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Petition: Briefkastenwerbung nur noch auf Wunsch


Petition: Briefkastenwerbung nur noch auf Wunsch

Von dpa
Aktualisiert am 11.12.2020Lesedauer: 2 Min.
Werbeprospekte: Die Deutsche Umwelthilfe will erreichen, dass sie nur noch in BriefkÀsten von Menschen landen, die sie auch ausdrücklich haben wollen.Vergrâßern des BildesWerbeprospekte: Die Deutsche Umwelthilfe will erreichen, dass sie nur noch in BriefkÀsten von Menschen landen, die sie auch ausdrücklich haben wollen. (Quelle: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa)
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Bitte keine "Bitte keine Werbung!"-Aufkleber mehr: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) will mit einer Petition erreichen, dass Werbeprospekte nur noch in BriefkΓ€sten von Menschen landen, die sie auch ausdrΓΌcklich haben wollen.

Am Freitag wurden die gemeinsam mit der Initiative "Letzte Werbung" gesammelten rund 97.000 Unterschriften dem Bundesjustizministerium in Berlin ΓΌbergeben.

Bislang muss ΓΌber einen Aufkleber wie "Stopp – Keine Werbung!" deutlich gemacht werden, dass man keine Prospekte wΓΌnscht. Und selbst an diese Bitte hΓ€lt sich laut DUH-Abfallexperte Thomas Fischer vor allem in GroßstΓ€dten oft nicht jeder. "Wir sehen, dass es nicht funktioniert. Deshalb mΓΌssen wir es umdrehen", sagt er vor der Übergabe. Nur in BriefkΓ€sten mit Aufklebern wie "Werbung – Ja bitte" soll kΓΌnftig noch Werbung wandern – so die Forderung ans Justizministerium.

So mΓΌsste weniger Werbung produziert, klimabelastend verteilt und entsorgt werden, rechnet Fischer vor. In Amsterdam sei 2018 ein solches System eingefΓΌhrt worden. Nur rund 30 Prozent der Haushalte entschieden sich dort laut Fischer aktiv fΓΌr die Werbung. 6.000 Tonnen Papier seien so pro Jahr gespart worden.

So viel MΓΌll entsteht durch Werbung

Pro Jahr werden seinen Angaben nach in Deutschland derzeit 28 Milliarden Werbeprospekte gedruckt, es entstehen rund 1,1 Millionen Tonnen MΓΌll – "in diesem Bereich wird ohne Ende gesΓΌndigt".

Das Justizministerium geht davon aus, dass sich auch hierzulande nur wenige Bürger für Werbung entscheiden würden. Das hÀtte den Vorteil, dass AbfÀlle vermieden werden kânnten, teilte eine Sprecherin vor der Übergabe mit. Wenn kommerzielle Postwurfwerbung nur mit Einwilligung zulÀssig wÀre, würde dies aber die unternehmerische Freiheit beschrÀnken. "Ob die Belange des Persânlichkeits- und Umweltschutzes einen solchen Eingriff rechtfertigen kânnten, wirft eine Reihe von AbwÀgungsfragen auf", teilte sie mit.

Ministerium sieht HΓΌrden

Hinzu komme das hohe Gut der Pressefreiheit, wenn lokale AnzeigenblΓ€tter auch einen redaktionellen Teil enthielten. Da bei der derzeitigen Regelung ohne großen Aufwand Schutz vor unerwΓΌnschter Werbung garantiert sei, sei derzeit keine Γ„nderung geplant, hieß es vor der Übergabe.

Der DUH-Abfallexperte Fischer sagte, Gratiszeitungen wÀren nicht betroffen. Es gehe vielmehr um Anzeigen von Baumarktketten, Drogerien oder Textilhandel. "Da müssen wir ran, das ist der ganz große Batzen", sagte er. Auch kânne der Gesetzgeber AusnahmebestÀnde definieren, damit Gemeinnütziges oder Wahlwerbung weiter ankommen.

DUH sieht RΓΌckhalt der BevΓΆlkerung

Die zustÀndige Abteilung des Justizministeriums sagte laut DUH bei der Übergabe der Petition zu, eine Umsetzung in Deutschland zu prüfen. Die DUH wertete das als Erfolg: Man werde das Thema mit Nachdruck begleiten und erwarte, dass diese Lâsung Eingang in die Koalitionsverhandlungen nach der Bundestagswahl 2021 finde, sagte die stellvertretende DUH-BundesgeschÀftsführerin Barbara Metz am Freitag.

Die DUH sieht bei der Frage einen großen Teil der Bevâlkerung hinter sich: Einer Umfrage vom Mai zufolge schÀtzen 78 Prozent der Menschen ab 14 Jahre in Deutschland die Umweltbelastungen von gedruckten Postwurfsendungen und Werbeprospekten als "sehr hoch" oder "eher hoch" ein, 61 Prozent finden, dass ungefragt in den Briefkasten eingeworfene Werbeprospekte verboten werden sollten. Andererseits bereiten sich 69 Prozent demnach zumindest gelegentlich aufs Einkaufen vor, und davon nutzen 60 Prozent Postwurfsendungen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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