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Portokosten der Deutschen Post: Wie viel teurer sind sie als vor 10 Jahren?


Briefe, Päckchen, Postkarten
Portokosten: So stark sind sie in den letzten 10 Jahren gestiegen

  • Lynn Zimmermann
Von Lynn Zimmermann

Aktualisiert am 21.02.2023Lesedauer: 3 Min.
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Das Briefporto soll zum 1.Vergrößern des Bildes
Briefporto: In den letzten zehn Jahren gab es drastische Preissteigerungen. (Quelle: Monika Skolimowska/Illustration./dpa)

Der Streik der Deutschen Post spitzt sich zu. Tarifverhandlungen und die Postgesetz-Reform könnten die Kosten weiter steigen lassen. Ein Überblick der vergangenen Jahre.

Die Gewerkschaft Verdi lässt über einen unbefristeten Streik unter den Mitarbeitern der Deutschen Post abstimmen. Gleichzeitig droht der Postvorstand mit einem teureren Briefporto und der Beschäftigung von Subunternehmern. (Worum es in dem Streit geht und was ein unbefristeter Streik für Kunden bedeutet, erfahren Sie hier.)

Doch wie sehr wurde das Briefporto in den vergangenen Jahren eigentlich erhöht? t-online gibt einen Überblick über die Entwicklung der vergangenen zehn Jahre.

Heute: Briefeschreiben teurer denn je

Seit dem 01.01.2022 kostet das Porto für den Versand eines Standardbriefes innerhalb Deutschlands (bis 20 Gramm) durch die Deutsche Post 0,85 Euro. Gleichzeitig erhöhte sie die Preise für Postkarten und Sendungen mit Priorität um 0,10 Euro. Kompaktbriefe, Großbriefe und Maxibriefe wurden jeweils um 0,05 Euro teurer. Und wenn Sie etwas per Einschreiben versenden, mussten Sie zuletzt 0,15 Euro draufzahlen.

"Kostensteigerungen durch höhere Lohn- und Transportkosten"

Grund für die Preisanpassungen sind laut Post "Kostensteigerungen durch höhere Lohn- und Transportkosten sowie die in den vergangenen Monaten stark gestiegene Inflationsrate". Auch die "Zusatzaufwendungen in den Betriebsstätten und in der Zustellung" infolge der Corona-Pandemie belasteten das Unternehmen nach eigenen Angaben mit erheblichen Kosten.

Das Unternehmen betonte jedoch, dass das Porto für nationale Standardbriefe in Deutschland immer noch günstiger sei als in einigen anderen europäischen Ländern. So müsse man in Dänemark etwa 3,90 Euro für den Inlandsversand eines Standardbriefes bezahlen.

So teuer waren Briefe vor zehn Jahren

Eine Zeit lang waren die Portokosten eine beständige Angelegenheit: Von 2003 bis 2012 kostete der Versand eines Standardbriefs innerhalb Deutschlands 0,55 Euro. Das änderte sich im Jahr 2013. Zunächst stiegen die Portokosten nur in Schritten von zwei bis drei Cent – bis zum Jahr 2015. Anschließend stiegen die Preise rasanter:

Von 2015 auf 2016 und dann von 2018 zu 2019 wurden die Kosten um jeweils zehn Cent erhöht. Die letzte Portoanpassung auf 0,85 Euro pro Brief fand 2022 statt. Hintergrund waren auch damals die gestiegenen Kosten bei einem gleichzeitig rückläufigen Volumen des klassischen Briefgeschäfts.

Briefe und Päckchen: Das kostet der Versand

Das kostet es 2023, Postkarten, Briefe und Päckchen zu versenden:

  • Postkarte (L: 14 - 23,5 cm x B: 9 - 12,5 cm): 0,70 Euro
  • Standardbrief (L: 14 - 23,5 cm x B: 9 - 12,5 cm x H: bis 0,5 cm, bis 20 g): 0,85 Euro
  • Kompaktbrief (L: 10 - 23,5 cm x B: 7 - 12,5 cm x H: bis 1 cm, bis 50 g): 1,00 Euro
  • Großbrief (L: 10 - 35,3 cm x B: 7 - 25 cm x H: bis 2 cm, bis 500 g): 1,60 Euro
  • Maxibrief (L: 10 - 35,3 cm x B: 7 - 25 cm x H: bis 5 cm, bis 1.000 g): 2,75 Euro
  • DHL-Päckchen (L: bis 60 cm x B: bis 30 cm x H: bis 15 cm, bis 2.000 g): ab 3,99 Euro

Welche Auswirkungen hat der aktuelle Tarifstreik?

Aktuell fordert die Gewerkschaft Verdi eine Lohnerhöhung von 15 Prozent und einen Inflationsausgleich für etwa 160.000 Beschäftigte. Gerechtfertigt sieht die Gewerkschaft das durch die Unternehmensgewinne des vergangenen Jahres. Bei einem geschätzten Gewinn vor Steuern von rund 750 Millionen Euro aus dem Briefdienst würde die Tarifforderung von Verdi dieses Geld jedoch aufzehren.

Der Rest der Summe würde dann nicht für bereits geplante Investitionen ausreichen – etwa für neue Gebäude und Fahrzeuge, die die Emissionen und Umweltauswirkungen der Postzustellung reduzieren sollen. Weitere Preissteigerungen für Kunden durch diese Zusatzkosten könnten dann nicht ausgeschlossen werden.

Aber egal, wie der Tarifstreit ausgeht, Kunden müssen sich auf weitere Änderungen bei der Post einstellen. Denn die Bundesregierung will das Postgesetz reformieren. Ein Vorschlag der Post selbst: ein Zwei-Klassen-System.

Bei der Zustellung von Briefen hätte der Kunde dann die Wahl zwischen einem neuen und teureren Expressversand, bei dem die Zustellung am nächsten Werktag garantiert sei – und dem regulären Versand. In anderen europäischen Ländern gibt es so ein Prinzip bereits.

Verwendete Quellen
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