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Krokus pflanzen und pflegen: Wichtige Infos zu dem Früh- und Herbstblüher


Sind Frühjahrskrokusse eigentlich giftig?

dpa-tmn, Melanie Öhlenbach

Aktualisiert am 11.02.2022Lesedauer: 5 Min.
Frühjahrskrokus (Crocus albiflorus): Die Frühblüher bilden farbenfrohe Blumenteppiche im Garten und in Parks.Vergrößern des BildesFrühjahrskrokus (Crocus albiflorus): Die Frühblüher bilden farbenfrohe Blumenteppiche im Garten und in Parks. (Quelle: emer1940/getty-images-bilder)
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Krokusse zählen zu den klassischen Frühlingsblühern. Einige Sorten sorgen bereits in den Herbstmonaten für kräftige Farbtupfer in Gärten und Parks.

Er gehört zu den wenigen Pflanzen, die gleich zwei Jahreszeiten einläuten: den Herbst und den Frühling. Gemeint ist der Krokus (Crocus). Seine leuchtenden kleinen Blütenkelche in Weiß, Gelb und Violett verwandeln Blumenbeete und Rasenflächen in ein wahres Farbenmeer.

Herkunft der Krokusse

Seit etwa Mitte des 20. Jahrhundert sind die Krokusse, die ursprünglich vor allem in Südeuropa, Nordafrika und der Türkei heimisch waren, vermehrt in unseren Gärten anzutreffen. "Krokusse wurden etwa um 1900 in Kultur genommen, vermutlich in Holland. Die große Anbaukultur begann aber erst ab den 1950er-Jahren", sagt Olaf Beier vom Bundesverband Einzelhandelsgärtner.

Ist der Krokus giftig?

Ja, aber nur ein bestimmtes Mitglied der Gattung Krokus: der Safrankrokus (Crocus sativus). Im Gegensatz zum Frühjahrskrokus (Crocus albiflorus) blüht der Safrankrokus im Herbst. Die Knollen sowie die drei Narbenschenkel der Blüte gelten für Menschen als schwach giftig – der mit ihm verwandte Frühjahrskrokus ist hingegen harmlos.

Info
Zwar wird aus den Blütenstempeln des Safrankrokus das teure gelbe Gewürz hergestellt. Doch nur in großen Mengen wirkt der Safrankrokus giftig – dies ist bei der Verwendung als Gewürz allerdings nicht zu befürchten.

Was macht den Safrankrokus giftig?

Die in den Knollen enthaltenen Steroidsaponine führen dazu, dass der Krokus giftig ist. Das in den Narbenschenkeln enthaltene Picrocrocin kann in großen Mengen ebenfalls zu Vergiftungserscheinungen beim Menschen führen.

Typische Symptome einer Safrankrokus-Vergiftung sind Brechdurchfall und Koliken, Haut- und Schleimhautblutungen, Krampfanfälle, die bis zum Kollaps führen können, sowie Schwindel und Delirien. Die Symptome treten jedoch nur bei übermäßigem Verzehr auf und können im Notfall durch die Einnahme von Kohle oder eine klinische Giftentfernung gelindert werden.

Info
Auch für Tiere kann eine Vergiftung mit Safrankrokus schnell lebensbedrohlich werden. Dies gilt vor allem für Meerschweinchen, Hasen, Katzen, Hunde und Pferde.

Kann man Safran ernten?

Wenn Sie in heimischer Natur wie in öffentlichen Parks Safran ernten wollen, lassen Sie besser die Finger davon. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie den Safrankrokus versehentlich mit einem Doppelgänger – der hübschen, aber giftigen Herbstzeitlosen – verwechseln, ist sehr groß.

Anleitung: Zupfen Sie die Stempel mit einer Pinzette heraus oder nehmen Sie eine Schere zu Hilfe. Danach müssen die Fäden fermentiert und getrocknet werden, sodass sie ihr intensives Aroma entwickeln können. Mit einem Dörrautomaten (erhältlich ab ca. 25 Euro) gelingt das optimal. Zur Lagerung geben Sie den getrockneten Safran dann in ein luftdicht verschließbares Schraub- oder Einmachglas.

Wie viele Krokusarten gibt es weltweit?

