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Federgras: Dieses Federborstengras eignet sich fürs Beet | Pflegetipps


Dieses Federborstengras eignet sich fürs Beet

Von dpa, t-online, ron

Aktualisiert am 20.06.2022Lesedauer: 4 Min.
Schöne Herbstzierde: Das dunkle Afrikanische und das weiße Japanische Federborstengras auf einer Wiese.Vergrößern des BildesSchöne Herbstzierde: Das dunkle Afrikanische und das weiße Japanische Federborstengras auf einer Wiese. (Quelle: Andrea Warnecke/dpa-tmn)
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Sie sind die Hingucker im Herbstgarten: die Ziergräser. Auch weil sie bei jedem Windhauch sanft hin und her wiegen. Dabei gehört das sogenannte Federborstengras zu den beliebtesten.

Ziergras fällt im Garten vor allem dann auf, wenn der Sommer seinen Zenit überschritten hat. Viele Arten schieben dann erst ihre Blütenstände durch die Laubbüschel in die Höhe. Und die sogenannten Grannen, jene borsten- oder fadenförmigen Pflanzenteile, bewegen sich mit dem Wind.

Bekannte Vertreter dieser Herbstgräser sind das Federgras (Stipa tenuissima) – umgangssprachlich oft Frauenhaargras oder Engelshaar – und das Federborstengras (Pennisetum). Obwohl beide zur Familie der Süßgräser zählen, gehören sie unterschiedlichen Pflanzengattungen an.

Hierzulande zählt insbesondere das Federborstengras zu den populärsten. Sein Name deutet auf die Form der Blüten hin, die sich wie grobe Federn im Wind wiegen. Es ist aber auch als Lampenputzergras bekannt. Denn die Blütenstände erinnern in ihrer borstig-fedrigen Form an Lampenputzer, eine Art Bürste.

Ist Federborstengras winterhart?

Hobbygärtner sollten bei der Auswahl ihres Federborstengrases besonders eines bedenken: Manchen Arten fehlt die ausreichende Winterhärte für das mitteleuropäische Klima. Zu denen, die aber mehrere Jahre – und auch die Winter – im Garten über erhalten bleiben, gehört vor allem zwei Arten, sagt Friedrich Camehl, Landschafts- und Staudengärtner aus Betzhorn bei Wolfsburg:

  • Japanisches Federborstengras (Pennisetum alopecuroides)
  • Feines oder Orientalisches Lampenputzergras (Pennisetum orientale).

Dabei punktet das Japanische Federborstengras vor allem mit kompakten, dicken Blütenständen. Der Vorteil von beiden: Sie sind ein schöner Winterschmuck. Das Ziergras verleiht dem dann eher grauen Garten eine schöne Struktur – vor allem, wenn es von Raureif und Eiskristallen bedeckt ist.

Wann Federborstengras schneiden?

"Der Rückschnitt erfolgt erst im März", rät Camehl. Für einen sauberen und gleichmäßigen Schnitt nimmt der Gärtner am besten die Heckenschere.

Wie vermehrt man Lampenputzergras?

Sowohl das Japanische als auch das Orientalische Federborstengras bilden robuste, langlebige Pflanzen. "Wenn die Blüte nach einigen Jahren nachlässt, sollte man das Federborstengras teilen", rät Camehl.

Ein guter Zeitpunkt ist der Juni. Dabei sollten Teilstücke von der Größe einer Faust oder sogar kleiner entstehen. So regeneriert sich das Gras besser und wächst wieder rasch zu einer stattlichen Schönheit heran.

Pflanz-Tipp
Möchten Sie das Ziergras gänzlich neu in Ihren Garten setzen, eignet sich das Frühjahr am besten.

Welche Sorten gibt es?

Der Landschaftsgärtnermeister empfiehlt vor allem diese sechs Sorten des Japanischen Federborstengrases:

  • 'Hameln'
    Diese Sorte ist am weitesten verbreitet. Das Gras bleibt eher niedrig und kompakt bei einer Höhe von 60 bis 90 Zentimetern.
  • 'Little Bunny'
    Diese sehr klein bleibende Sorte wird nur zehn bis 30 Zentimeter hoch. 'Little Bunny' ist auch als Zwerg-Federborstengras oder Zwerg-Lampenputzergras bekannt.
  • 'Little Honey'
    Das Gras ähnelt 'Little Bunny' und wird bis zu 40 Zentimeter hoch. Die Belaubung ist aber grün-weiß gestreift. Auch diese Sorte wird teilweise Zwerg-Federborstengras oder Zwerg-Lampenputzergras genannt.
  • 'Cassian', 'Weserbergland', 'Japonicum'
    Wer etwas Höheres sucht, sollte zu den Sorten 'Cassian' und 'Weserbergland' greifen. Sie werden 80 bis 100 Zentimeter hoch. Extra-Tipp: Die Sorte 'Japonicum' fällt im Garten auf, da ihre Blüten eine weiße Spitze tragen. Auch die Wuchshöhe von bis zu 130 Zentimetern trägt dazu bei, dass 'Japonicum' ein Hingucker ist.

