Blumen im Garten locken Insekten an

Berlin (dpa/tmn) - Ein schΓΆner Rasen macht viel Arbeit. Er muss regelmΓ€Γig gewΓ€ssert, gedΓΌngt und gemΓ€ht werden, sonst sieht er schnell ungepflegt, braun und fleckig aus.
Warum nicht stattdessen eine Blumenwiese aussΓ€en? Die macht nicht nur Menschen Freude, sondern lockt auch Insekten und VΓΆgel an. Und sie ist weniger aufwendig als ein Rasen.
Gesagt, getan und einfach Blumensamen auf den Rasen gestreut? "Das funktioniert nicht", sagt Sandra von Rekowski vom Bundesverband Deutscher Gartenfreunde in Berlin. "So kΓΆnnen sich die neuen Pflanzen nicht durchsetzen, sie haben zu viel Schatten und Konkurrenz durch die Graspflanzen."
Verschiedene Wege fΓΌhren zur Wiese
Es gibt im Prinzip drei Wege, zu einer Blumenwiese zu kommen, erklΓ€rt der Naturschutzbund Deutschland (NABU). Erstens: Nur wenige Male im Jahr mΓ€hen, den Rasenschnitt entfernen, nicht mehr dΓΌngen und so den NΓ€hrstoffgehalt des Bodens senken. Wenn wiesentypische KrΓ€uter zuwandern, wird der Rasen im Laufe der Zeit zur Wiese.
Schneller geht es mit der zweiten Variante: der "Impfung". Dabei werden punktuell FlΓ€chen des Rasens entfernt und an diesen Stellen die Wiesenpflanzen ausgesΓ€t.
Der dritte Weg ist mΓΌhsamer: DafΓΌr muss der GΓ€rtner oder die GΓ€rtnerin die RasenflΓ€che im Herbst oder im zeitigen FrΓΌhjahr krΓ€ftig vertikutieren, dass nur noch lΓΆchrige Grasstoppeln ΓΌbrig bleiben.
MehrjΓ€hrige Wiese bedeutet Arbeit
GΓ€rtner und GΓ€rtnerinnen haben die Wahl zwischen einer einjΓ€hrigen und einer mehrjΓ€hrigen Wiese. Die erste hat den Vorteil, dass sie schnell wΓ€chst. Aber wegen der speziellen Saatgutmischung mit ein- bis zweijΓ€hrigen Sommerblumen verliert sie schnell wieder an AttraktivitΓ€t, sagt Michael Henze vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. in Bad Honnef.
Henze empfiehlt daher eine mehrjΓ€hrige Wiese. Doch sie braucht immer einen gut vorbereiteten Boden. "Der alte Rasen muss in der Regel entfernt und unkrautfreie Gartenerde aufgebracht werden", erklΓ€rt Henze. Dann kann gesΓ€t werden. "Im ersten Jahr wird die Wiese nur wenig blΓΌhen, denn die meisten Wiesenblumen blΓΌhen erst im zweiten Jahr".
AuΓerdem gilt: "Wiesenpflanzen lieben mageren mineralischen Boden. Ist der vorhandene Boden zu nΓ€hrstoffreich, muss mit Sand aufgefΓΌllt werden", so Michael Henze.
Vor dem Winter wird der Boden gepflΓΌgt und gefrΓ€st. Danach mit der Egge durchgehen, um UnkrΓ€uter wie Quecke, Distel, Melde, Hirse und Ampfer zu entfernen. Diese sind viel krΓ€ftiger als die Wiesenpflanzen und wΓΌrden ihnen zu viel Konkurrenz machen.
Die Aussaat erfolgt idealerweise im Herbst, aber auch die Monate Februar bis Mai sind mΓΆglich. Welches Saatgut in Frage kommt, hΓ€ngt stark von der Beschaffenheit des Bodens ab.
FlΓ€che in der Anfangsphase schonen
GesΓ€t wird am besten an einem windstillen Tag, damit die Samen auch dort landen, wo sie sollen. "Die Saat wird handwΓΌrfig aufgebracht", erklΓ€rt Sandra von Rekowski. "Dann etwas andrΓΌcken und angieΓen." Danach regelmΓ€Γig wΓ€ssern. Nach etwa vier bis sechs Wochen sollten sich die ersten zarten PflΓ€nzchen zeigen.
In der Anfangsphase darf die FlΓ€che nicht betreten werden. Und auch die fertige Blumenwiese ist kein Ort, um seinen Gartentisch aufzustellen oder FuΓball zu spielen. Dazu sollte man sich lieber einen Flecken Rasen zurΓΌckbehalten. Oder nur die RΓ€nder des Rasens mit Blumen versehen.