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Russland: Rätselhaftes Tiersterben an Küste von Kamtschatka


Video zeigt tote Meerestiere
Rätselhaftes Tiersterben vor russischer Halbinsel

Von dpa
Aktualisiert am 05.10.2020Lesedauer: 2 Min.
Russland, Petropawlowsk-Kamtschatski: Eine tote Robbe am Chalaktyrsky-Strand wird von einer Polizistin fotografiert.Vergrößern des Bildes
Russland, Petropawlowsk-Kamtschatski: Eine tote Robbe am Chalaktyrsky-Strand wird von einer Polizistin fotografiert. (Quelle: Alexandr Piragis/Sputnik/dpa)

An der Küste der Halbinsel Kamtschatka im Fernen Osten Russlands ist es zu einem massenhaften Tiersterben gekommen. Die Ursache für das Unglück ist noch unklar

Nach dem massenhaften Tiersterben an der Küste der Halbinsel Kamtschatka im Fernen Osten Russlands suchen die Behörden weiter nach den Gründen. Eine Version sei, dass giftige Substanzen ins Wasser gelangt seien, sagte der Gouverneur der Region, Wladimir Solodow, am Montag in der Regionalhauptstadt Petropawlowsk-Kamtschatski der Staatsagentur Tass zufolge. "Was genau, das müssen wir jetzt herausfinden – auch ob diese Version überhaupt stimmt." Es könnten genauso gut natürliche Phänomene wie Algen oder Vulkane dafür verantwortlich sein.

Zuvor hatten die Umweltschützer von Greenpeace Alarm geschlagen. Demnach wurde eine große Zahl toter Meerestiere vor Kamtschatka angespült. In Videos waren ein mutmaßlicher Erdölteppich und tote Robben, Kraken und Fische zu sehen.

Auch Menschen von Vergiftungserscheinungen betroffen

Nach Angaben der lokalen Gesundheitsbehörden haben sich zudem mindestens neun Menschen mit Beschwerden an Ärzte gewandt. Die hätten von Rötungen und einem Schleier vor Augen berichtet. Die Mediziner hätten eine Verätzungen der Hornhaut ersten Grades diagnostiziert.

Bereits vor drei Wochen hatten Surfer an der Küste vor Kamtschatka über Augenschmerzen, kurzfristigen Sehverlust, Erbrechen und Husten geklagt. In der vergangenen Woche waren dann Hunderte tote Meerestiere an die Strände gespült worden. Die Umweltorganisation Greenpeace sprach von einer ökologischen Katastrophe.

Das Meerwasser habe seine Farbe verändert. Zudem sei in Wasserproben eine hohe Konzentration von Erdölprodukte und Phenol festgestellt worden, berichteten die Umweltschützer. In einem Video von Greenpeace waren tote Robben, Kraken und Fische an den Stränden zu sehen.

Behörden vermuten Sturm als Ursache

Die Behörden wiederum veröffentlichten am Wochenende ein Video von sauberen Stränden und spekulierten darüber, dass möglicherweise ein Sturm Ursache gewesen sein könnte. Am Sonntag wurden 250 Kilogramm Proben mit Wasser, Sand und Mikroorganismen zu einer Untersuchung nach Moskau gebracht. Ergebnisse lagen zunächst nicht vor.

In Russland kommt es immer wieder zu schweren Umweltverschmutzungen. Ende Mai waren in der Nähe des Nordpolarmeeres in der Industrieregion Norilsk 21.000 Tonnen Öl aus einem Heizkraftwerk ausgelaufen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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