Beim Orientalischen Federborstengras haben sich im Handel vor allem die Sorten 'Karley Rose' mit rosafarbenen Blütenwalzen und die bis zu 180 Zentimeter hohe 'Tall Tails' durchgesetzt.

Wer lieber Abwechslung im Garten will, setzt auf einjährige Varianten des Grases. Dazu gehört die Perlhirse (Pennisetum glaucum) mit breiten Blättern und stattlichen Kolben. Der Landschaftsgestalter Peter Janke aus Hilden empfiehlt das Gras für Mischpflanzung aus Einjährigen und Stauden.

Ein Grenzgänger ist das Afrikanische Lampenputzergras mit botanischer Bezeichnung Pennisetum macrourum. Laut Janke kommt es mit Frost von bis zu minus fünf Grad klar – und kann in manchen Jahren daher den Winter in Deutschland überleben.

Aber da sich das Gras bereits im ersten Jahr wunderbar entwickelt, ist es für die einjährige Kultur ebenso gut geeignet. Es trägt recht dünne, walzenförmige Blütenstände, die übermannshoch werden. "Dieses Gras wirkt nicht bollerig, sondern bringt mit seinen Blüten Lichtpunkte in eine Gestaltung", findet Janke.

Letztlich ist in Deutschland auch das Rote Lampenputzergras oder Federborstengras (Pennisetum setaceum) beliebt. Es trägt hellrosa gefärbte Blüten und in Rot getauchte Blätter. Die bekannteste Sorte 'Rubrum' ist aber nur mit einem guten Winterschutz frosthart.

Pflege: Im Wachstum reichlich gießen

Grundsätzlich sind Federborstengräser relativ anspruchslos, wenn es um ihren Boden geht. In der Wachstumsphase benötigen die Pflanzen jedoch viel Wasser – vor allem in sandigen Böden, erklärt Staudengärtner Friedrich Camehl. Und die Gräser seien für sonnige Plätze ideal.

Verwendung: Mit welchen Pflanzen kombinieren?

Landschaftsgestalter Peter Janke sagt, dass Federborstengras mit diesen Stauden besonders gut zusammenpasst:

Und er rät, die einjährigen Grasarten in den Kübel zu setzen. Gerade auch darin müssen sie mit Wasser gut versorgt werden und kommen am besten in höhere Gefäße mit einem ebenfalls höheren Erdvolumen.

Gartentrick: So wachsen Gräser besonders üppig

Ziergras braucht im Beet zwei, drei Jahre Anlaufzeit, bis sich ein prächtiges Exemplar gebildet hat. Wer so lange nicht warten will, kann sich einem Trick bedienen, den Gärtner auch nutzen, wenn sie Beete für Gartenschauen anpflanzen: Drei Gräser in Töpfen der Standard-Durchmessergrößen neun und elf kaufen, herausnehmen und im Beet zusammensetzen, erklärt der Bund deutscher Staudengärtner.

Abzuraten ist vom Kauf größerer Pflanzen für die Verwendung im normalen Hausgarten ab. Hat das Ziergras direkt im Gartenboden Zeit zur Entwicklung, sei es deutlich langlebiger.

Schädlinge und Krankheiten

Federborstengras gilt als robust und widerstandsfähig gegenüber typischen Pflanzenkrankheiten und Parasiten. Steht das Ziergras allerdings zu feucht und nass, kann es passieren, dass die Wurzeln faulen. Deshalb sollten Sie Staunässe generell vermeiden und immer auf einen gut durchlässigen Boden achten.

Hat Ihr Garten statt eines sandigen eher einen schweren, lehmigen Boden, ist es ratsam, vor dem Pflanzen eine sogenannte Drainage anzulegen. Diese Schicht aus Sand oder Kies macht den Boden durchlässiger und beugt Staunässe vor.

Pflanzen-Steckbrief

Federborstengras (Pennisetum)
Standort sonnig, warm
Boden nährstoffreich, frisch, feucht
Pflanzzeitpunkt Frühjahr
Bekannte Sorten Japanisches Federborstengras: 'Hameln', 'Little Bunny', 'Little Honey', 'Cassian', 'Weserbergland', 'Japonicum'; Orientalisches Federborstengras: 'Karley Rose', 'Tall Tails'
Gießen im Wachstum reichlich wässern
Pflege anspruchslos, keine Staunässe
Schneiden Rückschnitt im März
Überwintern winterharte Arten: Japanisches Federborstengras, Orientalisches Lampenputzergras
Vermehren Wurzelballen teilen (im Juni)
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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