Wie Schwertlilien und Gladiolen gehören Krokusse zur Familie der Schwertliliengewächse. Wie viele Krokusarten es innerhalb der Gattung gibt, darüber gibt es in der Wissenschaft unterschiedliche Auffassungen – je nach Sichtweise zwischen 80 und 200. Für den gärtnerischen Gebrauch unterscheidet Susanne Deininger grob zwischen herbstblühenden und frühjahrsblühenden Krokussen. "Letztere werden häufig unterschieden in Wildkrokusse und Gartenkrokusse, meist großblumige Hybriden von Crocus vernus und Crocus chrysanthus", erklärt die Leiterin der Fachgruppe Blumenzwiebeln und Rhizome bei der Gesellschaft der Staudenfreunde.

Welche heimischen Krokusarten gibt es?

Hierzulande am häufigsten vertreten sind die frühblühenden Krokusse, vor allem die Arten Frühlingskrokus (Crocus vernus), Balkankrokus (Crocus chrysanthus) und der der meist helllila-, manchmal auch rosafarbene Elfenkrokus (Crocus tommasinianus). Gerade letzterer eignet sich ganz hervorragend zum Verwildern und bildet dichte große Blütenteppiche, die sehr gut mit Schneeglöckchen harmonieren. Weitere beliebte Arten und Sorten sind:

Crocus sieberi (Sieberkrokus)
Er wird auch Griechischer Zwergkrokus genannt. Als reich blühend gelten die Sorten 'Tricolor' und 'Firefly'.

Crocus heuffelianus
Gilt als unproblematisch. "Er vermehrt sich willig und bildet mit der Zeit große Gruppen", sagt Deininger. Sein Erkennungsmerkmal: Die meist lilafarbenen Blüten haben dunkle Spitzen.

Crocus balansae
Er ist der Knaller unter den gelbblühenden Krokussen – vor allem die leuchtend orangene Sorte 'Zwanenburg'", findet Deininger.

Crocus ancyrensis (Ankarakrokus)
Er wird auch kleinasiatischer Krokus genannt und blüht gelbfarben.

Crocus angustifolius (Goldbrokatkrokus)
Heißt auch Schmalblättriger Krokus oder Goldlackkrokus. Sein Name verrät bereits seine Farbe: goldgelb.

Blütezeit der Krokusse

Zusammen mit Tulpen und Narzissen bringen Krokusse Farbtupfer in den Garten. Der Frühlingskrokus blüht ab Februar beziehungsweise März. Die herbstblühenden Krokusse zeigen ab Oktober ihre Blüten.

Info: Der Krokus wird je nach Art bis zu 15 Zentimeter groß. Der Wildkrokus besitzt kleinere Blüten als die Züchtungen des Frühlingskrokusses. Seine Blütezeit beginnt auch früher als die der Crocus-vernus-Hybriden.

Ist der Krokus bienenfreundlich?

Blühende Krokusse sind nicht nur ein hübscher Anblick. Die Blumen erfüllen auch eine wichtige Funktion: Krokusse sind wichtige Nektarquellen für Hummeln, Wild- und Honigbienen. "Sie öffnen ihre Blüten im Frühjahr mit den ersten warmen Sonnenstrahlen und blühen im Herbst zu einer Zeit, wo das Nahrungsangebot schon gering ist. Unter diesem Aspekt kann man gar nicht genug Krokusse haben", sagt Deininger.

Krokusse vermehren sich selbst

Die Knollen der im Frühling blühenden Krokusse kommen zwischen September und Oktober in die Erde. Aus den kleinen zwiebelartigen Knollen entwachsen zunächst schlanke, grüne Blätter mit weißen Streifen, die sich dann zu trichterförmigen Blüten entwickeln.

Einmal aufgeblüht sichert die Sprossenknolle des Krokus die Verbreitung von Tochterzwiebeln im Garten und somit die Blüte im nachfolgenden Frühjahr. Ohne weiteren Pflegeaufwand lässt der Krokus sich daher gut selbst vermehren und verwildern.

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Der richtige Krokus-Standort

Im Frühjahr brauchen Krokusse einen Standort mit viel Sonne und einem durchlässigen und feuchten Boden. Im Sommer und Herbst mögen Krokusse es eher trocken. Staunässe ist zu vermeiden. Gegebenenfalls kann der Gärtner den Boden mit Sand auflockern. Nach der Blüte sollten Sie Krokusse unbedingt stehen lassen, damit sie Kraft fürs nächste Jahr sammeln können. Erst, wenn die Blätter vergilbt sind, werden sie vorsichtig entfernt.

