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Kreuzfahrt mit Solar-Segelschiff: Wird der Traum von der sauberen Kreuzfahrt wahr?


Segel statt Schweröl
Wird der Traum von der sauberen Kreuzfahrt wahr?

t-online, WWF-Redaktion

Aktualisiert am 20.04.2022Lesedauer: 3 Min.
Das Konzept für ein Solar-Segelschiff vereint alte Methoden und neue Technik auf hoher See: In der bislang sehr klimaschädlichen Schifffahrtsbranche könnte damit eine Revolution bevorstehen.Vergrößern des BildesDas Konzept für ein Solar-Segelschiff vereint alte Methoden und neue Technik auf hoher See: In der bislang sehr klimaschädlichen Schifffahrtsbranche könnte damit eine Revolution bevorstehen. (Quelle: The Oceanbird)
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Eine frische Brise, das Rauschen der Wellen – und sonst nichts. Auch die größten Kreuzfahrtschiffe könnten in Zukunft nahezu lautlos und emissionsfrei unterwegs sein. Eine Kombination aus uralter und modernster Technik soll das möglich machen.

Geräuschlos mit dem Solarsegelschiff von Hamburg nach Lissabon. Ist das die Traumreise der Zukunft? Denkbar wäre es zumindest. Die Technologie für emissionsarme Fernreisen hat die Menschheit schließlich schon vor Tausenden von Jahren entwickelt.

Christoph Kolumbus ist mit einem Segelschiff nach Amerika gefahren. James Cook hat sogar Australien erreicht. Neu gedacht, könnten Segelschiffe bald wieder ein wichtiges – und erschwingliches – Transportmittel für Personen und Güter sein. Vor allem, wenn sie zusätzlich mit moderner Technik wie Solarzellen ausgerüstet sind.

Leichter Reisen ohne schlechtes Gewissen: Das ist nur eine von zwölf Geschichten, in denen der WWF von der machbaren Zukunft einer voll gelungenen Energiewende erzählt. Lesen Sie hier, wie wir in Zukunft Mobilität und Verkehr gestalten, wohnen oder Energie erzeugen werden. Und was Sie heute schon dazu beitragen können.

90 Prozent weniger Emissionen

Den Ausgangspunkt für diese Vision liefert ein Konzept, das derzeit von der schwedischen Firma AlfaWall Oceanbird entwickelt wird. Die Ingenieure planen Megaschiffe, die ganz ohne fossile Energieträger auskommen: Schweröl, Marinediesel und Flüssiggas adé.

Sie setzen dabei auf aerodynamische Metallschwingen statt traditionelle Stoffsegel. Diese sollen ähnlich wie Flugzeugflügel funktionieren und viel leichter zu bedienen sein.

Je nach Windstärke können die riesigen Flügel von 20 Meter Höhe auf bis zu 80 Meter ausgefahren werden. Sie lassen sich um 360 Grad drehen und sparen bis zu 90 Prozent der üblichen Treibhausgasemissionen von konventionellen Kreuzfahrt- und Frachtschiffen.

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Das erste geplante Schiff hat eine Länge von 200 Metern und soll in zwölf Tagen den Atlantik überqueren können. Zum Vergleich: Ein dieselbetriebener Ozeankreuzer braucht etwa acht Tage – und setzt dabei klimaschädliche Emissionen sowie weitere gefährliche Schadstoffe frei. Allein in Europa sterben durch Schiffsabgase pro Jahr etwa 50.000 Menschen vorzeitig.

Kein Lärm, kein Gestank

Für die Passagiere gibt es in dem Entwurf zudem zahlreiche Rückzugsorte und schattige Nischen zur Erholung. Grünpflanzen und Gärten an Deck kühlen die Luft auf natürliche Weise und können teilweise die Klimaanlagen und Ventilatoren ersetzen.

Die japanische Organisation Peace Boat plant ein Kreuzfahrtschiff, auf dem die Gäste sogar zur Energieerzeugung beitragen. Sogenannte kinetische Böden erzeugen bei jedem Schritt Strom – zum Beispiel auf der Tanzfläche in den Clubs oder im Fitnessbereich.

Wenn moderne Segel die bisher üblichen Dieselmotoren ersetzen, profitieren davon nicht nur das Klima und die Passagiere. Sogar Wale und Delfine spüren den Unterschied.

Weil die Schiffsschrauben von Segelschiffen nicht ständig in Betrieb sind, sondern nur bei bestimmten Manövern und Flauten zum Einsatz kommen, werden die Meeressäuger durch laute Propeller deutlich seltener gestört.

Veränderung an Land für Wende auf dem Meer

Schon 2025 wollen die schwedischen Erfinder von Oceanbird mit ihren Metallseglern die internationale Schifffahrt auf den Kopf stellen. Doch für eine wirkliche Revolution auf dem Meer muss sich auch an Land noch einiges ändern.

Rund 40 Prozent aller Schiffe, die 2021 auf den Weltmeeren unterwegs waren, hatten fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl und Erdgas geladen. Wenn die Energiewende aber erfolgreich umgesetzt wird, wäre viel weniger Schiffsverkehr nötig. Die freiwerdenden Flotten könnten im globalen Warenverkehr oder für nachhaltige Reisen neue Aufgaben übernehmen.

Der Hamburger Hafen, der drittgrößte in Europa, könnte in dieser Zukunft zum Beispiel für den Tourismus mit Solarsegelschiffen umgebaut werden – als Startpunkt für Traumreisen wie jene nach Lissabon.

Zu schön, um nicht wahr zu werden: Der WWF entwirft mit seiner neuen Kampagne "WWF Zukunft" die Vision einer voll gelungenen Energiewende. Was wird sich ändern, wenn wir Strom und Wärme nur noch aus erneuerbaren Quellen beziehen, die Verkehrswende gelingt und die Wirtschaft klimafreundlich arbeitet? Und vor allem: Wie verändert sich mein eigenes Leben? Sinkende Strompreise, mehr Gesundheit und Sicherheit sowie neue Jobs sind möglich, wenn wir heute schon für die Zukunft anpacken. Mehr Infos unter: zukunft.wwf.de

Dieser Artikel ist im Rahmen einer redaktionellen Kooperation mit dem WWF Deutschland entstanden.

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