Natur & Umwelt Wie lange gibt es schon Bienen?
Bienen sind unersetzlich für unser Ökosystem. Doch wann haben sie eigentlich die Erde erobert – und was sagt das über ihre Bedeutung aus? Ein Überblick.
Sie summen durch Gärten, bestäuben Blüten und liefern Honig: Bienen gehören zu den bekanntesten Insekten der Welt. Doch viele staunen, wenn es um ihren Ursprung geht. Denn Bienen sind keineswegs eine "neue" Spezies, sondern ihre Geschichte geht mit faszinierenden Fossilienfunden und einer ganz besonderen Beziehung zu Blütenpflanzen einher.
Der Ursprung der Bienen
Wissenschaftliche Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die ersten Bienen vor etwa 100 bis 130 Millionen Jahren entstanden sind. Damit zählen sie zu den ältesten heute noch existierenden Insektengruppen.
Ihr Ursprung wird von Forschern auf Vorfahren der Wespenfamilie zurückgeführt. Diese spezialisierten sich im Laufe der Zeit auf den Pollen- und Nektartransport.
Fossilienfunde
Ein Schlüsselfund lieferte einen eindeutigen Beweis: Im US-Bundesstaat New Jersey wurde Bernstein aus der Kreidezeit mit einer rund 74 bis 96 Millionen Jahre alten stachellosen Honigbiene (Trigona prisca) entdeckt.
Und auch Forschern in Myanmar gelang ein besonders bedeutender Fund: In einem Bernstein entdeckten sie eine etwa hundert Millionen Jahre alte Biene, die als "Melittosphex burmensis" bezeichnet wird.
Solche Fossilien sind für Wissenschaft und Forschung von großer Bedeutung.
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Verbindung zu Blütenpflanzen
Die Entstehung der Bienen ist eng mit der Entwicklung der Blütenpflanzen verknüpft. Beide Gruppen entwickelten sich nahezu zeitgleich und profitierten voneinander. Während Blütenpflanzen Insekten zur Bestäubung brauchen, erhielten die Bienen im Gegenzug Nahrung in Form von Nektar und Pollen. Dieser "Deal" ist bis heute einer der größten Erfolge der Evolution.
Moderne Bienenarten und ihre Bedeutung
Heute gibt es über 20.000 verschiedene Bienenarten – von der Honigbiene über Wildbienen bis zur Hummel. Alle spielen eine zentrale Rolle bei der Pflanzenbestäubung. Ohne sie gäbe es viele Obst- und Gemüsesorten nicht. Laut dem Bundesamt für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat sind rund 80 Prozent aller Pflanzenarten, die uns als Nahrungsquelle dienen, auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen.
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Gleichzeitig ist der Lebensraum vieler Bienenarten bedroht. Monotone Landwirtschaft, Pestizide und der Verlust von Blühwiesen machen ihnen zu schaffen. Wer in seinem Umfeld für bienenfreundliche Bedingungen sorgt, etwa durch heimische Pflanzen oder Insektenhotels, unterstützt diese kleinen, aber notwendigen Helfer ganz direkt.
Bienen zu schützen, bedeutet, ein Stück Naturgeschichte zu bewahren sowie die Zukunft vieler Ökosysteme zu sichern.
- pubmed.ncbi.nlm.nih.gov: "The oldest fossil bee: Apoid history, evolutionary stasis, and antiquity of social behavior"
- bmel.de: "Bienen füttern!"