Tipp
"Wenn man Krokusse im Rasen haben will, darf man keinesfalls vor Mai mähen", betont Deininger. Und selbst dann kann es sein, dass man regelmäßig neu stecken muss. "Die meisten Krokusse halten es in einem dichten und gut gepflegten Rasen nicht lange aus. Sie verhungern und ersticken schlicht."

Wie Krokusse versetzen?

Krokusse können im nächsten Jahr an einem anderen Standort blühen. Der beste Zeitpunkt zum Umsetzen ist nach der Blüte. Zunächst werden nur die welken und eingetrockneten Blätter abgeschnitten. Das restliche Grün bleibt aber noch stehen. Ziehen sich diese Blätter in die Zwiebel zurück, kann sie aus der Erde geholt werden. Die Erdreste werden entfernt und die Krokusknolle kühl und trocken gelagert.

Im Herbst kommen die Krokuszwiebeln an ihren neuen Standort. Dort setzen Sie diese sechs bis acht Zentimeter tief in frische handelsübliche Blumenerde. Gewässert werden muss nicht extra, weil die Zwiebel an sich sowie der Herbstboden viel Feuchtigkeit besitzen. Gerade für Terrassenbeete bietet sich das Umpflanzen an. So ist im Sommer Platz für eine neue Bepflanzung, während die Krokusse pausieren.

Krokus im Topf gekauft: Was tun mit Zwiebeln?

Im Winter werden vorgezogene Krokusse oftmals in kleinen Dekotöpfchen im Handel angeboten. Wenn die Zwiebelblumen im März verblüht sind, können Sie auch diese austopfen und in Kübel, größere Töpfe, Blumenkästen oder ins Freie wie den Garten setzen.

Herbstkrokusse setzen

Herbstblühende Krokusse gibt es vor allem in Weiß-, Blau- und Violetttönen. Ihre Hauptblütezeit ist im Herbst ab Oktober und dauert je nach Witterung bis in den November. Die Zwiebeln der Herbstkrokusse werden im August oder September je nach Größe etwa zehn Zentimeter tief in den Rasen oder ins Beet gesetzt.

Bei den herbstblühenden Krokussen ist aber generell Vorsicht geboten: Sie werden von Laien oft mit Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale) verwechselt. Diese sind aber sehr giftig. Herbstzeitlose werden zudem oftmals mit dem beliebten Bärlauch verwechselt. Auch für Hunde, Katzen, Kaninchen oder Hasen ist die Herbstzeitlose giftig.

Krokus vor Wühlmäusen schützen

Wer häufiger mit Wühlmäusen im Garten Probleme hat, sollte für die Krokusse eine Pflanzschale aus Kunststoff verwenden. Ein solches Gefäß hat einen weiteren Vorteil: Gefällt der Standort nicht, können Sie im kommenden Jahr alle Zwiebeln mit einem Handgriff umsetzen.

Krokusse auf dem Balkon?

Nicht nur im Garten, auch auf dem Balkon können die Frühlingsboten gedeihen. Damit sie rechtzeitig blühen, rät Beier dazu, sie schon im Spätherbst möglichst tief in Kübel und Balkonkästen zu stecken – entweder zwischen Winterheide oder schichtweise für ein buntes Frühlingsarrangement mit Hyazinthen und Tulpen.

Tipp
Damit die Knollen nicht in der feuchten Erde gammeln: Die Erde mit Sand mischen und keine Kästen mit Wasserspeicher verwenden. Hält man die Sommerruhe ein, können Krokusse auch im Kübel mehrere Jahre lang Freude machen.

"In vielen Töpfen habe ich Elfenkrokusse, und in einem Kübel kultiviere ich seit zwei Jahren Crocus chrysanthus unter einem Gehölz", erzählt Deininger. So ist sie immer eine der ersten, bei der der Frühling auf dem Balkon Einzug hält.

Pflegesteckbrief Krokus
Standort sonnig oder halbschattig
Erde Frühjahr: durchlässig und feucht; Sommer/Herbst: eher trocken
Düngen wenig oder gar nicht
Gießen Staunässe vermeiden
Blütezeit Frühjahrskrokus: Februar–April, Herbstkrokus: Oktober–November
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
  • Mein schöner Garten: Safrankrokus
  • Eigene Recherchen
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