein fieser Pilz bedroht den heimischen Eschenbestand.Vergrößern des BildesEin fieser Pilz bedroht den heimischen Eschenbestand. (Quelle: imago-images-bilder)
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Derzeit sieht man bei vielen Eschen orange-braune Wucherungen an der Rinde. Schuld ist das "Falsche Weiße Stengelbecherchen". So harmlos dieser Pilz auch klingt, so bedrohlich ist er für einen der beliebtesten deutschen Laubbäume. Ist ein Baum erst mal infiziert, gibt es kaum noch Rettung. Man kann nur versuchen, dem Pilzbefall vorzubeugen. Experten verraten, was Sie tun können und wie Sie die Krankheit erkennen.

Gärtner und Förster sind ratlos: Immer mehr Eschen in Parks, Wäldern und in Gärten gehen ein. "Dagegen kann man eigentlich nichts tun", sagt Monika Heupel vom Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Bonn. Der vielerorts sehr feuchte Sommer 2011 habe den Befall mit dem Pilz "Falsches Weißes Stengelbecherchen" begünstigt, der für das sogenannte Eschentriebsterben verantwortlich ist. Laut dem Bayerischen Waldbesitzerverband in München könnte es noch schlimmer kommen: Oft zeigen sich erst im Frühjahr des Folgejahres die Schäden.

Erst die Blätter, dann der ganze Ast

Die Sporen des "Falschen Weißen Stengelbecherchens" infizieren die Blätter, woraufhin diese sich schon im Frühsommer braun verfärben, erläutert der Waldbesitzerverband in einem aktuellen Bericht zum Eschentriebsterben. Von dort aus dringt der Pilz in das Mark von Zweigen vor und löst krebsartige, beige-braune bis orange-braune Wucherungen an der Rinde aus, die sogenannte Rindennekrose. Die Geschwüre unterbrechen die Wasserversorgung des Astes.

Weitere Pilze und Schädlingsbefall drohen

Junge Bäume sterben besonders schnell, während ältere zunächst Blätter verlieren oder verbuschen und dann langsam dahin gerafft werden. Die geschwächten Bäume werden zudem von Schädlingen wie dem Pilz Hallimasch oder dem Eschenbastkäfer heimgesucht. Wenn überhaupt, könne man dem Befall nur vorbeugen, sagt Heupel.

Vorsicht beim Kaminholz

"Baumschulen entsorgen das befallene Laub und geben den Bäumen Pflanzenstärkungsmittel." Wer neue Eschen kauft, sollte schon darauf achten, dass die Pflanzen nicht befallen sind, rät die Expertin. Auch müsse man sich um die Nachsorge kümmern: Wer einen befallenen Baum gefällt hat, könne das Holz grundsätzlich für Ofen und Kamin nutzen. "Doch wenn man es lagert, sollte man Vorsorge treffen - die Sporen der Pilze fliegen fort und befallen weitere Eschen", warnt Heupel.

Da die erkrankten Äste abbrechen können, sollten Besitzer ihren Baum gut im Blick behalten. Abbruchgefährdete Baumteile müssen rechtzeitig entfernt werden, erläutert der Waldbesitzerverband. Ein Rückschnitt zur Rettung der Pflanzen mache aber aufgrund des Infektionsweges über Sporen keinen Sinn – die Bäume würden sich jedes Jahr wieder infizieren, heißt es in dem Bericht des Waldbesitzerverbandes aus Bayern.

Pilz wurde 2010 identifiziert

In Deutschland wurde die Krankheit erstmals 2008 beobachtet, in Polen und im Baltikum gab es Fälle seit Anfang der 90er Jahre. Aber erst 2010 konnte der auslösende Pilz identifiziert werden – er sei morphologisch nicht von seiner Schwesterart, dem Weißen Stengelbecherchen, zu unterscheiden. Dieser Pilz zersetzt das natürlich abgefallene Eschenlaub im Herbst. Erst ein Gentest enttarnte den schadhaften Verwandten.

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