Wer einen schönen grünen Rasen haben möchte, sollte ihn ab und zu vertikutieren. Dadurch wachsen die Gräser besser und dichter. Der Frühling ist dafür die beste Jahreszeit. Worauf Sie achten sollten, erfahren Sie hier und in unserer Anleitung im Video.
Ist Vertikutieren sinnvoll?
Das Wort Vertikutieren ist ursprünglich aus den englischen Wörtern "vertical" und "to cut" zusammengesetzt. Es bedeutet im Gartenbau das Anritzen der Grasnarbe einer Rasenfläche. Das ist sinnvoll, weil sich mit der Zeit auf dem Rasen eine Art Filz bildet. Dieser besteht vor allem aus übrig gebliebenem Schnittgut und Moos. Der Rasenfilz verhindert, dass genügend Nährstoffe und Wasser zu den Graswurzeln gelangen. Der Vertikutierer entfernt diesen Belag.
Rasen vertikutieren – wann und wie oft?
Sie können Ihren Rasen grundsätzlich vom späten Frühjahr (April) bis zum frühen Herbst (September) vertikutieren. Für viele Hobbygärtner gilt der Frühling dennoch als idealer Zeitpunkt, weil in diesem Zeitfenster der Rasen besonders regenerationsfähig ist.
Gleichzeitig ist es wichtig, im Frühjahr nicht zu früh mit dem Vertikutieren zu beginnen. Nach der Winterruhe sind die Gräser geschwächt. Sie benötigen zuerst eine Stärkung mit Dünger und die richtige Wachstumstemperatur, bevor die Prozedur beginnt. Als Zeitpunkt können Sie sich ungefähr an der Narzissenblüte orientieren.
Unser Tipp
Es kann die Faustregel gelten: Den Rasen mindestens einmal, aber höchstens zweimal vertikutieren.
Welche Vertikutierer sich wofür eignen
Grundsätzlich arbeiten alle Vertikutiergeräte nach dem gleichen Prinzip: Kleine scharfe Messer an der Unterseite des Geräts bohren sich in den Boden und ritzen diesen auf. Unterschiede gibt es in der Ausführung: So bietet der Handel Elektro-, Benzin- und Handvertikutierer an.
Letztere eignen sich nur für kleine Flächen. Sie sind sehr mühsam zu bedienen. Für etwas größere Rasen kann man zum Elektrogerät greifen. Wer einen sehr großen Rasen sein eigen nennen darf, ist mit dem Benzinvertikutierer besser bedient.
Gute Geräte müssen nicht teuer sein. Zu diesem Ergebnis kam die Stiftung Warentest. Im März 2012 schnitt ein günstiger Vertikutierer fast genauso gut ab wie das teuerste Modell.
Worauf Sie achten sollten
- Der Rasen muss trocken sein.
- Der Vertikutierer darf nicht zu tief schneiden. Die Messer dürfen nur zwei bis drei Millimeter in die Erde ritzen. Schneiden Sie tiefer, werden die Graswurzeln verletzt.
- Der Vertikutierer muss zügig über den Rasen geführt werden, damit keine Löcher entstehen.
Rasen vertikutieren oder belüften?
Nach dem Vertikutieren können Sie den Rasen auch aerifizieren, das heißt: belüften. Dabei werden kleine Löcher in den Boden gebohrt und mit Sand gefüllt. Dies sorgt für eine bessere Belüftung im Rasen. Dieser Arbeitsschritt wird vor allem im professionellen Bereich ausgeführt, den privaten kleinen Rasen müssen Sie nicht unbedingt auf diese Weise belüften.
Es gibt verschiedene Typen von Aerifizierern: Manche haben eine Art Walze mit Dornen, die sich in den Rasen bohren, andere werden wie eine Gabel in den Boden gedrückt. Sogar Spikes werden angeboten, die unter die Schuhe geschnallt werden.
Anleitung: So gehen Sie richtig vor
Wer nur im Frühjahr vertikutieren möchte, sollte folgende Reihenfolge einhalten:
- Als erster Schritt steht die Frühjahrsdüngung im Februar oder März an. Dafür eignet sich ein stickstoffhaltiger Rasendünger.
- Etwa eine Woche später mähen Sie den Rasen auf ungefähr vier Zentimeter.
- Zehn bis 14 Tage später wird der Rasen erneut gekürzt, diesmal auf zwei Zentimeter.
- Danach wird der Rasen vertikutiert. Die Fläche muss dafür trocken sein. Das anfallende Pflanzenmaterial darf auf den Kompost.
- An kahlen Stellen wird Grassamen nachgesät.
Rasen nachsäen im Herbst
Haben sich über den Sommer braune und kahle Stellen gebildet, empfiehlt es sich, Rasen nachzusäen. Ideal dafür geeignet sind die ersten richtigen Herbsttage. Dann hat der Boden noch etwas Restwärme. Allerdings sollten Sie die Arbeit bis etwa Mitte Oktober erledigt haben.
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- Nachrichtenagentur dpa-tmn
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