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Ammen-Dornfinger: Giftige Spinne breitet sich in Deutschland aus


Ammen-Dornfinger
Giftigste Spinne Deutschlands breitet sich immer weiter aus

Von t-online, jb

10.05.2025 - 14:18 UhrLesedauer: 2 Min.
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Ammen-Dornfinger: Die Weibchen beschützen ihr Nest. (Quelle: W. Willner via www.imago-images.de/imago)
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Giftig, auffällig gefärbt und inzwischen auch in Deutschland heimisch: der Ammen-Dornfinger. Ist das Spinnentier wirklich gefährlich?

Ein gelber oder hellgrüner dicker Körper, rote Beine und ein auffälliges Beißwerkzeug: Der Ammen-Dornfinger ist eine der wenigen heimischen Spinnenarten, deren Biss schmerzt und auch für bestimmte Personengruppen nicht ganz unproblematisch werden könnte. Wirklich gefährlich ist das Tier jedoch nur selten – zumindest, wenn man weiß, worauf zu achten ist.

Herkunft

Ursprünglich stammt der Ammen-Dornfinger (Cheiracanthium punctorium) aus mediterranen Regionen in Südeuropa. Doch durch den Klimawandel und die steigenden Temperaturen ist das Spinnentier inzwischen auch hierzulande und sogar in Nordeuropa wie Dänemark oder Norwegen zu finden.

Besonders in wärmeren Gebieten Deutschlands, etwa im Oberrheintal oder auch in Brandenburg, läuft einem die Spinne über den Weg – oftmals zwischen Juli und Oktober. Eine Begegnung ist jedoch recht selten und wenn, dann nur auf trockenen Wiesen oder in Steppenlandschaften. Zudem sind die Spinnentiere nachtaktiv. Tagsüber verstecken sie sich gerne in ihren weißen Gespinnstsäckchen, die zwischen Gräsern hängen.

Ammen-Dornfinger erkennen

Der weibliche Ammen-Dornfinger kann bis zu 16 Millimeter groß werden (ohne Beine), das Männchen ist oftmals etwas kleiner (bis zu 12 Millimeter groß). Beide sehen jedoch sehr ähnlich aus: Sie haben ein gelblich, teilweise grünlich schimmerndes Hinterteil. Ihr Vorderkörper und die Beine sind eher rötlich. Die Kieferklauen am Kopf sind meist dunkelrot oder schwarz.

Warum heißt die Spinne "Ammen-Dornfinger"?

Der Name kommt nicht von ungefähr. Die Spinnenweibchen sind ihren Eiern und Jungen gegenüber sehr fürsorglich und verteidigen diese vehement – notfalls auch gegenüber Menschen. Das Verhalten kommt dem einer "Amme" gleich.

Der Teil "Dornfinger" wiederum leitet sich von den dornartigen Fortsätzen an den männlichen Fortpflanzungsorganen (Pedipalpen) der Spinne ab.

Ist der Biss gefährlich?

Der Dornfinger zählt laut dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) zu den wenigen heimischen Spinnenarten, deren Biss beim Menschen relevante Vergiftungserscheinungen hervorrufen kann. Neben der Wasserspinne gehört er zu den seltenen Spinnentieren in Deutschland, die mit ihrem Beißwerkzeug die menschliche Haut durchdringen können.

Laut dem Nabu Steiermark ist der Biss vergleichbar mit dem Stich einer Wespe oder Biene: Er schmerzt, ist aber nicht gefährlich oder gar lebensbedrohlich. Nur in Einzelfällen, etwa bei besonders empfindlichen Personen, kann es zu folgenden Symptomen kommen:

  • Schmerz an der Bissstelle
  • Übelkeit, Schwindel, Fieber, Schüttelfrost
  • Lymphknotenschwellung
  • In seltenen Fällen: Kreislaufprobleme oder allergische Reaktionen

In der Regel verschwinden die Symptome innerhalb von 32 Stunden von selbst. Wer jedoch gegen Insektenstiche allergisch ist, sollte besser einen Arzt aufsuchen.

Ein Biss ist jedoch recht selten. Nur, wenn sich der Ammen-Dornfinger bedroht fühlt, beißt er zu.

In jedem Fall gilt: Wenn Sie den Ammen-Dornfinger nicht stören, kommt es kaum zu einem Angriff. Meiden Sie daher Begegnungen und lassen Sie vor allem Weibchen in Ruhe, die Ihr Nest bewachen. Tipp: Laufen Sie nicht barfuß über nicht gemähte Wiesen. Denn so kann es passieren, dass sie das Gelege (Gespinst) des Weibchens beschädigen und einen Biss riskieren.

Übrigens: In Deutschland steht der Dornfinger auf der Roten Liste. Er gilt demnach als gefährdet und steht unter einem besonderen Schutz. Grund ist vor allem der schwindende Lebensraum des Tieres.

Verwendete Quellen
  • mdr.de "Hände weg von meinem Nachwuchs – Die Brutzeit der Ammen-Dornfinger-Spinne ist in vollem Gange"

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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